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1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vibrationen erfaßt. Noch stand das Schlimmste bevor, das Erreichen des Ereignishorizonts.
    Yeimak, dieser Teufelskerl, ließ noch eine Strukturlücke im Energieschirm offen, so daß sie eine Ortung von den drei anderen Schiffen bekamen.
    Doch da waren es auf einmal nur noch zwei.
    Und gleich darauf erlosch der nächste Punkt und dann der letzte.
    Es ging alles so schnell, daß Zaffim nicht richtig erfassen konnte, was passiert war. Er wußte nur, daß von den fünf Schiffen, die den Sprung in das Paura-Black Hole wagten, nur noch die XAARON übrig war.
    Die Vibrationen hörten abrupt auf. „Geschafft!" sagte Yeimak aufatmend. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber wir leben."
    „Schön für uns", sagte Zaffim gepreßt, und er mußte daran denken, daß dieses Wahnsinnsunternehmen vier Schiffe und 160 Menschenleben gekostet hatte.
    Und Bretz und Malaudi hatten sie auf dem Gewissen.
     
    *
     
    Über das Innere des Paura-Black Hole war einiges bekannt.
    Früher hatte hier eine Station der Cantaro existiert, in der Gen-Experimente mit Bekassu angestellt worden waren. Gleichzeitig war diese Station die Schaltstelle für einen Zeittransmitter mit den sogenannten Säulen der Vergangenheit gewesen.
    Die Säulen der Vergangenheit waren spurlos verschwunden. Von der cantarischen Schaltstation waren nur noch Staubwolken vorhanden, die um die Singularität im Zentrum des Black Hole trieben. Aber den Asteroiden mit seinen 1500 Kilometern Durchmesser gab es noch.
    Er erwies sich als unregelmäßiger Brocken mit zerklüfteter Oberfläche. „Können wir uns dem Himmelskörper gefahrlos nähern?" erkundigte sich Yeimak.
    Zaffim hatte sich diese Frage auch schon gestellt, ohne eine befriedigende Antwort zu finden. Es war zwar abgesprochen worden, auf welcher Frequenz Zaffim mit Malaudi Kontakt aufnehmen sollte, aber über den Anflug und die Landung auf Amringhar hatte Malaudi keine Angaben machen können. Da er die genaue Lage der Zeittafeln nicht kannte, konnte er nicht voraussagen, wo das Dreizackschiff landen würde.
    Malaudi hatte jedoch glaubhaft gemacht, daß der Nakk und seine Begleiter Wichtigeres zu tun haben würden, als den Raum um den Asteroiden nach eventuellen Verfolgern abzusuchen. „Fliege einfach eine Kreisbahn um Amringhar und versuche den Dreizack zu orten, Yeimak", schlug Zaffim vor. „Wenn du ihn hast, dann lande fünfhundert Kilometer davon entfernt."
    Schon nach einer Viertelumrundung des Asteroiden konnten die Taster der XAARON das Nakkenschiff an einer zerklüfteten Kraterwand erfassen. Da an dem Dreizack keinerlei Energieemission festzustellen war, konnte man davon ausgehen, daß seine Ortersysteme desaktiviert waren und somit keine Entdeckungsgefahr bestand.
    Die XAARON senkte sich auf die Oberfläche des Asteroiden hinunter und landete in der gewünschten Entfernung in einem mittleren Krater, dessen Wände so hoch waren, daß sie über den Kugelraumer hinausragten und ihn verdeckten. Yeimak schickte eine Sonde aus, die auf Malaudis Frequenz den verabredeten Impuls sendete und auf Dauerempfang geschaltet war.
    Dann begann das Warten. „Schlechte Stimmung in der Mannschaft", sagte Yeimak zu Zaffim, als sie unter sich waren. „Niemand will akzeptieren, daß sich jemand erdreistet, sie in dieses Selbstmordkommando zu hetzen."
    „Ich kann den Leuten deswegen nicht einmal einen Vorwurf machen", meinte Zaffim und sah dem Kapitän direkt in die Augen. „Ich vertraue dir, Yeimak, darum will ich dir etwas verraten. Ich habe Malaudi noch nie gemocht. Aber jetzt hasse ich ihn. Ich mache ihn für den Tod der hundertundsechzig Raumfahrer verantwortlich."
    „Damit stehst du nicht alleine", sage Yeimak. „Und was nun?"
    „Du kannst der Mannschaft sagen, daß wir alle an einem Strang ziehen", antwortete Zaffim. „Mehr nicht. Alles Weitere werden wir sehen."
    Es dauerte nur wenige Stunden, bis sich Malaudi bei Zaffim meldete. „Wie war der Einflug?" wollte Malaudi wissen. „Stürmisch", antwortete Zaffim einsilbig. „Wir haben gar nichts davon gemerkt", sagte Malaudi glucksend, und Zaffim hätte ihm dafür am liebsten den Hals umgedreht. „Toll, so ein Dreizack! Aber kommen wir zur Sache. Das wichtigste ist, daß eure Ankunft nicht bemerkt wurde und daß wir am Ziel sind. Ich wate in einer gewaltigen Höhle bis zu den Knien im Staub der Zeittafeln. Die Suche nach brauchbaren Fragmenten hat erste Ergebnisse gebracht. Einige Splitter wurden bereits gefunden. Es ist das reinste Irrenhaus. Du

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