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1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Luinad-City von der Existenz von Katzen überzeugt und den Kauf eines Tieres in Erwägung gezogen hatten, waren die Bürger in Scharen mit unzähligen Exemplaren aller möglichen Katzenrassen angerannt gekommen. Allerdings hatte es sich durchwegs um Züchtungen gehandelt, von denen man auf Terra ganz gewiß noch nie gehört hatte.
    Das allein war jedoch nicht ausschlaggebend für Alaskas Ablehnung gewesen. Es hatte sich nämlich herausgestellt, daß die Bewohner von Luinad-City keinerlei innere Beziehung zu terranischen Katzen hatten und sich überhaupt als Ignoranten erwiesen. Für sie waren ihre Hauskatzen lediglich Schaustücke, mit denen sie protzen wollten.
    Und da sich Alaska nicht geneigt zeigte, eine dieser oftmals kaum mehr an terranische Katzen erinnernden Mutationen zu erstehen, war er von den Bürgern wütend an den „verrückten Katzenfänger aus den Nebelbergen" verwiesen worden.
    So waren sie zu Hang gelangt. Und Alaska hatte darum bedenkenlos das Geschäft perfekt gemacht.
    Er mußte allerdings zugeben, daß er schon optisch ansprechendere Vertreter eines terranischen Felis catus gesehen hatte. Nicht nur, daß Caligula wegen seines abgebissenen rechten Ohres, der Narbe über dem halb geschlossenen linken Auge und dem amputierten Schwanz ziemlich ramponiert aussah, war er auch sonst nicht gerade eine Augenweide, Sein schmutziggraues Fell mit den rostroten Flecken war verfilzt, er war fett wie ein Mastschwein und roch darüber hinaus nicht gerade nach Parfüm. Alles, was Alaska zu seiner Verteidigung vorbringen konnte, war: „Ihr habt gehört, was Hang sagte. Caligula ist etwas Besonderes."
    Hang hatte, nachdem er Caligula in den Käfig aus Rohrholz gepfercht hatte, Alaska zum Abschied noch einen Datenträger zugesteckt. Dazu erklärte Hang, daß er darauf alles Wissenswerte über diesen Kater und seine eigenen Theorien, die Seelenwanderung der Katzen betreffend, gespeichert hatte. „Wer weiß, ob du nicht in einem früheren Leben das Schoßtier der Nofretete warst, Alaska", hatte Hang zum Abschied geheimnisvoll gesagt. „Du wirst dien in deinem nächsten Katzenleben wieder daran erinnern - und dann denke an meine Worte."
    Was in spätestens 62 Jahren sein wird, wenn die Wirkung der von ES gewährten Zelldusche erlischt, hatte Alaska gedacht. Er wurde immer wieder daran erinnert, daß dann seine Zeit abgelaufen war. 62 Jahre, das war nicht gerade eine kurze Zeitspanne - aber für einen ehemals Unsterblichen war es eine doch sehr kurze Lebenserwartung. „Streiten wir uns nicht um den Wert oder Unwert dieses räudigen Katers", sagte Testare, als sich der Shift im Anflug an die QUEBRADA befand. „Wir sollten uns lieber darauf gefaßt machen, was Malaudi und seine Bande während unserer Abwesenheit an Bord angestellt haben."
    Bevor sie mit dem Shift zur Oberfläche des Planeten gestartet waren, hatten sie zwar einige Sicherheitsmaßnahmen getroffen, damit die Pultafer mit der QUEBRADA nicht ohne sie starten konnten. Aber einige Möglichkeiten blieben Malaudi und seiner Bande immer noch offen, ihnen diese oder jene unangenehme Überraschung zu bereiten. „Ich habe darauf bestanden, daß einer von uns zurückbleiben soll", erinnerte Alaska vorwurfsvoll. „Aber ihr wolltet ja unbedingt dabeisein, wenn ich das von Udivar gewünschte Tier beschaffe."
    „Es hat sich nicht gelohnt", sagte Ellert mit einem Blick auf den Katzenkäfig und seinen häßlichen Inhalt.
    Als sie an Bord der QUEBRADA kamen, bot sich ihnen eine angenehme Überraschung. Denn allen ihren Befürchtungen zum Trotz hatten sich die Pultafer, soweit auf den ersten Blick feststellbar, während ihrer Abwesenheit an Bord der QUEBRADA gesittet benommen.
     
    *
     
    Malaudi blickte ungläubig zwischen dem Käfig und Alaska hin und her. „Diesen Bastard wollt ihr Udivar als Tier mit neun Schwänzen und neun Leben verkaufen?" fragte er fassungslos. „Ist ja toll! So verrückt ist nicht einmal dieser schrullige Nakk, daß er darauf hereinfällt. Ich kenne ihn gut genug und weiß, wovon ich spreche. Den Dreizack könnt ihr vergessen. Der Coup ist geplatzt. Und mein guter Ruf ist auch beim Teufel."
    Der Anblick des unansehnlichen Tieres machte den Pultafer regelrecht aggressiv. Das war weiter nicht verwunderlich, denn Malaudi hatte sich von diesem Unternehmen einiges für sich erhofft. Aber unter diesen Umständen konnte er sich nicht vorstellen, daß Udivar sich auf den Handel einlassen würde.
    Malaudi fühlte sich um den Lohn seines

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