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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Tisch vor dem großen Fenster. Es begann bereits zu dämmern. „Du kannst hier ja schon eine ganze Menge Wertvolles und auch Kitsch kaufen, aber kein Raumschiff. Wir wurden glatt ausgelacht. Ich fürchte, wir werden dann doch bald mit einem der Luxusliner zu einem anderen Planeten fliegen müssen, wo wir vielleicht mehr Glück haben."
    „Der Gedanke ist mir auch schon gekommen", gab Ellert zu. „Aber ich meine, wir sollten noch warten. Hier können wir notfalls noch immer Kontakt mit der Hanse herstellen. Die nimmt uns mit, wenn auch nicht gerade nach Kembayan."
    Alaska warf ihm einen forschenden Blick zu. „Was hast du erreicht? Das hörte sich eben ganz so an, als hättest du die Hoffnung noch nicht verloren."
    „Noch nicht völlig, wenn die Auskunft, die ich erhielt, auch nicht besonders ermutigend ist. Ihr kennt diesen Abu Kasanski ja auch. Wenigstens hat er mich nicht gleich ausgelacht, obwohl er den Kauf eines Raumschiffes auf Nallus für nahezu unmöglich hält. Immerhin Freunde: nahezu unmöglich!"
    Es entstand eine lebhafte Debatte über das Für und Wider, über den Wert oder Unwert der Aussage des Händlers. Ohne Zweifel bedeutete sie keine endgültige Absage, kein Versiegen jeglicher Hoffnung. Die Vermittlung in einem derart ungewöhnlichen Geschäft würde Abu Kasanski einen ordentlichen Batzen Geld einbringen, den er sich nur ungern entgehen ließe. Es war demnach anzunehmen, daß er sich mit allen Mitteln bemühte, seine drei offensichtlich sehr begüterten Kunden zu befriedigen. „Freunde, mir knurrt der Magen", erinnerte sie Testare schließlich daran, daß es spät geworden war. „Gehen wir ins Restaurant. Kann ja auch sein, daß wir wieder eine neue Bekanntschaft machen, die uns weiterhilft. Und Abu lassen wir nicht aus den Augen."
    „Er uns auch nicht", versicherte Ellert und erhob sich. „Ich ziehe mich nur schnell an."
    Kurz danach saßen sie in einer Nische des halbgefüllten Speisesaals und studierten die Speisenkarte.
    Es ging hier eben noch sehr vornehm zu.
     
    *
     
    Testare konnte durchaus nicht als dick bezeichnet werden, aber er konnte nicht leugnen, daß seine zumindest als kräftig zu bezeichnende Figur in den vergangenen Jahren ein wenig massiver geworden war.
    Ellert schob das auf den stets guten Appetit seines Freundes, aber der winkte bei solchen Bemerkungen nur ab. „Hat gut geschmeckt", beurteilte er die soeben genossene Mahlzeit des Hotels und schlug vor: „Genießen wir noch einen Drink an der Bar. Dort macht man die besten Bekanntschaften."
    „Aber nur deshalb!" schränkte Alaska ein und folgte Ellert. „Und nicht zu auffällig werden. Kein Wort über unsere Kaufabsichten, ehe nicht etwas Reales in Sicht ist."
    Die Bar war voll besetzt. Das Völkergemisch war auf Nallus nicht weiter verwunderlich, aber es gab erstaunlich viele Humanoide. Selbst zwei Blues hingen mit ihren Tellerköpfen über der Bartheke und versuchten verzweifelt ein Mixgetränk zu erhalten, das es wahrscheinlich nur im Blauen Sektor gab.
    Alaska und seine Freunde erwischten einen noch freien Tisch mitten zwischen den anderen. Der Lärm um sie herum war nicht gerade angenehm, aber sie waren ja auch nicht hier, um sich zu erholen.
    Am Nebentisch unterhielten sich ein Terraner und ein Arkonide, die ihre Heimatplaneten wahrscheinlich noch nie gesehen hatten. Der Terraner entpuppte sich später als Handelspartner der Hanse, der er hin und wieder lukrative Geschäfte vermittelte. Im Augenblick schien der Arkonide sein Opfer zu sein. Leider war nicht immer zu verstehen, um was es eigentlich ging. „Der verkauft sicher keine Raumschiffe", flüsterte Testare, als der Androide die bestellten Getränke gebracht hatte. „Jedenfalls scheint er den Arkoniden nicht einwickeln zu können", gab Alaska ebenso leise zurück. „Er steht auf und geht."
    Ellert nickte Alaska aufmunternd zu. Der verstand den Wink und wandte sich an den Tischnachbarn: „Haben wir den Guten durch unsere Anwesenheit verärgert? Er sah reichlich unzufrieden aus.
    Wenn dem so ist, möchten wir um Verzeihung bitten." Der Terraner von nebenan schien über die Bemerkung nicht erstaunt zu sein. Er lächelte zuvorkommend. „Aber nein, ihr habt nichts damit zu tun. Ich wollte mit ihm ein Geschäft abschließen, aber seine Forderung ist zu unverschämt. Man muß schließlich auch davon leben können."
    „Oh, du bist Händler, Geschäftsmann?" tat Alaska verwundert. „Ist das so außergewöhnlich?"
    „Natürlich nicht. Wer etwas

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