1515 - Das Geheimnis der Nakken
Amimotuo reagierte.
Derartige Versuche hatten zwar schon die drei Wahrheitssucher ohne Erfolg durchgeführt, aber der Pararealist wollte ganz sichergehen und deren Resultate noch einmal überprüfen. In der Tat reagierten die Splitter darauf nicht.
Als Ambush in einer längeren Folge die Impulsreihen, die Frequenzen und die Strahlungsintensität veränderte, ergaben sich Reaktionen. Die stimmten exakt mit den Ergebnissen überein, von denen Ernst Ellert berichtet hatte. Die Tafelsplitter „antworteten", aber die Frequenz- und Phasensprünge, die diese Antworten enthielten, entbehrten jeder Logik. Die sich ergebenden Impulsfolgen ließen sich nicht entziffern. Sie stellten ein willkürliches Durcheinander dar. Das sah so aus, als enthielten die Splitter nur zerstörte Aufzeichnungen.
Der Tag verging rasend schnell mit diesen Tests. Sato Ambush ließ sich von Tante Betty etwas zu essen und zu trinken bringen. Dann arbeitete er unverdrossen weiter.
Der neue Versuchsaufbau sah nun ganz anders aus. Es galt eine Wechselwirkung zwischen der Amimotuo und den Tafelsplittern zu erzielen. Was dem Wissenschaftler dabei vorschwebte, war dies: Die Perle stellte ja nicht nur einen Datenspeicher dar, sondern auch ein Inhaltsverzeichnis der Zeittafeln. Es war zwar zu bezweifeln, daß dieses komplett vorhanden war, aber das spielte nach Ambushs Meinung keine entscheidende Rolle.
Er erwartete, daß die Tafelsplitter dann positiv reagierten, wenn sie nicht direkt von den Impulssendern bestrahlt wurden, sondern wenn sie den Signalen ausgesetzt wurden, die die aktivierte Amimotuo abgeben konnte.
Welcher Art dieser Hyperimpuls zu sein hatte, mußte sich aus langen Versuchen ergeben. Diese Tests wurden von der Syntronik unterstützt. Diese sollte ständig die Impulsfolgen aus den Empfängern angeboten bekommen und verarbeiten. Das Hauptproblem war die Dekodierung. Die Empfänger mit ihren winzigen Antennengebilden wurden so aufgebaut, daß sie nur das empfingen, was die Tafelsplitter abstrahlten.
Sato Ambush arbeitete, bis ihm vor Müdigkeit die Augen zufielen. Als er es sich auf einer einfachen Liege bequem machte, kam der syntronische Wurm zurück. Er hatte sich mehrere Stunden außerhalb der Quasi-Raumzeitfalte aufgehalten. „Eine schlechte Nachricht", teilte Tante Betty dem Mann mit. „Ernst Ellert ist verschwunden."
„Was heißt hier verschwunden?"
„Ich kann keine Erklärung anbieten. Er ist nicht mehr vorhanden. Testare kann ihn nicht finden.
Und Alaska und Nobby sind noch nicht von einem Ausflug der QUEBRADA zurück."
„Ich kann mich nicht darum kümmern", erklärte der Pararealist. „Die Burschen müssen sich selbst helfen. Ich muß die Versuche durchziehen, bevor mich die Nakken nachhaltig stören. Und jetzt will ich schlafen!"
*
Die vier Männer berieten sich nach dem Frühstück und teilten sich dann die Aufgaben ein.
Alaska Saedelaere wollte gemeinsam mit Nobby Sipebo den Hyperfunksender der QUEBRADA reparieren. Danach wollte er mit Hilfe des Raumschiffs das vermutete Schiff der Nakken suchen.
Der Transmittergeschädigte war nun fest davon überzeugt, daß sich dieses irgendwo im Seriphos-System befand.
Zuvor ließ der Stützpunktverwalter ein paar tragbare Spezialgeräte kommen. Dabei handelte es sich im Grundprinzip um Hyperdim-Resonatoren. Diese Geräte basierten auf dem Verfahren, das vor über zwei Jahrzehnten von dem Haluter Lingam Tennar entwickelt worden war. Ohne Hyperdim-Resonator war das Aufspüren von Raumzeitfalten unmöglich. Und da Sato Ambush fest behauptet hatte, es seien Nakken für den Spuk verantwortlich, konnten die Männer davon ausgehen, daß die Schneckenwesen mit Raumzeitfalten arbeiteten.
Ernst Ellert und Testare wollten die Aufgabe übernehmen, mit diesen Geräten auf die Suche zu gehen. Ihr erstes Zielgebiet war natürlich die obere Ebene des Stützpunkts.
Es ließ sich nicht absehen, wie die Nakken reagieren würden. Aber auf das Anlegen der SERUNS verzichteten alle. Statt dessen teilte Nobby Sipebo jedem einen Kampfroboter zu, der ebenfalls mit einem Hyperdim-Resonator ausgestattet wurde.
Aus den Vorräten des ehemaligen WIDDER-Stützpunkts ließ Alaska mehrere hochempfindliche Energieorter an Bord der QUEBRADA schaffen, denn das Schiff verfügte in diesem Punkt über keine modernen Systeme.
Die Reparatur des Hyperfunksenders erfolgte ohne Probleme. Während der Arbeiten sicherten die Roboter das Raumschiff ab. Die Hyperdim-Resonatoren befanden sich nun ständig
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