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1510 - Der Hexenbrunnen

1510 - Der Hexenbrunnen

Titel: 1510 - Der Hexenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben wir schon herausfinden können. Aber das war nicht alles. Auf der Haut des Toten, und zwar ziemlich in der Körpermitte, waren drei Zeichen zu sehen, die gemeinsam ein Dreieck bildeten. Jetzt dürfen Sie raten, von welchen Zeichen ich spreche.«
    Gemeinsam hoben Suko und ich die Schultern.
    »Es waren drei Fratzen. Teufelsfratzen, meine Herren. Wie man sie auf alten Zeichnungen oder Holzschnitten sieht. Verstehen Sie jetzt, dass ich die Nase voll habe?«
    Dafür hatten wir Verständnis. Ich stellte die nächste Frage.
    »Er war nicht der einzige Mensch, der auf derartige Weise ums Leben gekommen ist, sagten Sie?«
    »Genau, Mr Sinclair. Es war die dritte Leiche, die wir so fanden. Und wir stehen nach wie vor vor einem absoluten Rätsel. Unsere Nachforschungen haben bisher keine konkreten Ergebnisse gebracht, das muss ich leider zugeben. Wir haben nur herausfinden können, dass die Menschen in einem besonderen Öl starben, das verdammt heiß gewesen sein muss, denn sie waren von der Stirn bis zu den Zehen hin völlig verbrüht.«
    »Woher stammten die Männer?«
    »Aus zwei verschiedenen Ortschaften. Allerdings wohnten die beiden letzten Toten in Gaerwen. Das ist ein Kaff hier auf Anglesey mitten in der Prärie, wie man bei uns sagt. Die Bewohner haben so gut wie keinen Kontakt zu den Menschen in den umliegenden Städten, und in diesen Ortschaften zu recherchieren, ist verdammt nicht einfach.«
    Das glaubten wir ihm aufs Wort, denn ähnliche Erfahrungen hatten auch wir schon oft gemacht.
    »Können wir Sie morgen besuchen, Mr Rice?«
    »Ja, ich bin in meinem Büro. Aber warum wollen Sie kommen, Mr Sinclair?«
    »Der Grund ist simpel. Wir möchten uns die drei Leichen gern mal ansehen. Vorausgesetzt, sie befinden sich noch in Ihrer näheren Umgebung.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Das ist gut.«
    Kevin Rice überlegte noch. »Aber glauben Sie denn, dass Sie mehr Erfolg haben könnten als wir, wenn Sie ermitteln?«
    Ich nickte. »Ja, ich denke schon.«
    »Sind Sie Wunderknaben?«
    Ich lächelte. »Auf keinen Fall. Aber wir beschäftigen uns mit Fällen, die mysteriös sind. Dabei handelt es sich nicht um normale Morde oder ähnlich gelagerte Fälle. Wir sind eine Spezialabteilung, wenn Sie so wollen.«
    Kevin Rice blickte uns länger an als gewöhnlich. »Davon habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Es ist so. Sie können sich beim Yard erkundigen.«
    »Nein, nein, ich glaube Ihnen, denn hier ist ja auch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.«
    »Stimmt.«
    »Und Sie breiten den Mantel des Schweigens weiterhin darüber aus?«
    »Ja, das müssen wir.«
    »Okay, ich akzeptierte es.« Rice schaute auf seine Uhr. »Für mich wird es Zeit, noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Und ich kann morgen mit Ihnen rechnen?«
    »Das können Sie, Kollege.«
    Er stieg in seinen Wagen und fuhr ab. Dabei nahm er noch zwei Kollegen mit.
    Suko nickte dem Fahrzeug hinterher. »Der Mann hat in der Tat Probleme, aber er wird nicht lange damit allein bleiben, denke ich. Oder siehst du das anders?«
    »Nein, ich sehe das ebenso.«
    Suko sagte: »Also übernachten wir hier.«
    »Ja. Und morgen geht es ab nach Bangor.«
    »Und danach?«
    Ich hob die Schultern. »Weißt du, wohin uns das Schicksal noch hinführen wird?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    »Und das ist auch gut so, meine ich…«, sagte Suko.
    ***
    »Was sagst du?«, klang eine helle Stimme aus der Dunkelheit am Straßenrand.
    »Das ist eine Frau!«
    »Echt?«
    »Ja. Kommt her. Ich kann doch noch Männer von Frauen unterscheiden, verdammt.«
    »Ist ja schon gut. Reg dich nicht auf, Lucy. Wir sehen uns die Beute mal an.«
    »Sie wäre mal was Neues.«
    »Stimmt.«
    Nach diesem Dialog wurde es wieder still. So bekam Justine Cavallo die Chance, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren, was sie dann auch tat.
    Diese Lucy würde warten, bis die anderen Frauen bei ihr waren.
    Justine wusste nicht, wie viele Gegnerinnen auf sie lauerten, aber mit einer zu kämpfen war sicherlich besser, als vor einem halben Dutzend zu fliehen. Deshalb legte sie sich einen Plan zurecht. Vorerst würde sie die Schwache spielen.
    Sie begann mit einem Stöhnen. Nicht zu laut, auch nicht zu leise.
    Gerade so, dass es auffiel und auch echt klang.
    Lucy gab einen Zischlaut von sich.
    Justine lächelte und stöhnte erneut.
    Diesmal etwas lauter, und sie bewegte dabei zuckend ihr rechtes Bein.
    »Haha…« Es erklang ein leises Lachen. »Da bist du ja wieder aufgewacht. Wunderbar, meine tolle

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