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1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß", sagte Malaudi und wollte sich an Alaska vorbeidrängen. Aber der Terraner hielt ihn am Arm zurück. „Schreib dir eines hinter die Ohren, Malaudi", sagte er eindringlich zu ihm. „Alle Funde, die gemacht werden, sind zuerst einmal an uns abzuliefern."
    „Aber sicher, gewiß doch, Alaska", beteuerte Malaudi und verschwand in der Gemeinschaftskabine.
    Alaska verließ die NACHADAM, Ernst Ellert und Testare folgten ihm. Sie gelangten durch den Energietunnel zu der schroffen Felswand mit dem drei Meter hohen Spalt. In einem steil abwärts führenden Felsgang, dessen Wände einst von Icho Tolot mit dem Thermoblaster geschmolzen worden und nun durch den Schmiegeschirm zusätzlich gesichert waren, gelangten sie in die tief unter der Oberfläche des Asteroiden liegende Höhle.
    Dieser kreisförmige Hohlraum hatte einen Durchmesser von etwa dreihundert Metern und war annähernd hundert Meter hoch. Ein gewaltiger Dom in der felsigen Kruste des Asteroiden, dessen Boden meterdick vom Staub der Zeittafeln bedeckt war. „Es scheint sich seit meinem letzten Besuch nichts verändert zu haben", sagte Ellert bei seinem Rundblick.
    Seine Augen blieben an einem Punkt im Hintergrund der Höhle hängen. „Dort ist die Stelle, an der Paunaro die Entdeckung gemacht hat, die sein Verhalten so schlagartig veränderte."
    Sie wateten durch den funkelnden Staub zu der von Ellert gewiesenen Stelle nahe der hinteren Höhlenwand.
    Als sie nur noch wenige Meter davon entfernt waren, bemerkten sie plötzlich, wie die Oberfläche des Staubes in schnurgerader Linie in Bewegung geriet. Es sah aus, als hätte jemand einen Torpedo abgeschossen, der sich dicht unter der Oberfläche seinen Weg bahnte - oder als würde sich ein Maulwurf durch den Staub buddeln.
    Natürlich war es keines von beidem, und sie waren keinesfalls überrascht, als auf einmal der mächtige Schädel von Caligula auftauchte, über und über mit funkelnden Kristallen bestäubt. Mit einem Satz schnellte er sich hoch und landete auf allen vieren, eingehüllt in eine in allen Farben des Spektrums glitzernden Staubwolke. „Du scheinst dich hier ja pudelwohl zu fühlen, wenn man das so sagen darf", sagte Alaska lachend. Aber das Lachen verging ihm, als der Kater plötzlich die Krallen zeigte und ihn anfauchte. Alaska blieb stirnrunzelnd stehen und meinte: „Wenn ich die Körpersprache von Katzen richtig deute, dann heißt das: bis hierher und keinen Schritt weiter. Caligula scheint entschlossen, sein Revier gegen uns zu verteidigen."
    „Ist es nicht ein seltsamer Zufall, daß er genau jene Stelle als Revier beansprucht, an der Paunaro ausgeflippt ist?" sagte Ellert. „Es kann nur so sein, daß der Kater etwas entdeckt hat."
    Alaska machte probeweise einen weiteren Schritt auf Caligula zu. Als sich der Kater jedoch mit drohendem Fauchen zum Sprung duckte, hielt er inne. „In diesem Fall ist es wohl besser, wenn wir Udivar hinzuziehen", sagte er.
    Sie riefen den Nakken über Funk an und baten ihn in die Höhle. Inzwischen trafen Malaudi und seine Leute mit ganzen Batterien von unbekannten Meßgeräten aus Udivars Beständen ein. Sie verteilten sich über die Höhle und stellten die Geräte an verschiedenen Punkten auf. Dabei unterhielten sie sich unbekümmert.
    Aus ihrer Unterhaltung war herauszuhören, daß sie sicher waren, mit Hilfe der technischen Geräte die Schätze der Höhle zu finden und zu bergen.
    Caligula beobachtete die Geschehnisse gelangweilt und rührte sich nicht vom Fleck.
    Endlich kam Udivar auf seinem Prallfeld herangeschwebt. „Caligula scheint etwas entdeckt zu haben", klärte ihn Alaska auf. „Aber er läßt uns nicht an sich heran."
    „Ich kläre das schon", sagte Udivar. Er verfiel in brütendes Schweigen, und es entstand der Eindruck, als lausche er irgendwelchen Signalen aus der 5. Dimension. Alaska, der den Hyperfunktaster des SERUNS aktiviert hatte, konnte jedoch keinerlei Impulse empfangen. „Caligula ist tatsächlich fündig geworden", erklärte Udivar nach einer Weile. „Er hat überaus sensible 5-DSinne.
    Die sind sogar noch stärker ausgeprägt als meine."
    „Was hat er entdeckt?" fragte Alaska ungeduldig. „Einen Vier-Komponenten-Strahler", antwortete der Nakk. „Dabei handelt es sich um Splitter der Zeittafeln - ganz eindeutig."
    „Und wie kommen wir an sie heran?" wollte Ellert wissen. „Caligula wird sie beschaffen", sagte Udivar.
    Als hätte der Kater die Worte verstanden und sie als Befehl aufgefaßt, begann er mit den Pfoten

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