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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieben wir auf diesem Kurs. Beide schauten wir nach vorn und freuten uns darüber, dass keine Schatten mehr zu sehen waren.
    Sekundenlang atmeten wir auf, bis vor uns die Welt erstarrte. Woher die kompakte Masse genau gekommen war, bekamen wir nicht mit. Aber sie war vorhanden, wahrscheinlich war sie von oben gefallen und bildete zuerst eine Wand, auf die wir zuflogen, die uns noch entgegen schwebte wie das lautlose Grauen, das uns letztendlich verschlingen sollte.
    Karina schüttelte den Kopf. »Das schaffen wir nicht, John. Rechts und links ist auch alles zu. Jetzt hat auch für uns die ZombieDämmerung begonnen, obwohl ich mich nicht eben wie ein Untoter fühle.«
    »Ja, da kommen wir nicht mehr weg.«
    »Was soll ich tun?«
    »Nicht hineinfliegen.«
    »Warum nicht? Was soll ich…«
    »Landen, Karina, solange wir noch etwas Sicht haben. Wenn alles schwarz ist, kann es übel ausgehen. Jetzt kannst du dir den Landeort noch aussuchen.«
    »So gesehen hast du recht.«
    »Dann tu es.«
    Karina fragte zum Glück nicht, wie es danach weitergehen sollte. Das wusste ich auch nicht. Jetzt war es nur wichtig, dass sie festen Boden unter den Kufen bekam und der Landeplatz eben genug war, dass der Helikopter aufsetzen konnte und nicht kippte.
    Ich schaute nach draußen. Ich sah den Boden auf uns zukommen und erkannte, dass Karina einen guten Platz gefunden hatte. Er war eben, und es gab keine herumliegenden Hindernisse wie Steine oder Erdbuckel.
    Wir setzten auf.
    Hart, aber nicht zu hart. Einige Male schwankte die kleine Maschine noch, aber es brach nichts, und wir hörten auch kein Knirschen des strapazierten Metalls.
    Noch war es um uns herum nicht still, denn die Maschine atmete noch aus.
    Genau das taten wir auch, aber es war kein Aufatmen, denn die Spannung hielt uns weiterhin umfangen.
    Die lichtlose Schwärze rollte lautlos heran. Der Spuk schob seine Welt auf uns zu, und es würde nur noch ein paar Glockenschläge lang dauern, dann hatte es auch uns erwischt.
    Karina hatte beide Hände gegen ihre Wangen gelegt und starrte nach vorn.
    »Ja«, sagte sie leise, »das ist es wohl gewesen! Ich hätte nie gedacht, dass ich mal als Gerippe enden würde.«
    »Noch ist es nicht so weit.«
    »Hast du noch Hoffnung?«
    »Die habe ich immer, und ich sage dir jetzt, dass ich nicht zum ersten Mal in dieser Schwärze stecke.«
    Die Russin war erstaunt. »He, wie bist du ihr denn entkommen?«
    »Es war verdammt schwierig, aber ich habe es geschafft. Kennst du das Sprichwort ›einmal ist keinmal‹?«
    »Toll. Begründest du darauf deine Hoffnung?«
    »Kann man so sagen.«
    »Dann bin ich gespannt.«
    Das war ich auch, und so hielten wir den Mund und schauten zu, was außerhalb des Hubschraubers passierte.
    Spinnen ziehen ihre Fäden um eine Beute und hüllen sie so dicht damit ein, dass sie nicht entkommen kann.
    Hier waren es keine Spinnweben, hier schob sich uns die verdammte Schwärze entgegen, und die kam näher und näher. Es schien nichts zu geben, was sie hätte aufhalten können. Sie war da wie Ruß, den man uns leicht angefeuchtet entgegenschickte und der jetzt unseren Hubschrauber erreicht hatte. Die ersten schwarzen Schlieren krochen an der gewölbten Scheibe in die Höhe und nahmen uns einen Teil der Sicht.
    Es sah so aus, als hätte sich dort Schmutz festgesetzt, der von Sekunde zu Sekunde immer mehr Nachschub erhielt, und schon bald für eine Dunkelheit sorgen würde, die wirklich alles einschloss und keinen Strahl mehr durchließ.
    Es wurde Nacht um uns!
    Wie zwei Spielzeugfiguren saßen wir in der Maschine. Karina hatte zuletzt noch den Kopf gedreht und mich angeschaut, doch bald sah sie mich nicht mehr, und ich sah sie nicht, trotz unserer körperlichen Nähe.
    Ich musste nur den linken Arm etwas zur Seite bewegen, um sie ertasten zu können.
    Karina schien ihren Galgenhumor wiedergefunden zu haben und fragte: »Bist du noch da?«
    »Ich denke schon, denn ich warte.«
    »Worauf?« Sie kicherte fast. »Worauf wartest du denn?«
    »Mal schauen.«
    »Weißt du, was mich freut?«
    »Nein.«
    »Dass man uns nicht den Atem raubt.«
    »Ja, manchmal ist der Spuk sogar menschlich.«
    »Toll, das zu hören.« Karina vernahm ein normales Geräusch, das ihr in der Dunkelheit allerdings fremd vorkam. »He, was tust du, John? Was ist das?«
    »Kein Problem, ich schnalle mich nur los.«
    »Willst du aussteigen?«
    »Das werde ich wohl müssen.«
    »Und dann?«
    »Lasse ich alles auf mich zukommen, besonders meinen Freund, den

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