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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiter.
    Es gibt hier nichts mehr zu finden.
    Ich bin auf dem Weg zur Welt der Zwerge."
    Das war alles. Kein Name und kein Hinweis auf den Schreiber, aber für Ellert und Testare gab es keinen Zweifel, daß sie Barkons Botschaft in den Händen hielten.
    Von Ferne hörten sie Alaska Stimme rufen: „Was ist los? Seid ihr festgewachsen?"
    Die Steinplatte war ziemlich schwer, aber der kräftige Testare klemmte sie sich unter den Arm, als habe sie kein Gewicht. „Alaska wird sich wundern", meinte er. „Welt der Zwerge ... du glaubst doch nicht etwa auch ...?"
    Er verstummte jäh.
     
    *
     
    Die Steintafel lag auf dem Tisch in der Kommandozentrale.
    Im grellen Kunstlicht war die Schrift jetzt noch besser zu erkennen als vorher. Es gab keine Zweifel mehr. .„Die Welt der Zwerge", murmelte Alaska. „Wenn damit die vergessene Kolonialwelt Pultaf gemeint ist, so werden wir uns an den Gedanken gewöhnen müssen, daß es unglaubliche Zufälle gibt. Ihr meint, daß Barkon diese Worte geschrieben hat?"
    „Wer sonst, Alaska?"
    „Und wie kommt Barkon ausgerechnet auf Pultaf?"
    Die Antwort war ein zweifaches Schulterzucken.
    Alaska seufzte. „Nun gut, ich lasse mich gern überzeugen. Setzen wir also voraus, daß Barkon die Nachricht hinterließ, und zwar vor nicht sehr langer Zeit - die Schrift sieht nicht alt aus -, dann werden wir wohl oder übel Kurs auf die Große Magellansche Wolke nehmen müssen. Das sind an die hundertfünfzigtausend Lichtjahre - eine schöne Strecke für unsere alte QUEBRADA."
    „Das schafft sie spielend", zeigte sich Testare optimistisch. „Vielleicht nicht so schnell wie andere, aber nun kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht an."
    „Ausgerechnet Pultaf!" Ellerts Empfindungen waren offensichtlich sehr zwiespältig. „Woher wollen wir wissen, daß es nur eine einzige Welt gibt, auf der Zwerge wohnen? Vielleicht spielt Barkon auf einen ganz anderen Planeten an."
    „Möglich, daß er auch an Siganesen dachte", gab Alaska zu. „Aber ich meine doch, wie sollten es zuerst mit Pultaf versuchen. Wenn da allerdings nur solche Typen wir dieser Malaudi vorhanden sind, sehe ich schwarz."
    Sie rätselten noch eine Zeitlang herum, bis sie sich endlich einig waren. Sie würden die Galaxis verlassen und die Magellanwolke aufsuchen. Die notwendigen navigatorischen Unterlagen wurden dem Speicher entnommen.
    Pultaf war der dritte von sechs Planeten, die eine orangerote Sonne des Typs G8 Vumliefen, die den Eigennamen „Prat" erhalten hatte, als sie vor mehr als zweitausend Jahren von terranischen Siedlern angeflogen wurde, die sich dann auf Pultaf niederließen. Diese Zeitspanne hatte genügt, sie zwergwüchsig werden zu lassen. Es hatte nach der Besiedlung keinen Kontakt mehr mit Terra gegeben.
    Um keine weitere Zeit zu verlieren, schlug Alaska den baldigen Start vor. Hier auf Kembayan hatten sie nichts mehr verloren, und doch schien sich der Besuch gelohnt zu haben. Ihre ganze Hoffnung war nun Pultaf, aber so ganz traute Ellert dem Frieden nicht. Er wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, daß irgend etwas an der Geschichte nicht stimmte. Doch dann redete er sich ein, daß es nur seine Enttäuschung über das Verschwinden der Station sein konnte, die ihn so mißtrauisch und pessimistisch werden ließ. Testare war da anders. Der nahm diese Dinge lieber auf die leichte Schulter - oder er tat zumindest so.
    Und Alaska? Ihn konnte Ellert wegen seiner Gelassenheit nur bewundern.
    Aber trotz dieser Unterschiede paßten die drei Freunde gut zusammen, und einig waren sie sich darin, ihr einmal gestecktes Ziel unter allen Umständen zu erreichen, was immer auch geschah.
    Die Sonne stand noch hoch in Südwest, als die QUEBRADA den weiten Flug zur Großen Magellanwolke antrat.
    Kembayan und seine Sonne blieben schnell zurück.
    Vor dem Schiff lag der Leerraum.
     
    *
     
    Alaska wollte die Triebwerke nicht voll belasten, um kein Risiko einzugehen. Unter Berücksichtigung dieser Vorsichtsmaßnahme würde die Flugdauer etwa fünfzig Standardstunden betragen, also gut zwei Tage.
    Testare übernahm die Funktion des Kochs, das heißt, ihm wurde die Entscheidung überlassen, welche Geschmacksrichtung bei den diversen Mahlzeiten auf den Tisch kam. Wenn er nicht gerade in der Messe weilte, hielt er sich oft in der Funkzentrale auf und versuchte, Hyperfunksendungen zu empfangen. Wenn ihm das gelang, freute er sich wie ein Schneekönig, besonders wenn die Sendungen von terranischen Raumern stammten. Auf Wunsch

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