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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammenkrampfte.
    Da war sie wieder, die Angst des gehetzten Wildes.
    Doch ein Blick auf das weiße, von Leid geprägte Gesicht und in die goldfarbenen Augen, die so wirkten, als sähen sie die Dinge, wie sie wirklich waren, ließ die Angst vergehen.
    Nein, dieser Mann war keine Bedrohung! „Ich werde kommen, sobald ich eine andere Angelegenheit erledigt habe", erwiderte sie. „Vielen Dank für die Einladung."
     
    *
     
    Die TANGO war eine der beiden 30-Meter-Space-Jets, die auf dem sechskantigen Schiffsrumpf zwischen Bugsektion und dem Quirlheck aufgesetzt waren.
    Als Gesil und Ismalde Deuser, die sie sich als Begleiterin ausgesucht hatte, die Steuerkanzel des Beiboots betraten, war die Pilotin bereits anwesend.
    Juliane Runetra nickte den anderen beiden Frauen freundlich zu und konzentrierte sich dann wieder auf das Durchchecken der letzten Systeme.
    Gesil beobachtete sie dabei unauffällig.
    Juliane war erst 22 Jahre alt und gerade von der Space Academy Terrania gekommen. Ihre schlanke Gestalt war weiblich proportioniert, ohne betont sexy zu wirken. Die hellbraune Haut, die schmale Nase, die großen dunklen Augen und das schwarze Haar verrieten den terranischindiden Typ. Wenn sie lächelte, erinnerte ihr Gesicht Gesil immer an jemanden, den sie gut kannte.
    Juliane beendete ihr Checking und wandte sich Gesil zu. „Alles klar, Chefin. Hank hat mir schon gesagt, daß wir nach Puppies suchen werden. Welches Gebiet nehmen wir uns zuerst vor?"
    „Diesen Kontinent", antwortete Gesil. „So, und jetzt laßt uns TANGO tanzen!"
    Als Juliane sie verwundert ansah, erklärte sie: „Vor langer Zeit gab es einen Tanz, der so hieß. Mein Mann erzählte mir davon. Der Tango muß ein wundervoller Tanz gewesen sein. Leider geht alles vorüber."
    Auch die zweiundsechzig Jahre! bohrte es in ihrem Bewußtsein. „Hast du Schmerzen?" erkundigte sich Juliane besorgt. „Nein, ich bin okay", verneinte Gesil und zwang sich zu einem Lächeln. „Dann starte ich jetzt", erklärte die Pilotin.
    Sie schaltete. Der Syntron-Verbund der TANGO löste die Verbindung mit dem Rumpf des Mutterschiffs und ging auf dreihundert Meter Höhe, dann schwebte die Jet mit geringer Geschwindigkeit davon.
    Zuerst kurvte sie über dem Waldgebiet, das zwischen dem Landeplatz der TABATINGA und der Wüste lag.
    Ihre Multitaster arbeiteten ununterbrochen. Sie konnten quasi durch das Wipfeldach jedes Dschungels hindurchsehen. Außerdem erfaßten sie die Wärmebilder aller Lebewesen, ihre Analysatoren schieden Tiere und Pflanzen voneinander und die Hirnwellendetektoren konnten den Intelligenzquotienten aller tierischen Lebewesen exakt bestimmen.
    Zumindest Per-E-Kit, der als dem Menschen oder Arkoniden gleichwertiges Intelligenzwesen eingestuft werden konnte, hätte mit dieser Methode aufgespurt werden müssen.
    Doch auch nach mehr als einer Stunde waren die Ergebnisse sämtlich negativ.
    Was die Puppies anging, so konnten über ihren durchschnittlichen IQ nur Vermutungen angestellt werden.
    Gesil vermutete, daß er weit unter dem durchschnittlichen IQ eines Menschen lag. Doch ihre Vermutung stützte sich nur auf die aggressive Seite des Verhaltens dieser Wesen. Sie würden aber kaum immer so aggressiv sein, sonst wäre die Art längst ausgestorben.
    Deshalb steuerte Runetra die TANGO jedesmal näher an ein Gebiet heran, in dem Hirnwellenaktivität angemessen worden war, die vom IQ der Pflanzenfresser, die es in kleinen Herden gab bis zu einem höheren IQ reichte.
    Doch statt Puppies wurden jedesmal nur Pflanzenfresser, Raubtiere oder primatenhafte Primitivwesen gesichtet.
    Die Primatenhaften hatten eine entfernte Ähnlichkeit mit terranischen Meerkatzen und schienen außer den Prospektoren die geistig am höchsten entwickelte Art auf Gropnor zu sein.
    Der Aufklärungsflug brachte auch Informationen über das Leben der Prospektoren. Sie wohnten, bis auf ein paar Ausnahmen, die sich Blockhäuser gebaut hatten, in ihren mehr oder minder schrottreifen kleinen Raumschiffen, die sie im Sinne des Wortes in den Sand gesetzt hatten. Die Kähne standen mit relativ geringen Abständen an der Seite der Wüste, die an einen großen Salzsee grenzte.
    Wie die Gropies das begehrte Ynkelonium gewannen, vermochten Gesil und ihre Begleiterinnen nicht zu erkennen. Sie sahen nur zahlreiche kleine Gleiskettenfahrzeuge, die in langsamem Tempo Rohrgestelle hinter sich herschleppten, aus denen eine Flüssigkeit auf den Sand rieselte.
    Das war jedenfalls beim ersten Überflug dieses

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