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1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu einer starken Macht vereinen. So war es durchaus im Sinn seiner Auftraggeber: die eigenen Kräfte beisammenhalten.
    Innerhalb einer Viertelstunde standen alle drei Segmente auf dem Hafenareal nebeneinander.
    Nassur-Gat gab den Piloten letzte Instruktionen - dann verließ er an der Spitze seiner Leute das Schiff. Als steter Strom traten insgesamt zehntausend Siedler durch die Schleusen, aus drangvoller Enge hinaus ins Freie. „Sammelt euch!" schrie er. „Befehl weitergeben!"
    Seine Hauptleute dirigierten die Siedler mit gellenden Stimmen.
    Nassur-Gat legte indessen den Kopf zurück. Hoch oben wurde aus drei Teilen ein komplettes, überlichtflugtaugliches Transportschiff. Unhörbar startete es durch, verschwand in der grauen Wolkenschicht und ließ die Siedler zurück.
    Nun standen sie da.
    Sie führten keine Waffen bei sich.
    Ihre Chance lag in der großen Zahl, niemand würde zehntausend zu allem entschlossene Topsider angreifen.
    Jedenfalls nicht die armseligen Terra-Siedler, die hier lebten.
    Nassur-Gat schulterte sein Bündel. Jeder der Topsider hatte einen großen Beutel mit von Bord genommen.
    Darin befanden sich Holz- und Steinschneider, teils zerlegt, teils in Miniaturbauweise. Es gab Wärmequellen und Rationen für Monate. Außerdem gehörte alles dazu, womit man in kürzester Zeit eine Kolonie aufbauen konnte.
    Zwei Soldaten trugen einen Hyperkom. Dieser Kasten war ihre einzige Verbindung zur Außenwelt und zum Kampfschiff im Orbit. Sollten sich die Siedler zu Gewalt hinreißen lassen - die ganze Galaxis wäre Zeuge.
     
    *
     
    Zunächst suchten sie sich eine große Lichtung nördlich des Stadtrands, auf der alle Topsider gleichzeitig Platz hatten. Hier ließ Nassur-Gat ein Basislager errichten.
    Fünftausend Siedler erhielten Material zur Holzbearbeitung.
    Ihr Auftrag lautete, möglichst rasch eine Schneise in den Wald zu schlagen. Bis zum Abend sollte sich die junge Kolonie so bis zum Meer vorarbeiten. Die anderen fünftausend machten sich daran, den Boden von Vegetation zu reinigen. Zugleich begannen sie, flache Fundamente auszuheben.
    Nassur-Gat beobachtete sorgenvoll den Stadtrand.
    Von hier aus waren die ersten Gebäude gut zu sehen. Eigentlich hätte er lieber an einem anderen Ort begonnen.
    Aber es war geradezu seine Pflicht, die Konfrontation zu verfolgen.
    Nur eben nicht zuviel ... Auf die Mischung kam es an. Die Nähe zu den Wohnhäusern der Terraner gehörte leider dazu.
    Schneidender Lärm legte sich über die Lichtung. Die ersten Bäume fielen, Gebüsch wurde beiseite gefegt oder an Ort und Stelle verbrannt. Ein paar Arbeitstrupps schafften schwarze Erde zum Ufer hin und schütteten einen kleinen Anleger für Boote auf. Boote, die sie noch nicht hatten - die er aber besorgen mußte.
    Zwei Stunden nach Arbeitsbeginn traf eine erste Delegation der terranischen Siedler ein. Nassur-Gat ließ sie unverzüglich zu sich führen; vorsichtshalber mit einer Eskorte.
    Die beiden Menschen wirkten verschüchtert. „Was wollt ihr hier?" herrschte er sie auf Interkosmo an. „Wißt ihr nicht, daß ihr euch auf Territorium des Trukrek-Hun-Reiches befindet?"
    Einer der Terraner wurde plötzlich wütend. Seine Gesichtshaut rötete sich merklich. „Verdammte Kerle! Das ist unser Grund und Boden! Wie könnt ihr es wagen, unsere schöne Lichtung ..."
    Nassur-Gat starrte den anderen drohend an. Er spielte die ganze Wucht seiner schwarzhäutigen, zwei Meter hohen Erscheinung aus. „Wir legen euch keine Rechenschaft ab. Also verschwindet! Laßt euch hier nicht wieder sehen.
    Das gilt für jeden, der sich unerlaubt auf dem Planeten befindet."
    „Aber ..."
    Nassur-Gat winkte seinen Leuten. „Schafft sie weg!"
    Die Terraner wurden mit brutalen Stößen aus dem Lager getrieben. Triumphierende Kufe der neuen Siedler begleiteten ihren Abgang.
    Es war, als habe diese Begegnung in den Topsidern einen Damm brechen lassen. In wahnwitzigem Tempo ging die Arbeit voran. Bald war die Lichtung ganz von Pflanzenwuchs befreit, von unzähligen Spuren durchwühlt.
    Zum Meer hin stapelten sich gefällte Bäume. Die ersten Hütten entstanden.
    Nassur-Gat fiel auf, daß er schon längere Zeit nichts mehr von Gorgol gehört hatte. Nicht einmal während der „Verhandlungen" mit der Delegation ... Eigenartig. Er hatte ein schlechtes Gefühl dabei.
    Und tatsächlich: Wenige Minuten später wurde er auf einen Tumult bei den Häusern der Terraner aufmerksam.
    Was geschah dort? Auf die Entfernung sah er nur, wie hundert Topsider und

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