Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
von der Urgewalt der wirksam werdenden Kräfte. Ein Fahrzeug, das in ein Black Hole eindringen will, muß rundum in ein superstarkes Energiefeld verpackt sein. Denn am Ereignishorizont droht die Gefahr von dem mörderischen Gravitationsgradienten. Dieser bewirkt, daß die Gravitation am Heck um Millionen Gravos höher sein kann als am Bug und umgekehrt. Und dieses Kräfteverhältnis kann jederzeit umschlagen und gegenteilig wirksam werden. Darum sollte das das Schiff umgebende Schinnfeld nicht nur möglichst stabil sein, sondern muß an seiner schwächsten Stelle diesen mörderischen Gravitationseinflüssen gewachsen sein. Ich aber weiß nicht, wo meine Kollegen solche Generatoren, die die geforderte Leistung erbringen können, auf Pultaf beschaffen wollen."
    „Sie werden also pfuschen?"
    „Sie werden improvisieren wie auf unserer Hinterwäldlerwelt üblich", schwächte Beleize mit schiefem Grinsen ab. „Und sie werden Kompromisse schließen müssen. Das sieht so aus, daß sie die Schutzschirme einerseits verstärken und sie andererseits mit dem Syntronverbund koppeln. Gravotaster werden sensibel die Stärke des Gravitationsgradienten anmessen und die Energien jeweils dorthin verlagern, wo der Schwerkraftdruck am stärksten ist, um ihm zu widerstehen. Das könnte sogar gutgehen, aber es ist ein Glücksspiel. Und du weißt, wie die Chancen dabei verteilt sind."
    „Ich habe selbst mal eine Lotterie betrieben", sagte Zaffim mit eingefrorenem Lächeln. Er verabschiedete Beleize mit einer Kopibewegung. „Vielen Dank. Und laß dich nicht von Bretz unterkriegen."
    Als Zaffim ins Konferenzzimmer zurückkehrte, erwartete ihn Bretz voller Mißtrauen. „Wo warst du denn?" schnauzte er ihn an. „Ich kann’s auch nicht ausschwitzen", feixte Zaffim.
    Bretz gab sich mit dieser Erklärung zufrieden. „Die Techniker wollen ihr möglichstes bei der Aufrüstung der Schiffe tun", sagte er zufrieden. „Sie haben mir versprochen, daß ihr in drei Tagen starten könnt."
    „Du sagst ›ihr‹?", staunte Zaffim. „Und was ist mit dir?"
    „Leider kann ich nicht mitkommen", beteuerte Bretz. „Ich habe hier auf Pultaf alle Hände voll zu tun." 5. „Wie hat der Kode denn gelautet? Ich habe alles von Amringhar über Kembayan und Paura bis Zeittafeln versucht", hatte Malaudi gesagt, und Ernst Ellert hatte geantwortet: „Kytoma."
    Alaska Saedelaere hatte nichts davon gewußt, daß Ernst Ellert ausgerechnet den Namen seines unerfüllten Traumes als Paßwort für die Sicherung des Bordsyntrons benutzte.
    Das hatte schmerzliche Erinnerungen in Alaska geweckt: Wie lange war es nun schon her, daß er Kytoma zuletzt begegnet war? Kytoma, die Querionin, die ihm in der Vergangenheit immer wieder an den wichtigsten Stationen seines Lebens erschienen war.
    Und eines Tages hatte er sogar die Chance gehabt, zusammen mit Testare in den Geistesverbund der Querionen einzutreten und im Zustand der Körperlosigkeit für immer mit Kytoma zusammen zu sein. Aber er, Alaska, und der Cappin-Geist Testare waren abgestoßen und dazu verurteilt worden, wieder zusammen Alaskas Körper zu teilen.
    Sie waren noch nicht reif für die Ewigkeit gewesen.
    Seit damals war ihm Kytoma nicht mehr wieder erschienen.
    Aber er wußte, daß die Querionin nicht endgültig in jenes Kollektiv aus allen 36 Völkern, die einst den Intelligenz verbreitenden Schwarm erbaut hatten, aufgegangen war.
    Sie hatte sich nämlich wieder gezeigt. Sie war Ernst Ellert und Testare, die inzwischen Barkonidenkörper erhalten hatten, bei den Zeittafeln von Amringhar erschienen und hatte ihnen den Auftrag gegeben, Gesil zu finden.
    Und er, Alaska, war leer ausgegangen.
    Die Zeittafeln von Amringhar waren inzwischen zerstört, und es hatte ganz den Anschein, daß es sich bei den Datenträgern auf dem Asteroiden im Innern des Paura-Black Hole lediglich um Sicherheitskopien der wahren Zeittafeln gehandelt hatte.
    Ernst Ellert hatte vom Nakken Paunaro im Jahre 1163 noch einmal die Chance erhalten, die zu Kristallstaub zerfallenen Zeittafeln aufzusuchen. Damals hatte Ellert aus dem seltsamen Verhalten des Nakken geschlossen, daß dieser aus dem Kristallstaub irgendwelche Informationen herausgelesen hatte, die er Nicht-Nakken gegenüber verheimlichen wollte. Jedenfalls hatten Ellert, Testare und Alaska vergeblich ihre Beziehungen spielen lassen, noch einmal einen Nakken dazu zu bewegen, sie mit einem Dreizackschiff ins Paura-Black Hole zu fliegen.
    Worum handelte es sich bei dem, von dem die Nakken

Weitere Kostenlose Bücher