Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Größe angepaßt. Viele der Anlagen des Raumhafens Town stammten noch aus der Gründerzeit, und die Räumlichkeiten dieser Gebäude waren an normalgroße Terraner angepaßt. Selbst bei den immer wieder anfallenden Renovierungsarbeiten hatte niemand daran gedacht, die großzügige Dimensionierung dieser Anlage der Größe der Pultafer anzupassen.
    In diese Kategorie fiel auch der Hangar, in den Bretz Zaffim bestellte, um ihm die Raumschiffe zu zeigen, die er für das Paura-Unternehmen aufgetrieben hatte.
    Zum Empfang raunte Bretz ihm zu: „Ich erwarte von dir bedingungslosen Optimismus, Zaffim. Kein Wort über eventuelle technische Unzulänglichkeiten. Das regeln wir hinterher mit einem Technikerteam."
    Danach stellte ihm Bretz die Eigner und deren Schiffe vor. Drei standen unter freiem Himmel auf dem Landefeld, die anderen beiden waren in dein riesigen Hangar untergebracht.
    Es handelte sich dabei um zwei horizontal geparkte Antennenschiffe der Bekassu von jeweils 200 Meter Länge und um ein 300-Meter-Birnenschilf der Gurrads, das ziemlich unmajestätisch auf seinen Heckflossen stand.
    Die Bekassu-Raumer waren auf die Namen ONTRAX und PONTEMAX getauft und gehörten einem ungleichen Brüderpaar. Nusoma, der Kommandant der ONTRAX, war lediglich 129 Zentimeter groß und kugelrund, sein Bruder Anteru dagegen war so dünn wie Nusomas Abendschatten und überragte mit seinem 143 Zentimetern sogar noch den riesigen Bretz.
    Nusoma sagte zwinkernd, daß sie die beiden Schiffe durch Tauschhandel von den Bekassu erworben hatten; das Zwinkern konnte aber nur bedeuten, daß sie die Bekassu um die Schiffe betrogen hatten. Anteru wiederum versicherte, daß die Besatzung der ONTRAX und der PONTEMAX durchwegs aus erfahrenen Pultafern bestanden, die mit ihren Schiffen förmlich verwachsen waren. „Beide Schiffe sind gut in Schuß", behauptete Nusoma. „Die Transitionstriebwerke sind generalüberholt und schaffen Etappen von gut zehntausend Lichtjahren. Wir haben aber keine Antigrav-Aggregate einbauen lassen, sondern das Geld lieber in Transformgeschütze investiert. Die Mannschaft hat sich längst an den freien Fall gewöhnt, aber Andruckabsorber für den Beschleunigungsflug sind vorhanden."
    „Und wie steht es mit den Defensivsystemen - den Schutzschirmaggregaten?" fragte Zaffim. „Wir können einen doppelt gestaffelten HÜ-Schirm aufbauen, der allen an einen Energieschirm gestellten Anforderungen gerecht wird", erklärte Anteru stolz. „Da kann man schon eine Weile dagegen ballern."
    „Ja, vielleicht mit einem Handstrahler", erwiderte Zaffim giftig und erntete dafür einen bösen Blick von Bretz. „Aber für diesen Einsatz brauchen wir Schiffe mit Paratronschirmen, die zumindest vierfach gestaffelt werden können. Darunter ist nichts zu machen."
    „Wie stellst du dir das vor?" rief Nusoma empört. „Woher nehmen, wenn nicht stehlen?"
    „Ich werde die Finanzierung übernehmen", schaltete sich Bretz ein, „und ziehe euch die Kosten nachträglich von eurem Anteil ab."
    Das ungleiche Brüderpaar bekam große Augen. „Du meinst, ein Paratronaggregat ist drin - und es bleibt dann sogar noch was übrig?" fragte Anteru. „Reichlich", sagte Bretz grinsend.
    Als er mit Zaffim zum Gurrad-Raumer ging, zischte er ihm zu: „Meine letzte Warnung. Noch eine Kritik an der technischen Ausstattung, und du bist ausgebootet, Zaffim."
    Zaffim wäre liebend gerne ausgestiegen, wenn er nicht gewußt hätte, daß er das „Ausbooten", wie Bretz es meinte, nicht überlebt hätte.
    Das Birnenschiff SCHEEMOR machte optisch zwar einen guten Eindruck, aber sein Eigner Erlema, ein schräger Vogel, der sich wie Malaudi in grellbuntes Gewand kleidete, mußte zugeben, daß der Metagrav nur notdürftig in Schuß gebracht worden war und wahrscheinlich gerade noch die Strecke zum Paura-Black Hole und zurück schaffen würde.
    Als Zaffim das hörte, warf er Bretz einen prüfenden Blick zu, aber dessen steinerne Miene war bar jeglichen Ausdrucks. Zaffim hatte schon den Mund geöffnet, um Erlemas Hoffnung, daß es für sein Schiff eine Rückkehr aus dem Schwarzen Loch gäbe, zu widersprechen, besann sich aber noch rechtzeitig. Da Bretz den Raumschiffkommandanten offenbar noch nicht reinen Wein eingeschenkt hatte, wollte sich Zaffim auch nicht die Zunge verbrennen.
    Darum sagte er nur: „Mit einem defekten Metagrav können wir leben. Wichtig für unser Unternehmen ist die Defensivbewaffnung."
    „Ha!" machte Erlema großspurig. „Mit einem Schutzschirm

Weitere Kostenlose Bücher