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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bisherigen Ruhe ist es vorbei."
    „Ein blinder Passagier an Bord!" Alaska schüttelte in spürbarer Verzweiflung den Kopf. „Wenn ich den erwische, kann er was erleben."
    „Ich kümmere mich um das Essen", gab Testare bekannt und verschwand.
    Alaska sah ihm nach. „Sag ihm, er soll meine Portion hierherbringen, Ernst. Ich werde von nun an den Bildschirm keinen Moment aus den Augen lassen."
    „Wir erwischen ihn schon, wer immer es auch sein mag, darauf kannst du dich verlassen!"
    Alaska nickte zu Ellerts zuversichtlicher Prophezeiung und aktivierte den Bordinterkom.
    Der Bildschirm zeigte den Hangar.
    Bis auf den Gleiter und zwei Mini-Shifts war er leer
     
    5.
     
    Pultaf besaß eine recht seltene geographische Struktur. Der einzige Kontinent spannte sich wie ein breiter Gürtel um den Äquator des Planeten, wenn man von einigen Verbindungskanälen zwischen dem Nord- und dem Südmeer absah.
    Das Klima war angenehm und der Boden fast überall fruchtbar.
    Die terranischen Siedler fanden eine gute neue Welt vor, als sie im Jahr 2545 alter Zeitrechnung hier ankamen.
    Keine zweihundert Jahre später brach der Kontakt zu Terra ab, aber Pultaf war bereits völlig autark geworden und unternahm keine Versuche, die Verbindung zur Mutterwelt wieder herzustellen. Aber natürlich gab man Terra die alleinige Schuld an diesem Ereignis.
    Die Pultafer, wie sie sich jetzt nannten, mutierten aus niemals erforschten Gründen und wurden im Verlauf von Jahrhunderten kleiner. Ihre Sprache blieb das Interkosmo, wenn auch mit unbedeutenden Abweichungen. Die gemeinsame Herkunft und die gemeinsame Sprache sorgten dafür, daß es auf Pultaf niemals Kriege gegeben hatte.
    Die Hälfte der Gesamtbevölkerung bewirtschaftete ertragreiche Farmen, deren reiche Ernten die Stadtbewohner ernährten und keine Hungersnöte aufkommen ließen. Es gab gut unterhaltene Transportwege und Verteilerorganisationen.
    Diese nahezu paradiesisch anmutenden Verhältnisse konnten jedoch eine gewisse Korruption und sogar Verbrechen nicht verhindern. Das lag in der Natur des Menschen und an den Verlockungen, denen er ausgesetzt wurde.
    Malaudi gehörte zu diesen schwarzen Schafen. Schon als Kind, vor dreißig Jahren etwa, träumte er davon, einmal sehr reich zu sein. Auf Pultaf wäre das nur mit guten Verbindungen zur organisierten Korruption möglich gewesen, doch diese Verbindungen hatte er nicht. Kleine Gauner nützten ihm da wenig, also entschloß er sich dazu, Pultaf zu verlassen. So gelangte er schließlich zu dem Handelsplaneten Nallus, wo er sich von zwielichtigen Geschäften ernährte und mit der Polizei in Konflikt geriet.
    Nun, mit fünfunddreißig Jahren und einer Menge Erfahrung, kehrte er nach Pultaf zurück, aber nicht, um dort den Rest seines Lebens als Durchschnittsbürger zu verbringen.
    Nun endlich sah er die große Chance kommen. Mit der Hilfe von Alaska, Ellert und Testare würde er unvorstellbaren Ruhm und Reichtum erlangen - davon war er fest überzeugt. Nur der Weg schien ihm vorerst noch nicht klar genug zu sein.
    Ihm würde schon etwas einfallen. Früh genug.
    Inzwischen war er auf der ständigen Flucht vor den Kameras des Interkoms der QUEBRADA und dem mißtrauisch im Schiff herumsuchenden Ellert.
    Aber lange konnte es nun nicht mehr dauern, bis das Schiff sein Ziel erreichte.
     
    *
     
    Sehr viel wußten die drei Freunde nicht über Pultaf und seine Bewohner, wenn Malaudi ihnen auch einiges berichtet hatte. Die wichtigsten Daten enthielt zum Glück der Kartenspeicher des Astrocomputers. Mit ihrer Hilfe hatte Alaska den Kurs programmiert.
    Die QUEBRADA näherte sich dem der Milchstraße zugewendeten Rand der Großen Magellanwolke. Obwohl inzwischen sehr viel Zeit vergangen war, konnte Ellert sich noch an den Anblick der Sterneninsel erinnern. Als körperloses Bewußtsein hatte er sie beim Verlassen der heimatlichen Galaxis oft genug gestreift.
    Alaska, wie üblich im Kontursessel vor den Kontrollen, programmierte neue Daten. Der Stern Prat, ziemlich am Rand des Nebels, machte es überflüssig, weit in diesen selbst einzudringen. Mit einer letzten Kurzetappe erreichte die QUEBRADA die Umlaufbahn des äußeren sechsten Planeten, der jedoch nicht in Sicht geriet.
    Alaska blieb auf Unterlicht und schaltete endgültig auf manuelle Steuerung um.
    Ellert und Testare kamen und leisteten ihm Gesellschaft.
    Auf dem Bildschirm ließ sich Pultaf bereits als hellstrahlender Stern erkennen. Erste Funksendungen erreichten die Antennen des Raumers. Sie

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