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1509 - Standbild des Grauens

1509 - Standbild des Grauens

Titel: 1509 - Standbild des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte mir nicht in den Kopf, obwohl ich der perfekte Zeuge war.
    Sie bückte sich und riss mit einer scharfen, ruckartigen Bewegung die Gestalt in die Höhe. Ich kannte ihre Kräfte. Justine setzte sie nur selten ein, doch sie waren denen eines Menschen haushoch überlegen. Das demonstrierte sie auch hier, als sie den Blutsauger packte, ihn tatsächlich über ihren Kopf hob, sich mit ihm drehte, damit die Fliehkraft groß genug wurde, und ihn dann losließ.
    Der Vampir verwandelte sich in ein Wurfgeschoss. Der Körper flog durch die Dunkelheit und auf eine der Seitenwände zu.
    Der Aufprall war auch für mich nicht zu überhören, und ich hörte auch einen wütenden Schrei.
    Ich war wieder zurück auf den Boden gefallen, schaute in die Höhe und sah ein Bild vor mir, das mir alles andere als Freude machte.
    Justine Cavallo stand breitbeinig im Licht der Kerzen. Die Arme angewinkelt, die Hände locker in die Hüften gestemmt und die Lippen zu einem scharfen Grinsen verzogen.
    Ich wusste, welcher Kommentar folgen würde, und hatte mich nicht geirrt.
    »Kann ich jetzt behaupten, dein Leben gerettet zu haben, Partner?«
    Verdammt, das stimmte. In meiner Lage hatte ich keinen Ausweg gesehen, den Zähnen des Blutsaugers zu entkommen.
    »War das deine Absicht?«, fragte ich mit leiser Stimme.
    »Nein, nicht direkt. Ich habe hier gewartet, denn ich wusste, dass er sich hier versteckt hielt. Du solltest auf ihn treffen und ihn erledigen.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    »Weil ich dir etwas zeigen wollte. Na ja, du lebst noch, aber du hast versagt, John.«
    Das wusste ich selbst, aber ich ärgerte mich, dass es mir von der blonden Bestie unter die Nase gerieben wurde. Natürlich hatte sie dabei ihren Spaß, und es störte sie auch nicht, dass ihr Artgenosse noch am Leben war.
    »Das war eben Pech. Ich habe nicht gewusst, dass sich dein Freund auf den Boden gelegt hat, sodass ich über ihn stolperte.«
    »Er ist nicht mein Freund!«
    »Ach ja?«
    »Hätte ich dich sonst herkommen lassen?«
    Da musste ich ihr schon zustimmen. Das hätte sie wirklich nicht zu tun brauchen. Aber was steckte dahinter? Es war typisch für mich, dass ich mir darüber meine Gedanken machte, aber ich stellte auch fest, dass mit mir etwas geschah.
    Diese Paralyse verschwand aus meinem Körper. Ich konnte mich endlich wieder bewegen, auch wenn ich das Gefühl hatte, mein Kopf wäre doppelt so dick wie sonst.
    »Er gehört nicht zu dir?«, fragte ich.
    »So ist es.«
    »Zu wem dann?«
    »Darüber werden wir noch reden und…« Justine Cavallo zuckte zur Seite, weil sie plötzlich von einem Lichtkreis getroffen wurde, der an seinem Rand auch mich erreichte.
    »Da seid ihr ja!«, sprach Suko vom Eingang her in die Halle hinein. »Ist ja perfekt.«
    Die Cavallo lachte. »Ach, er auch?«
    »Ich wollte Rückendeckung haben.«
    »Die hätte er dir diesmal nicht geben können.«
    Ich ging nicht weiter auf ihre Bemerkung ein. Dafür konzentrierte ich mich auf Suko, der die Halle betrat. Im Gegensatz zu mir konnte er normal laufen. Ich saß immer noch am Boden.
    Suko ging noch ein paar Schritte vor. Um das Kerzenlicht kümmerte er sich nicht. Er besaß seine eigene Lichtquelle, und die ließ er wandern. Er strahlte die Breite der leeren Halle ab, erreichte dabei auch die Wände und hielt den Lichtstrahl plötzlich an.
    »He, wen haben wir denn da?«
    Justine schaute nicht hin. Ich allerdings drehte den Kopf. Mein Angreifer hockte dicht an der Wand am Boden, den Rücken dagegen gepresst. Er war noch nicht erledigt. Trotz seiner Haltung machte er auf mich einen wütenden und auch angriffsbereiten Eindruck. Die untere Hälfte seines Gesichts bestand fast nur aus Maul, und im Licht der Lampe blinkten sogar seine Zähne.
    »Der wollte deinen Freund Sinclair leer saugen, Suko.«
    »Ach ja?«
    »Ich habe ihn davor gerettet.«
    »Wie toll von dir.«
    »Kann man wohl sagen. Ich habe heute meinen großzügigen Tag. Ich überlasse dir den Vortritt, Suko. Geh hin und vernichte ihn, denn nichts anderes habe ich gewollt.«
    »Warum übernimmst du das nicht selbst?«
    Sie lachte, sodass ein Echo entstand. »Nein, Suko, nein. Ich habe damit nichts am Hut. Das kannst du machen. Dein Freund John ist dazu momentan nicht in der Lage, aber du wirst es schon schaffen.«
    Suko zögerte noch. Wahrscheinlich überlegte er, ob er Justines Wunsch folgen sollte. Sicherlich dachte er auch darüber nach, welches Motiv dahinterstecken könnte, und erst als ich mich einmischte und ihn

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