Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wir die Frage um", mischte Ellert sich ein. „Was weißt du, Malaudi, von Amringhar?"
    Zum erstenmal wirkte der Gnom verlegen, aber nur für einen kurzen Augenblick. „Eigentlich nichts." Er log ganz offensichtlich. „Ich hörte nur davon. In dem Black Hole soll sich etwas ungemein Wertvolles befinden. Vielleicht ein Schatz oder so etwas. Ihr werdet ja das Paura Hole nicht nur zum Vergnügen aufsuchen wollen. Also wißt ihr mehr darüber als ich."
    „Und wenn es so wäre?" versuchte Alaska, ihn aus der Reserve zu locken.
    Malaudi hatte seine gut gespielte Überlegenheit zurückgewonnen. „Dann schlage ich euch einen Handel vor. Ich würde mit euch gehen, als euer Partner. Dafür besorge ich ein Schiff. Zuerst einen Fernraumer, der uns nach M70 bringt, und später ..."
    „Schluß damit!" unterbrach Alaska brüsk. „Du besorgst das Schiff, wir zahlen den geforderten Preis - und dann trennen sich unsere Wege. Das ist endgültig!"
    Malaudi schwieg eine Weile und tat so, als müsse er angestrengt nachdenken. Schließlich zuckte er mit den Schultern. „Na schön, wie ihr wollt. In diesem Fall aber verlange ich eine Vermittlergebühr in Höhe von fünfzigtausend Galax. Zahlbar sofort, und natürlich bar."
    Auf Alaskas Stirn bildete sich eine tiefe Falte. Er konnte sich nur noch mit aller Mühe beherrschen. Ellert sah ihm an, daß er Malaudi am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte. „Es wird besser für dich sein, Malaudi, wenn du augenblicklich von hier verschwindest und unsere Begegnung vergißt. Geh, ehe ich mich an dir vergreife."
    „Ihr werdet es bereuen, alle drei", drohte der Zwerg wütend. „Niemals werdet ihr ohne mich hier ein Schiff auftreiben, niemals!"
    Testare sah sich genötigt, Alaskas unmißverständliche Aufforderung noch zu unterstreichen. Er tat es auf seine Art, erhob sich, ging um den Tisch herum und packte Malaudi am Kragen. Mit einem Ruck zog er ihn hoch. „Gehst du nun freiwillig, oder ziehst du eine Tracht Prügel vor? Ellert öffnet jetzt die Tür, und ich würde dir raten, hübsch brav hinaus auf den Korridor zu marschieren. Und wenn ich dir noch einmal hier im Hotel oder sonstwo begegne, passiert etwas. So einen unverschämten Kerl wie dich dürfte es überhaupt nicht geben."
    Er ließ ihn los.
    Malaudi schien begriffen zu haben, daß mit den drei Männern nicht zu spaßen war. Er warf Alaska einen giftigen Blick zu und verließ mit geballten Fäusten die Suite. Testare sah ihm nach, ehe er die Tür schloß. „Ob wir den endgültig los sind?"
    „Kaum." Sie setzten sich wieder. Alaska sah sehr nachdenklich aus. „Er hat von Amringhar gehört, weiß aber nur, daß es irgendwo im Paura Black Hole ist. Er will hin, aber dazu braucht er uns, weil er zu Recht annimmt, daß wir mehr wissen als er. Die logische Konsequenz ist demnach: Wir sind ihn noch nicht los."
    „Nun geht die Suche nach einem Schiff wieder los. Ich werde auf jeden Fall Abu Kasanski noch einmal aufsuchen, wenn er sich bis morgen nicht meldet. Notfalls buchen wir bei ihm eine Passage zu einer Welt, auf der unsere Aussichten besser sind."
    „Gut, Ernst", stimmte Alaska zu. „Dann würde ich vorschlagen, daß wir uns schlafen legen. Ich werde mich morgen auf dem Raumhafen umsehen, und Testare kann in der Bar unten bei einem Drink die Gäste aushorchen. Vielleicht sind wir morgen abend ein Stück weiter."
    Ellert blieb noch eine Weile am Fenster sitzen und blickte hinüber zu dem im Scheinwerferlicht liegenden Raumhafen.
    Der am Rand des Landefelds parkende Kugelraumer ging ihm nicht aus dem Sinn
     
    2.
     
    Malaudi vom Planeten Pultaf war kein unbeschriebenes Blatt.
    Schon vor Jahren hatte er seine Heimatwelt verlassen und sich in der Galaxis herumgetrieben, bis er schließlich auf Nallus landete. Der Handelsknotenpunkt schien genau richtig für seine Absichten zu sein.
    Hier roch es förmlich nach Geld.
    In den ersten Jahren verhielt er sich noch zurückhaltend und entsprechend vorsichtig. Er verdiente sogar recht gut bei einigen fast legalen Geschäften, aber noch schneller zerrann ihm der Gewinn wieder zwischen den Fingern. Eine Woche lebte er großzügig und warf mit dem Geld nur so um sich, und in der Woche danach konnte er froh sein, in einem der billigen Hotels unterzukommen.
    Es blieb nicht aus, daß er Bekanntschaft mit anderen zweifelhaften Personen schloß, die sich von Schmuggel und Diebstahl ernährten. Diese illegalen Geschäfte brachten zwar mehr Geld ein, aber um vor den Behörden einigermaßen

Weitere Kostenlose Bücher