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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zauberer Angelo d’Alessandro geschaffen worden, um mich zu töten, aber es war mir gelungen, den Zauberer zu zwingen, Boram umzudrehen. Seither hatte ich von ihm nichts mehr zu befürchten. Im Gegenteil, ich konnte dem weißen Vampir blind vertrauen. Nur Herzlichkeiten wie die, ihn zu umarmen, vermied ich, weil so etwas nur für einen Masochisten ein Vergnügen gewesen wäre.
    »Du darfst ihn nicht berühren!« erklärte ich dem Mädchen. »Das ist schmerzhaft für jedermann. Trotzdem ist er unser Freund. Du kannst ihm vertrauen, Meate.«
    Ich streckte ihr meine Hand entgegen. Sie zögerte, sie zu ergreifen.
    Ich grinste. »Ich bestehe nicht aus Nesselgift.«
    Meates Finger schlossen sich um meine Hand. Ich beugte mich aus dem Wagen und blickte nach vorn. Ich sah den schlanken Rücken von Otuna. Sie ahnte nicht, daß uns die Freiheit winkte.
    »Spring!« sagte ich zu Meate.
    Der steinige Boden schien jetzt etwas schneller unter dem Holzwagen durchgezogen zu werden. Mir fiel eine Buschgruppe mit silbern blinkenden Blättern auf.
    »Sobald du draußen bist, läufst du dorthin«, sagte ich, auf die Büsche zeigend. »Sieh dich nicht um, kümmere dich nicht um mich, denk nur an dich. Ich komme schon nach.«
    »Es ist nicht mehr weit bis Seysaus«, sagte Meate.
    »Um so eiliger haben wir es. Also raus mit dir.«
    Das Mädchen starrte auf den harten Boden. Sie würde stürzen, das war klar, aber angesichts der Freiheit, die auf Meate wartete, würde der Schmerz eines aufgeschlagenen Knies zum Beispiel leicht zu ertragen sein.
    Ich ließ Meate los. Sie warf mir einen letzten nervösen Blick zu, dann sprang sie, fiel um und überschlug sich. Aber sie war gleich wieder auf den Beinen und rannte los, wie ich es ihr gesagt hatte.
    Sie war noch nicht zwischen den Büschen verschwunden, als ich zum Sprung ansetzte.
    »Du kommst nach, Boram!« rief ich über die Schulter.
    »Ja, Herr.«
    Ich stieß mich ab, und auch mir wurden die Beine unter dem Körper weggerissen. Ich spannte die Muskeln und krümmte mich, rollte ab, schnellte hoch und hastete hinter Meate her, während sich der Sklavenwagen rumpelnd und knarrend entfernte.
    Ich stürzte mich in die silbern blinkende Blattwand. Sie nahm mich auf, und dünne Zweige umarmten mich daunenweich. Ich drehte mich um und beobachtete, wie Boram aus dem Kastenwagen
    »wehte«. Der Nessel-Vampir hatte keine Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Er kam langsam auf und näherte sich den Büschen mit großen Schritten. Otuna und ihre Freunde wußten nichts davon.
    Für sie befanden wir uns immer noch im Kastenwagen, und sie waren weiterhin guter Hoffnung, einen Traumpreis für mich zu erzielen. Es wäre für uns von großem Vorteil gewesen, wenn sie noch lange diesem Glauben geblieben wären, denn wenn sie unsere Flucht bemerkten, begann die große Hatz, und wir waren zu Fuß.
    ***
    Sammehs Idee trug Früchte. Es dauerte nicht lange, bis die suchende Kraft der Zauberkugel das Höllenschwert gefunden hatte – und somit war auch Mr. Silver gefunden.
    Als der Ex-Dämon in der Kugel zu sehen war, hätte Metal beinahe einen Freudenschrei ausgestoßen, doch dieser Schrei blieb dem jungen Silbermann im Hals stecken, als er erkannte, in was für einer Gefahr sich sein Vater befand.
    Mr. Silver kämpfte gegen ein Drachenskelett!
    Der Ex-Dämon schlug sich tapfer, doch der knöcherne Drache war ihm überlegen. Trotz des Höllenschwerts vermochte sich Mr. Silver nicht effektvoll genug in Szene zu setzen.
    Jedesmal, wenn der Hüne in der Glaskugel einen Treffer einstecken mußte, zuckte Metal zusammen und stöhnte leise. »Ich muß zu ihm!« keuchte der junge Silberdämon. »Er braucht meine Hilfe! Das Höllenschwert allein reicht nicht aus, um das Ungeheuer zu besiegen, und Silbermagie kann mein Vater nicht einsetzen. Ich muß ihm damit aushelfen. Wie weit sind wir von Mr. Silver entfernt, Cardia?«
    »Das läßt sich nicht sagen.«
    »Wenn ich die Kugel nehme, zeigt sie mir den Weg zu ihm?«
    »Dir nicht, aber mir«, antwortete Cardia.
    »Vielleicht ist es sehr weit, und die Zeit reicht nicht. Vielleicht komme ich zu spät, aber ich muß es auf jeden Fall versuchen«, sagte Metal entschlossen. »Ich kann und darf meinen Vater nicht seinem Schicksal überlassen.«
    Er drängte zum Aufbruch, schnappte sich Sammeh und setzte den Kleinen auf seine breiten Schultern, denn mit seinen kurzen Beinen wäre Sammeh nicht schnell genug vorwärts gekommen. Metal hoffte, daß der alte Cnahl das Tempo nicht

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