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1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu fragen, ob Bretz das alles bloß erfunden hatte oder ob er tatsächlich Informationen darüber hatte, daß es sich bei den Trümmern der Zeittafeln vom Amringhar um hochwertige Speicherkristalle handelte, von denen jedes einzelne von Milliarden von Teilen die Kapazität der besten Hi-Tech-Syntrone um ein Vielfaches überstieg - und entsprechend wertvoll war. „Mit den Speicherkristallen von Amringhar können wir den Syntronmarkt revolutionieren - und kontrollieren und die Preise bestimmen", eröffnete Bretz den fünf Kapitänen. „Selbst die Terraner und Arkoniden, deren Hi-Tech heutzutage die Maßstäbe in der Lokalen Gruppe setzt, werden angekrochen kommen und um unsere Speicherkristalle winseln. Und wir können sie zappeln lassen und dann abkassieren - und das nicht zu wenig.
    Ich sage euch, daß jeder einzelne Speicherkristall aus Amringhar mehr wert ist als eure fünf klapperigen Raumschiffe zusammengenommen. Und wir werden eine ganz Schiffsladung davon aus dem Black Hole herausschaffen. Und wenn ihr das nicht so recht verstanden habt, dann will ich in wenigen Begriffen zusammenfassen, was uns dieses Unternehmen bringt: große Macht und unvorstellbaren Reichtum!"
    Zaffim konnte die Gier in den Augen der Raumfahrer förmlich glühen sehen. Bretz hatte sie an der richtigen Stelle gepackt. Keiner von ihnen hatte mehr die geringsten Bedenken, seinen schäbigen Kahn für diesen Coup zu opfern - und gegen ein funkelnagelneues Schiff der neusten Bauart einzutauschen.
    Daß dabei auch ihr Leben aufs Spiel gesetzt werden könnte, verschwieg ihnen Bretz. Er versprach ihnen lediglich, alles für ihre Sicherheit zu tun und ihre Schiffe mit der bestmöglichsten Schutzschirmtechnik auszustatten.
    Ob das „Bestmögliche" aber auch ausreichte, ihr Überleben zu garantieren, das wurde nicht mehr erörtert.
     
    *
     
    Das Urteil der fünfköpfigen Technikergruppe war für Zaffim niederschmetternd und offenbarte ihm, daß die Kommission von Bretz gekauft sein mußte. Lediglich ein Techniker namens Beleize hatte als einziger leise Bedenken zu äußern gewagt, war aber von Bretz eingeschüchtert worden und hatte sich danach seiner Meinung enthalten. „Es läßt sich machen", sagte Ongeff, der Sprecher der Techniker. „Wir können die Schutzschirmaggregate aller fünf Schiffe durch Zusatzmodule derart verstärken, daß man das Risiko eingehen kann, sie dem Gravitationsdruck eines Black Hole auszusetzen. Technisch kein Problem, es ist lediglich eine Frage der Finanzierung. Wenn diese gesichert ist, dann stellt der Aufrüstung nichts mehr im Weg."
    Bretz winkte ab. „Das regle ich schon", erklärte er. „Zwar bin ich im Moment selbst nicht flüssig, aber ich lasse von den Kommandanten Hypotheken auf die Schiffe nehmen, und das bringt mindestens eine zweistellige Millionen-Summe. Kommt ihr damit hin?"
    Ongeff lachte. „Damit machen wir die doppelte Anzahl von Schiffen blackholesicher."
    Bretz warf Zaffim einen triumphierenden Blick zu.
    Die Versammlung löste sich auf. Zaffim entwischte Bretz und eilte Beleize nach, der sich rasch aus dem Staub machen wollte. Zaffim holte ihn am Notausgang ein und hielt ihn am Arm zurück. „Auf ein Wort, Beleize." Als Zaffim merkte, wie sich der Techniker ängstlich duckte, fügte er rasch hinzu: „Ich handle nicht im Auftrag von Bretz. Ich weiß, daß er die Kommission unter Druck gesetzt hat, um ein positives Urteil zu erpressen. Ich bin aber an der Wahrheit interessiert. Wie stehen die Chancen der Schiffe, heil ins Black Hole zu gelangen?"
    Beleize beleckte sich die Lippen. Nach einigem Zögern sagte er: „Ist das denn überhaupt von Bedeutung? Fest steht, daß sie nicht mehr herauskommen."
    „Ob du es glaubst oder nicht, dieses Problem ist gelöst. Also?"
    Beleize blickte sich wie ein Verfolgter um, dann preßte er hervor: „Unter den gegebenen Umständen hat wohl nur die XAARON eine reelle Chance, den Ereignishorizont eines Black Hole eventuell zu überbrücken. Aber nicht einmal das könnte ich garantieren."
    „Kann man denn die anderen Schiffe nicht entsprechend tunen, wie es deine Kollegen behaupteten, um sie blackholetauglich zu machen?"
    Beleize zuckte die Schultern. „Komm, rede schon", forderte Zaffim ihn auf. „Es bleibt unter uns."
    „Eigentlich ist es allgemein bekannt, welchen Schwerkraftverhältnissen ein Raumschiff beim Durchdringen des Ereignishorizonts eines Black Hole ausgesetzt ist", erklärte Beleize. „Und doch macht sich der Laie ganz falsche Vorstellungen

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