Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hörte die magnetische Verankerung einschnappen. Er überprüfte die Funktionen des SERUNS, ohne dabei den Helm zu schließen. Das Innere des Humanidroms war für Sauerstoffatmer konditioniert. Er verließ das Boot durch die Schleuse und sank im sanften Sog des künstlichen Schwerefelds bis auf den Grund der Halle.
    Aus dem Hintergrund des großen Hangarraums schwebte ein Roboter des Typs Vertigo herbei.
    Er hatte die Form eines Diskus von 50 cm Durchmesser und 10 cm Höhe. Seine Hülle bestand aus grauem Metall, das Licht nur zögernd reflektierte. Er war im Grunde genommen ein überaus unansehnliches Gebilde, aber er stand in direkter Verbindung mit dem Vertigo-Leitsystem des Humanidroms, das sich seinerseits aus einer Batterie von Syntrons zusammensetzte und über autarke Intelligenz verfügte, an der der individuelle Vertigo-Roboter per Interkom teilhaben konnte.
    Das Vertigo-Leitsystem war vor einiger Zeit eingerichtet worden, weil es seit der Übernahme des oberen Teiles des Humanidroms durch das Galaktikum immer wieder vorgekommen war, daß sich Besucher in den vielfach verschachtelten Gängen und Räumen der mächtigen Raumstation verirrten. Es wurde von Fällen berichtet, in denen Verirrte niemals mehr aufgefunden worden waren. Man mußte annehmen, daß sie inzwischen den Tod gefunden hatten.
    Das Vertigo-System war die einzige Instanz, die sich im Innern des Humanidroms - des „oberen" Teiles, wohlgemerkt - auskannte. 240 000 Vertigo-Roboter standen den Besuchern der großen Raumstation als Führer zur Verfügung. Wer im Humanidrom ankam, der vertraute sich einem Vertigo an, nannte ihm sein Ziel und wurde auf dem kürzesten Wege dorthingeführt. Auf den Einsatz von Transmittern wurde im Innern des Humanidroms verzichtet. Es war immer noch nicht bekannt, mit welcher Art von Experimenten sich die Nakken im unteren Teil der Raumstation beschäftigten. Mitunter wurden eigenartig strukturierte energetische Eruptionen registriert. Man befürchtete, daß diese, wenn sie sich zum unrechten Zeitpunkt ereigneten, den Transmitterverkehr empfindlich stören könnten. Deswegen war der Gast des Humanidroms nach wie vor auf die Führung durch einen Vertigo-Roboter angewiesen.
    Der Vertigo, der sich Perry Rhodan näherte, sprach aus dem Innern seines metallenen Leibes mit wohlmodulierter Stimme: „Ich erkenne dich, Perry Rhodan. Ich nehme an, daß dein erstes Ziel das Büro des Vorsitzenden Banador von Pakh-Nyuat ist. Soll ich dich dorthin führen?"
    „Ich wäre dir dafür dankbar", antwortete Rhodan lächelnd. „Ich hoffe, daß Banador Zeit hat, mich zu empfangen."
    „Darum mach dir keine Sorgen", entgegnete der Vertigo. „Das gesamte Galaktikum weiß, daß du nach Lokvorth kommst. Es gibt hier keinen, der dir nicht sofort zur Verfügung stände."
    „Alle galaktischen Vertreter sind bereits anwesend?" erkundigte sich Perry Rhodan. „Über neunzig Prozent", antwortete der Robot. „Der Rest wird im Lauf der kommenden Tage erwartet."
    „Wo haben sie ihre Schiffe geparkt?"
    „Drunten auf Lokvorth. Man freut sich dort über jedes bißchen Touristenverkehr, aus dem sich ein Profit gewinnen läßt."
    „Daran hätte ich denken sollen", sagte Rhodan. „Der Raumhafen dort unten hätte sicherlich für die ODIN noch Platz gehabt."
    „Oh, darüber würde ich mir an deiner Stelle nicht den Kopfzerbrechen", sagte der Vertigo. „An Perry Rhodan verdient man nichts."
    „Warum nicht?" erkundigte sich Rhodan belustigt. „Man bringt ihm so viel Respekt und Verehrung entgegen, daß er für nichts zu zahlen braucht."
    „Also gut", Rhodan lachte, „dann haben die Lokvorther nichts an mir verloren. Bring mich zu Banador von Pakh-Nyuat."
     
    *
     
    Der Akone war ein typischer Vertreter seiner Art: mit samtener, dunkler Haut und kupferrotem Haarschopf. Er empfing Perry Rhodan mit ausgesuchter Hochachtung und brachte erneut zum Ausdruck, wie dankbar er dafür war, den großen Terraner als Gast bei der bevorstehenden Vollversammlung des Galaktikums zu haben. „Versprich dir von mir nicht zuviel", warnte Perry Rhodan - ebenso, wie er vor nicht allzu langer Zeit Kallio Kuusinen gewarnt hatte. „Die Topsider sind störrisch und aufsässig. Der Himmel mag wissen, was in sie gefahren ist. Es ist durchaus möglich, daß sie auf die Stimme der Vernunft nicht hören - ganz gleichgültig, wer zu ihnen spricht."
    Branador von Pakh-Nyuat neigte nach terranischer Manier den Kopf. „Damit muß man rechnen", gab er zu. „Immerhin machen

Weitere Kostenlose Bücher