1516 - Chaos im Humanidrom
Ellert und Testare ein paar winzige Überreste fanden.
Aber auch die Kopie wurde vom Chronisten von ES angefertigt, nicht von einem Nakken. Die Informationen, die in den Zeittafeln von Amringhar enthalten sind, gehen uns ebenso an wie deine Freunde.
Genauso wie sie haben wir ein Recht, nach den Dingen zu forschen, die der Chronist von ES aufgeschrieben hat."
„Aber was ihr fandet, bezog sich allein auf die Nakken!"
„Konnten wir das vorher wissen? Überhaupt scheinst du über das, was sich auf Heleios zugetragen hat, ausgezeichnet informiert zu sein."
„Ich spreche mit Willom", antwortete sie. „Und Willom wiederum steht in Verbindung mit Varonzem und Shaarim. Sie haben ihm und mir über ihre Erlebnisse berichtet."
„Sie wollten uns an der Entschlüsselung der Zeittafel-Fragmente hindern", sagte der Pararealist. „Warum?"
„Darüber sprachen wir bereits ...", begann Idinyphe, aber er fiel ihr mit unüberhörbarer Ungeduld sogleich ins Wort. „Ja, wir sprachen. Aber ein brauchbares Argument hast du nicht gebracht. Die Daten, die wir gefunden haben, sind ganz und gar harmlos. Die Nakken suchen nach der Superintelligenz ES. Den entsprechenden Auftrag haben sie vor mehr als fünfzigtausend Jahren erhalten. Was gäbe es daran geheimzuhalten? Es ist nicht unehrenhaft, ES zu suchen."
„Du sprichst in Begriffen, die deiner Mentalität entsprechen", wehrte Idinyphe ab. „Das Konzept der Ehrenhaftigkeit ist den Nakken unbekannt."
„Aber das Konzept der Logik nicht", konterte er mit ungewohnter Härte. „Wenn es nichts zu verbergen gäbe, machten die Nakken sich nicht so viel Mühe, ein Geheimnis zu wahren, von dem ich trotz aller Erfolge auf Heleios noch immer nicht weiß, wie es beschaffen ist."
Sie war unsicher geworden. „Was willst du damit sagen?" fragte sie. „Deine Freunde haben mehr zu verbergen als nur den Umstand, daß sie ES suchen. Dir ist nicht etwa aufgefallen, daß Shaarim und Varonzem recht befriedigt von Heleios zurückkehrten? Zuerst waren sie in Panik und setzten alle Mittel ein, um uns an der weiteren Beschäftigung mit den Zeittafel-Fragmenten zu hindern.
Meine drei Begleiter verschwanden hinter nakkischen Raumzeitfalten. Nur ich konnte mich gegen den Spuk wehren, den die beiden Nakken anzettelten. Die Kraft des Ki versetzte mich in die Lage, den nakkischen Tricks zu widerstehen. Dann, als Varonzem und Shaarim einsahen, daß sie keine Macht über mich hatten, kamen sie zu mir. Ich spielte ihnen die Informationen vor, die ich inzwischen aus den Fragmenten gewonnen hatte. Sie beruhigten sich sofort. Sie wollten nach Akkartil zurückkehren, sagten sie, und ich hatte den Eindruck, es sei ihnen eine große Last von der Seele genommen worden."
„Was bedeutet das?"
„Die Informationen, die die Nakken geheimhalten wollen, haben wir noch nicht gefunden", antwortete er. „Das, was wir nach dem Willen deiner Freunde nicht erfahren dürfen, steht in den Daten, die wir noch nicht entschlüsselt haben."
Sie reagierte nicht sofort. Sie erinnerte sich in der Tat daran, daß Varonzem in Richtung Heleios aufbrach.
Nicht allzulange danach waren sie zurückgekehrt, und von ihrer Aufregung war keine Spur mehr gewesen.
Sato Ambush schien ihre Unsicherheit zu spüren. In versöhnlicherem Tonfall fuhr er fort: „Es besteht keine Gefahr mehr, daß das Geheimnis der Nakken gegen ihren Willen aufgedeckt wird. Die dreizehn Fragmente der Zeittafeln von Amringhar befinden sich an Bord der QUEBRADA.
Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Testare sind auf dem Weg nach Kembayan, weil sie dort den Schlüssel für die restlichen Daten zu finden hoffen. Die drei Sucher interessieren sich nicht für die Geschichte der Nakken. Ihnen ging es allein darum, die wahren Zeittafeln von Amringhar und das Überwesen ES zu finden. Die QUEBRADA ist alt. Die Sucher machen auf der Welt Luziferdrei Station, um das Schiff überholen zu lassen. Dann sind sie auf dem Weg hinaus in den Halo, und Varonzem und Shaarim brauchen nicht mehr zu fürchten, daß jemand unerlaubt in ihren Heimlichkeiten schnüffelt."
Sie sah ihn an, und ein vages Lächeln spielte um ihren Mund. Sie war eine schöne Frau, kam ihm in diesem Augenblick wieder zu Bewußtsein - keineswegs das Ebenbild ihrer Mutter, aber von gleicher Attraktivität. „Du sprichst, was ich hören will", sagte sie. „Aber irgend etwas an deinen Worten gibt mir zu denken."
„Ich will dir sagen, was es ist", antwortete er bereitwillig. „Aber zuerst mußt du mir versprechen,
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