Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist er für dich wichtiger als die Verhältnisse in unserem eigentlichen Zielgebiet?"
    „Darüber laß dir keine Haare ausfallen", murmelte Arramo. Er hatte seine beste Uniform angelegt, aus rotem Samt mit tausend goldenen Schnüren. Auf dem Kopf trug er ein Kränzchen aus Howalgonium, das ihm seine Mätressen kunstvoll in das Haar eingewoben hatten. Die Beine steckten in schwarzen Lederstiefeln, und um die Schultern lag ein Umhang aus roter Seide, der sich wie ein eigenständiges Wesen bewegte.
    Der Syntron meldete erneut Verfolger. Diesmal kamen sie aus verschiedenen Richtungen. Es waren sechs auf einmal, und bei ihrem Anblick wurde der Patriarch doch etwas nachdenklich. Er beugte sich über ein Terminal und flüsterte mehrere Anweisungen. Hadorob riß die Augen auf, als er hörte, was sein Vater sagte. „Du willst uns tatsächlich abstimmen lassen?" raunte er, als Arramo geendet hatte. „Dann ist die Lage ernster, als jeder von uns gedacht hat!"
    Ein Schaubild, das die Umgebung ihres derzeitigen Standorts bis zu einem Abstand von 200 Lichtjahren zeigte, lieferte eine genaue Aufstellung der Schiffe, die hinter ihnen her waren.
    Die Schlinge der Jäger zog sich immer enger.
    Das Walzenschiff änderte den Kurs und suchte sich ein neues Ziel. Es kehrte zu der Dunkelwolke zurück, in der es sich bereits einmal versteckt hatte. Viel Zeit blieb nicht, um die Verfolger an der Nase herumzuführen, und Arramo trieb Hadorob zur Eile an. „Los, hinein mit dem Kahn!" brüllte er. „Und desaktivieren!"
    „Wo hinein?" wagte der Sohn einen Widerspruch. „Ich habe nur wenig Ortung!"
    Entgeistert starrten sie auf die lichtverstärkte Darstellung der näheren Umgebung. Die Dunkelwolke existierte nicht mehr. Lediglich verwehende Gasballungen trieben durch den Raum. Dahinter - Metall!
    Auf Hadorobs Stirn entstanden Schweißperlen. Er schrie etwas, das nur der Syntron richtig verstand. Kaum drei Millionen Kilometer voraus tauchte ein Muschelschiff aus dem Gas auf und eröffnete das Feuer.
    Die Paratronstaffel erhielt einen Treffer und meldete dreißig Prozent Belastung. Arramo rechnete im Geist mal zwölf, denn zwölf solcher Waffentürme waren auf sein Schiff gerichtet.
    Wieder floh der Walzenraumer in die Nähe einer Sonne. Das Fort befand sich dicht am Horizont des Sterns, und es nahm keine Energie auf. Hadorob atmete auf. „Einflug in die Korona!" sagte er. „Wir suchen Deckung!"
    „Bist du verrückt?" herrschte Holder ihn an. „Weg hier! Das ist eine Falle!"
    Beinahe wäre ihnen das Ausbleiben des gewohnten Zapfvorgangs zum Verhängnis geworden.
    Zwischen den beiden Raumkörpern entstand übergangslos ein Strukturriß, der sich der Walze mit Lichtgeschwindigkeit näherte.
    Der Patriarch reagierte wie eine Maschine. Er warf sich nach vorn und unterstützte den Syntron bei seiner Entscheidung, indem er den Notsensor betätigte und ihn dabei fast zerstörte. Mitten in der Bremsphase aktivierte sich der Metagrav und riß das Schiff in den Hyperraum hinein.
    Die Walze dröhnte und schüttelte sich. Überall baute die Automatik Stützfelder auf. Der Vortex wurde von dem heraneilenden Strukturriß gestört und brachte das Schiff auf einen nicht erkennbaren Kurs. Als es den Hyperraum wieder verließ, da blieb es für ein paar Augenblicke draußen dunkel, ehe die Sterne erschienen. Sie befanden sich noch in Truillau. „Das war knapp", stellte Arramo fest. „Beinahe hätte er uns hereingelegt.
    Syntron, gib mir eine Interkomverbindung mit allen Schiffsräumen!" Sekunden später klang überall seine Stimme auf. Holder Arramo war ungewöhnlich ernst. „Es steht jetzt fest, daß wir in Truillau nicht willkommen sind. Aber viel schlimmer, der Bewahrer will uns nicht verjagen, er will uns vernichten. Beinahe hätte er es auch geschafft. Deshalb habe ich euch gebeten abzustimmen. Außer mir haben es alle getan. Und ich sage euch, daß ich einen einmal betretenen Weg ungern verlasse. Wie ich sehe, habt ihr alle für ein Bleiben gestimmt. Ich umarme euch. Aber jetzt laßt uns wieder verschwinden. Transformkanonen klar?"
    „Klar!" erwiderte der Syntron der Waffensteuerung.
    Mindestens zwei Dutzend Muschelschiffe von Durchmessern zwischen 500 und 1500 Metern rasten aus allen Richtungen auf die Walze zu. Die Abstände waren so verschwindend gering, daß es lediglich Bruchteile von Sekunden dauern konnte, bis die Paratronstaffel unter dem starken Beschuß zusammenbrach.
    Die zwanzig Transformkanonen der ARRAMO Ispien Feuer und legten

Weitere Kostenlose Bücher