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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebiets gewesen. Als die TANGO es nach dem vergeblichen Absuchen dieses Kontinents ein zweites Mal überflog, waren viele Quadratkilometer dünne, engmaschige Netzkonstruktionen auf dem Boden ausgelegt. Sie schimmerten feucht und gelblich. „Vielleicht ist das Ynkelonium von Gropnor ein Ynkelonium, das von Pflanzen erzeugt wird", bemerkte Juliane Runetra ironisch. „So, wie vor Jahrtausenden der Zucker aus Pflanzen gewonnen wurde, die ihn durch Photosynthese bildeten."
    „Woher weißt du das mit dem Zucker?" fragte Gesil erstaunt. „Bringt man euch das auf der Space Academy bei?"
    Die Pilotin nickte. „Alle Achtung", meinte Gesil. „In früheren Jahrhunderten wurde solches Wissen vernachlässigt.
    Ich kannte damals Leute, die glaubten, Milch würde aus verflüssigter Luft gewonnen."
    „Was ist Milch?" fragte Juliane.
    Gesil blickte sie verblüfft an und mußte lachen, als sie das verschmitzte Grinsen der Pilotin sah.
    Wie er! dachte sie.
    Laut sagte sie: „Wir kehren erst einmal zur TABATINGA zurück. Ich möchte mich davon überzeugen, wie die Arbeiten am Grigoroff vorankommen. Später dehnen wir die Suche auch auf die anderen Kontinente aus."
    Juliane wendete die Space-Jet und steuerte sie zum Landeplatz des Mutterschiffs.
    Sie hatte bereits zum Andocken angesetzt, als sie die TANGO stoppte und rückwärts fliegen ließ, bis das Tote Land erreicht war, wie die Gropies das Areal mit den Relikten uralter Ruinen nannten, in dem nicht ein einziger Grashalm wuchs. „Warum machst du das?" fragte Ismalde verwundert. „Wir hatten das Tote Land vorhin ausgelassen", erklärte Juliane. „Wir denken, wenn dort nichts wächst, dann kann es da auch kein tierisches Leben geben. Aber das muß nicht stimmen. Tiere können dort wohnen und sich ihre Nahrung woanders besorgen."
    „Oder Puppies", ergänzte Gesil und nickte der Pilotin anerkennend zu. „Ausgezeichnet, Juliane."
    Juliane schaltete die Multitaster abermals ein.
    Diesmal wurden sie sofort fündig. Sie erfaßten sowohl die Wärmebilder tierischer Lebewesen, die allerdings nicht größer als Zwergmäuse sein konnten - als auch Hirnwellenaktivität mit einem Intelligenzquotienten, der dem IQ des Menschen ebenbürdig war. „Was ist das?" fragte Ismalde. „Es kann nicht Per-E-Kit sein, denn der Kontide ist tausendmal größer als diese Einzelwesen. Es können aber auch keine Puppies sein, denn die haben nicht viel weniger Masse als der Kontide. Aber Tiere sind es auch nicht, denn die Intelligenz ist zu groß dafür."
    „Siganesen!" stieß Juliane hervor. „Siganesen?" fragte Gesil. „Das hat jedenfalls der Syntronverbund aus der Auswertung gefolgert", erklärte die Pilotin. „Und es leuchtet mir auch ein."
    „Mir auch", sagte Gesil. „Ich verstehe nur nicht, warum Zafir uns nichts davon erzählte, daß es auf Gropnor eine Siganesen-Kolonie gibt."
    „Vielleicht weiß er es nicht", meinte Ismalde. „Landen!" befahl Gesil. „Diese Kerle muß ich mir ansehen!"
    Juliane Runetra ließ die TANGO senkrecht absinken, bis ihre Landestützen den Boden berührten.
    Kaum stand das Beiboot, stiegen die drei Frauen aus.
    Sie sahen sich suchend um.
    Die Space-Jet war im ungefähren Mittelpunkt des Toten Landes gelandet. Der Boden war zusammengebacken, trocken und rissig. Ein trostloser Anblick.
    Im näheren Umkreis ragten die Überreste von Mauern bis zu zwanzig Zentimeter aus dem Boden.
    Es waren Mauern aus sorgfältig bearbeitetem dunkelgrauen Granit. An verschiedenen Stellen gab es rechteckige und quadratische Gruben von unterschiedlicher Tiefe. In ihnen waren Teile von Gewölben und Treppen freigelegt worden. Deutlich war die „Handschrift" der Archäologen zu erkennen, die die Relikte einer längst vergangenen Kultur untersucht hatten.
    Gesil stieg über den Rest einer offenliegenden Wendeltreppe in eine der Gruben und leuchtete mit ihrer Handlampe in einen Gewölbeteil hinein. „Hier geht es ziemlich weit", rief sie ihren Begleiterinnen zu. „Es sieht so aus, als wäre erst vor kurzem Schutt ausgeräumt worden."
    Sie blickte nach oben, als ein helles Singen ertönte.
    Etwas blinkte im Sonnenlicht. Gleich darauf erkannte Gesil es als Fluggleiter, der mit hoher Geschwindigkeit aus mittlerer Höhe herabstürzte.
    Im nächsten Moment blitzte an einer Wand der Grube eine grelle Entladung auf. Ein schmetterndes Krachen folgte. „Er schießt auf uns!" schrie Ismalde, kniete nieder und zielte mit ihrem Kombistrahler auf den Gleiter, der abbremste und nur noch etwa

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