Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
einzige Bollwerk, das Ronsidor noch aufhielt.
    Wenn es fiel, gab es nichts mehr, was dem Schrecklichen Einhalt gebieten konnte.
    Alle Welten und alle Zeiten schienen ihre Ronsidors hervorzubringen. Geißeln, unter denen jene, die den Frieden liebten, schmerzvoll stöhnten.
    Wie oft schon war unsere Erde von Männern wie Ronsidor zur Ader gelassen worden. Wie viele Menschen mußten solcher Männer wegen bluten, Leid, Pein und Not ertragen…
    Wenn wir die bisherige Richtung beibehielten, war nicht zu befürchten, daß wir auf Ronsidor stießen. Jedenfalls nicht auf seine Hauptmeute.
    ***
    Kurz vor Seysaus hielt Otuna die Tiere an, die den Sklavenwagen zogen. Theck und Arson wollten wissen, warum sie das tat. Otuna sprang geschmeidig von ihrem Reittier.
    »Ich möchte mich davon überzeugen, daß alles in Ordnung ist«, sagte sie.
    »Was sollte nicht in Ordnung sein?« fragte Theck.
    »Nun, vielleicht geht es Torohan inzwischen so schlecht, daß es keinen Sinn mehr hat, ihn nach Seysaus zu bringen. Wir haben ihn immerhin schwer verletzt. Er könnte sogar tot sein. In diesem Fall wäre es besser, ihn hier abzuladen. Es würde keinen guten Eindruck machen, wenn wir mit einer Leiche nach Seysaus kämen. Der Geruch des Todes schreckt viele ab, das könnte sich ungünstig auf den Preis für Tony Ballard und Meate auswirken.«
    Arson grinste breit. »Sie denkt an alles.«
    Er und Theck saßen auf demselben Reittier. Sie sprangen ebenfalls ab und begaben sich zum Heck des Kastenwagens.
    Als Otuna die offene Tür sah, fluchte sie. Zornig starrte sie in die Dunkelheit. Einen Augenblick später sprang sie in den Wagen.
    Sie fand nur Torohan – tot.
    Tony Ballard und Meate war die Flucht gelungen.
    Otuna zerrte Torohan aus dem Wagen und ließ ihn auf den Boden fallen.
    »Wie ist so etwas möglich?« fragte Arson. »Der Riegel ist nicht gebrochen.«
    »Sie müssen Hilfe von außen bekommen haben«, bemerkte Theck.
    »Während der Fahrt?« fragte Arson ungläubig.
    »Hast du eine andere Erklärung dafür, daß die Gefangenen nicht mehr da sind?« brummte Theck.
    »Vielleicht verfügt Tony Ballard über magische Kräfte«, sagte Arson.
    »Das hätten wir gemerkt.«
    »Es würde erklären, daß er die magisch gesicherten Fesseln lösen konnte«, meinte Arson und griff nach den Lederriemen, die im Wagen lägen.
    »Schluß damit!« zischte Otuna gereizt. »Es bringt nichts, wenn wir herauszufinden versuchen, wie es den Sklaven gelang zu fliehen. Wir sparen Zeit, wenn wir einfach die Tatsache zur Kenntnis nehmen, daß sie es geschafft haben, und nun holen wir sie uns wieder!«
    »Weißt du denn, wo sie sind?« fragte Arson.
    »Tony Ballard will zu Shrogg, und der befindet sich bei Sabra auf Thermac«, sagte Otuna. »Das weiß Meate, also wird sie Tony Ballard nach Thermac bringen. Da sie zu Fuß, wir aber beritten sind, müßte es möglich sein, sie schnell wieder einzufangen, und dann sorgen wir dafür, daß sie kein zweites Mal fliehen können. Wir unterziehen Tony Ballard einer äußerst schmerzhaften Behandlung…«
    »Wenn wir ihn zu hart anfassen, kann es ihm wie Torohan ergehen«, sagte Arson. »Wir wissen nicht, wie widerstandsfähig er ist.«
    »Wir werden es herausfinden«, sagte Otuna. »Sobald wir ihn haben.« Sie begab sich zu ihrem Reittier und stieg auf.
    ***
    Der Wald lag hinter uns. Wir durchwateten ein morastiges Gebiet.
    Stechmücken peinigten uns. Boram hatte es gut, ihn belästigten sie nicht, und er sank auch nicht bei jedem Schritt bis zum Knöchel ein.
    Der Weg durch dieses Gebiet war mühsam und kräfteraubend. Ich dachte an Otuna und ihre Freunde. Es war damit zu rechnen, daß sie unsere Flucht inzwischen bemerkt hatten, und ich fragte mich, wozu sie sich nun entschließen würden.
    Würden sie zurückreiten, uns verfolgen? Oder würden sie einfach mit den Schultern zucken und sich damit abfinden, daß sie diesmal mit leeren Händen nach Seysaus kamen?
    Letzteres wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein. Nein, die drei Silberdämonen würden kehrtmachen und uns suchen, und sie saßen auf schnellen, ausdauernden Reittieren. Selbst durch diesen Morast würden sie schneller kommen als wir. Daß mein Ziel Thermac war, wußten sie – vorausgesetzt, ihnen war bekannt, daß sich Shrogg bei Sabra befand. Aber ich konnte davon ausgehen, daß sie das wußten, wenn es sogar Meate wußte, die nicht so weit herumkam.
    Naß und weich war der Boden. Grüne Samtkissen wuchsen auf den wenigen Stellen, die etwas fester waren.

Weitere Kostenlose Bücher