1515 - Das Geheimnis der Nakken
im Einsatz, aber es zeigte sich weder drinnen noch draußen etwas Verdächtiges.
Alaska Saedelaere wies den Bordsyntron an zu starten. Er wollte sicher sein, daß sich niemand an Bord schleichen konnte, um erneut etwas zu sabotieren. Außerdem stand eine große Suchaktion bevor, und dabei wollte er nicht gestört werden.
Nobby Sipebo testete den reparierten Sender und stellte eine Fernverbindung zum nächsten LFT-Stützpunkt her. Bei dieser Gelegenheit forderte er auch Ersatz für die zerstörten Hochenergie-Distributoren an. Die Hilfe wurde zugesagt. In spätestens einer Woche würde ein Kurierschiff die Bauteile anliefern.
In genügend großem Abstand von Heleios aktivierten die beiden Männer die Energieorter. Die Entfernung war notwendig, um die Streustrahlung des Stützpunkts besser ausblenden zu können.
Saedelaere stoppte die QUEBRADA im Raum zwischen Heleios und dem Mond Alkaios. Die Orter wurden entsprechend positioniert.
Allein Sato Ambushs Energiekäfig zauberte schon die wildesten Signale auf die Anzeigen. Diese Signale und die der anderen Energiequellen des Planeten wurden ausgeblendet.
Erwartungsgemäß zeigten sich Energieechos von den sublunaren Anlagen der Überwachungsund Kommunikationssysteme von Alkaios. Diese wurden ebenfalls gezielt ausgeblendet.
Nun begann die mühsame Suche nach anderen Energiequellen. „Wo können sie ihr Raumschiff versteckt haben?" sinnierte Nobby Sipebo. „Wenn sie nicht auf Heleios gelandet sind", antwortete Saedelaere, der sich immer besser mit dem Stützpunktverwalter verstand, „dann können sie sich nur auf einem der Monde verbergen. Es ist mir sowieso ein Rätsel, wie sie unbemerkt auf Heleios einsickern konnten - immer vorausgesetzt, Satos Theorie über die Anwesenheit der Nakken ist richtig. Irgendwie muß es ihnen gelungen sein, einen Transmitter abzusetzen oder heimlich einen des Stützpunkts in Betrieb zu nehmen."
„Ich kann mir nicht vorstellen", meinte Sipebo, „wie das unbemerkt bleiben konnte."
„Die Nakken haben einiges drauf, mein Freund. Ihre Dreizackschiffe verfügen über eine Technik, die uns weitgehend unverständlich und in einigen Bereichen auch sicher überlegen ist. Und sie sind sehr schwer einzuschätzen. Da ich versuchen würde, heimlich auf Heleios zu landen, nehme ich an, sie haben es nicht getan."
„Dann werden wir die Monde systematisch anpeilen. Bei Alkaios hat das wenig Sinn, denn die dortigen Energiequellen überdecken alle Signale. Da müßten wir schon ganz nah ran, um etwas zu finden."
Aus dem Raum heraus fand sich keine noch so kleine Energiequelle. Selbst ein praktisch desaktiviertes Raumschiff war nie ganz ohne Energiefluß. Wenn man nah genug an ihm war, mußte sich etwas feststellen lassen. Und wenn es ganz ohne Energie irgendwo läge, besäße es keine Tarnung. Dann wäre es mit optischen Mitteln aufzuspüren oder im Leerraum durch Aktivortung.
Sie flogen weiter in Richtung Alkaios. Bei den folgenden Umrundungen des Heleios-Mondes zeigten sich auch keine verdächtigen Energieechos. Sie wandten eine Menge Zeit auf, um den ganzen Himmelskörper systematisch abzusuchen. „Bleiben uns noch Mestor, Sthenelos und Elektyron", stellte Nobby Sipebo fest. Mit Hilfe der Bordsyntronik bestimmte er die Standorte der drei Monde. Eine geeignete Flugroute wurde festgelegt. Schon jetzt stand fest, daß ein Tag für diese Suche nicht ausreichte.
Mestor, Sthenelos und Elektyron waren allesamt wesentlich kleiner als Alkaios und zudem gänzlich ungenutzt.
Das erleichterte die Suche, denn von den Monden konnten folglich keine energetischen Strahlungen kommen.
Drei Stunden später wußten sie, daß auch auf Mestor keine Spur eines Raumschiffs zu finden war. Das nächste Ziel hieß Sthenelos.
Nobby Sipebo sah diesen Trabanten zum ersten Mal aus der Nähe. Sthenelos war unregelmäßig geformt und wies zahllose tiefe Schluchten und Krater auf. Diese boten sich als Versteck für ein nicht zu großes Raumschiff geradezu an. „Wir umrunden den Mond mehrfach in wechselnden Orbitalschleifen", sagte Alaska Saedelaere, „so daß wir jeden Fleck seiner Oberfläche erfassen. Ich könnte mir vorstellen, daß auch die optische Beobachtung ganz nützlich ist. Wir werden mit Restlichtverstärkern arbeiten, wenn wir auf der Nachtseite sind.
Wenn sich die Nakken hier versteckt haben, dann bestimmt auf der Nachtseite, zumal diese zur Zeit von Heleios abgewandt ist."
Nach der dritten Umrundung schlug eine Energieanzeige ganz schwach aus. Sie
Weitere Kostenlose Bücher