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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Energievorhang vor das Schiff.
    Strukturrisse entstanden, kleiner und schwächer als der, den das Sonnenfort projiziert hatte.
    Irgendwo kurz davor lag der Vortex, durch den das Schiff stürzte. Es brachte über zweitausend Lichtjahre hinter sich und fand sich mitten in einem Planetensystem wieder. „Kein Sonnenfort zu orten!" schrie Hadorob auf. „Was für ein Glück. Es geschehen doch noch Wunder!"
    Er fuhr herum und wartete auf die Zustimmung des Patriarchen. Er sah ihn gerade noch am Antigrav verschwinden. „Die Transformbomben haben unsere Hyperraumimpulse verfälscht. Unser Auftauchort ist nicht genau berechenbar. Nützen wir die kurze Zeit, die uns bleibt! Achtung, Arramo an alle! Wir landen auf dem zweiten Planeten!" hörte er ihn sagen.
     
    *
     
    Sie tauften den Planeten aus einer Laune heraus Hidden World. Er bewegte sich zusammen mit fünf anderen Planeten um eine gelborangene Sonne. Der Raumsektor lag tiefer in Truillau als die, in denen sie sich bisher aufgehalten hatten. Tatsächlich gab es in diesem System kein Sonnenfort, und das hob die Chancen der Springer gewaltig, sich häuslich einzurichten, ohne von den Häschern des Bewahrers gestört zu werden.
    Hidden World war eine Dschungelwelt mit dichtbewachsenen Kontinenten und riesigen Meeren.
    Ein Teil des Dschungels bestand aus Sumpf und überflutetem Boden, und sie suchten sich beim Anflug auf einen Orbit schon den geeigneten Landeplatz aus, ein Plateau, das gut zwei Kilometer hoch über dem Dschungel lag. In den engen und tiefen Felsschluchten des Plateaus mußte es einen Platz geben, wo das Schiff nicht geortet werden konnte.
    Holder Arramo tauchte wieder in der Zentrale auf und ließ sich in den Kommandantensessel plumpsen. „Los, bringen wir den Spaziergang hinter uns!" lachte er. „Wir werden den Herrschaften ein Schnippchen ..."
    Der Alarm ließ ihm das Grinsen einfrieren. Er riß den Kopf hoch. Sein Gesicht verfärbte sich.
    Alles Blut wich daraus, und er klammerte sich mit seinen Händen an den Lehnen des Sessels fest. „Notstart!" plärrte er. „Wieso hat die Ortung versagt?"
    Keine halbe Million Kilometer über der Walze war ein Muschelschiff aus dem Hyperraum aufgetaucht. Die entstehende Lichtflut ließ nichts Gutes ahnen. Die ARRAMO Imachte einen Satz nach vorn und beschleunigte.
    Die Notstartautomatik lief, doch die Sekunden wurden zu Ewigkeiten.
    Die Lichtflut erreichte die Schirm-Staffel. Es donnerte und prasselte, als das Paratronsystem ausfiel. Ein Schlag von einer Titanenfaust riß die Walze aus ihrer Bahn und drückte sie dem Planeten entgegen. Überall heulte der Alarm auf, schlossen sich die Sicherheitsschotte. Die Syntrons hatten die Schadensmeldungen bereits analysiert und arbeiteten danach. Die Walze überschlug sich unkontrolliert, und die Springer ächzten dumpf in ihren Sesseln. Kein einziger Fluch wurde laut, und Holder Arramo beobachtete fast teilnahmslos, was geschah.
    Das Muschelschiff stellte den Beschuß ein. Es war auch nicht nötig, weitere Energien zu vergeuden. Bisher hatte lediglich der Patriarch bemerkt, daß der ARRAMO Ifast die gesamte Hälfte des Schiffes fehlte. Die Walze war durch den Beschuß entzweigerissen, und sie stürzte dem Planeten entgegen.
    Die Syntrons versuchten mit allen Mitteln, die Bewegungen der Walze zu stabilisieren. „Halt!" schrie Arramo. „Das Schiff muß taumeln. Es darf sich nicht stabilisieren.
    Unkontrollierten Absturz einleiten. Plan zwölf abarbeiten!" Die Steuersyntrons bestätigten. Das Muschelschiff blieb in seinem hohen Orbit und hob seine Fahrt auf. Es beobachtete, was mit der Walze geschah. Arramo verzichtete darauf, Schub aus irgendwelchen Triebwerken zu geben. Drei Stunden trieben die Springer auf den Planeten zu, dann hatten sie die dichten Schichten der Atmosphäre erreicht. Es waren drei Stunden voller Bangen, was das Muschelschiff unternehmen würde. Sobald es den Eindruck haben mußte, daß die Walze an ein Entkommen dachte, würde es den Beschuß wiederaufnehmen.
    Holder Arramo blockierte Hadorobs Systeme, übernahm Teilfunktionen vom Syntron und schaltete den Prallfeldgenerator im Bug ein. Er ging damit ein großes Risiko ein, aber die Muschel reagierte nicht. Die Lage der Walze stabilisierte sich ein wenig, ein schwacher HÜ-Schirm baute sich auf und lenkte die entstehende Reibungshitze ab. Gleichzeitig drehte sich das Schiff mit dem Bug nach unten. Seine Geschwindigkeit war viel zu hoch, aber das war in dieser Phase des Absturzes noch kein

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