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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte nicht viel zu sagen. „Ich bin zurück auf Akkartil. Ich möchte mein Quartier aufsuchen. Die Nakken lassen mich nicht ein. Willst du mir helfen, Idinyphe?"
    Sie antwortete nicht sofort. Wie hätte sie das auch tun können? Sato Ambush war früher ihr Freund gewesen.
    Sie hatte viel von ihm gelernt, ihm auch bei seinen Forschungen und Untersuchungen geholfen.
    Aber seitdem sie sich den Nakken angeschlossen hatte, war ihr der Pararealist zunehmend fremder geworden.
    Es hatte sie erstaunt, daß Ambush - mit Paunaros Zustimmung - von den Schneckenartigen nach Akkartil eingeladen worden war. Sie wußte, daß die Nakken sich von Ambush Unterstützung bei der Suche nach dem Innersten erhofften. Aber welches waren Ambushs Motive? Auf einmal traute sie dem Erforscher der parallelen Wirklichkeiten nicht mehr. So nahe war sie den Nakken bereits gekommen, daß sie meinte, sie gegen die nicht klar erkennbaren Absichten eines Wesens schützen zu müssen, das aus demselben Volk stammte wie sie.
    Sie setzte sich mit Willom in Verbindung und erkundigte sich, wie sie auf - Sato Ambushs Anruf reagieren solle. Daraufhin bat Willom sie zu sich. Er wolle mit ihr über den Pararealisten sprechen, sagte er. Idinyphe folgte der Aufforderung sofort und hatte ein langes Gespräch mit ihrem Mentor.
     
    *
     
    Auf eine merkwürdige Art und Weise berührte sie der halb nachdenkliche, halb traurige Blick von Satos großen, braunen Augen. „Warum sagst du das?" fragte er. Der Klang seiner Stimme wurde durch das externe Audiosystem des SERUNS übertragen. „Alles, was ich getan habe, läßt sich mühelos rechtfertigen. Ich bin einem Geheimnis auf der Spur. Das Innerste, nach dem die Nakken suchen, ist ES!"
    Sie reagierte zunächst nicht. Es war ihr zumute, als hätte sie etwas Ähnliches schon seit längerem geahnt. Sato Ambushs Eröffnung stellte für sie keine Überraschung dar. Sie hatte noch in den Ohren, was Willom ihr gesagt hatte. „Das entschuldigt deine Handlungsweise nicht", sagte sie. „Die Nakken mögen ihre Geheimnisse haben. Das ist ihr Recht. Es ist dagegen niemandes Recht, hinter ihnen herzuspionieren und in ihre innerste Sphäre einzudringen."
    „Auch nicht, wenn es um ES geht?" wollte er wissen. „Um die Superintelligenz, die deinem Vater und seinen Freunden unter falschem Vorwand die Zellaktivatoren abgenommen hat?"
    Oh, er war schlau! Er wußte schon, wie er sie zu packen hatte. Die Anspielung auf das Schicksal, dem ihr Vater nicht mehr entweichen konnte, brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie spürte die Notwendigkeit, sich zu verteidigen. „Hier geht es nicht um Einzelwesen", antwortete sie schroff. „Es geht um das Interesse eines ganzen Volkes.
    Wenn die Nakken nach der Superintelligenz ES suchen, was hätte es dich zu kümmern?"
    Er besaß ausreichend Erfahrung in der Kunst des Debattierens. Er beging nicht den Fehler, ein zweites Mal in dieselbe Kerbe zu schlagen. Er ging das Thema von anderer Seite an. „Aus welchem Grund halten es die Nakken für notwendig, uns zu verschweigen, wonach sie suchen?" fragte er. „Ich weiß es nicht. Ihre Mentalität ist anders als ... als die deine. Sie werden wissen, warum sie euch nicht ins Vertrauen ziehen wollen. Diesen Wunsch habt ihr zu respektieren."
    „Es gab eine andere Zeit", sagte er ernst, fast bitter. „Ich erinnere mich, von einem Nakken namens Eladeru gehört zu haben, der zu der Erkenntnis gelangt war, daß die Galaktiker seinem Volk bei der Suche nach dem Innersten durchaus behilflich sein könnten. Er war ein Blau-Nakk, der seinen Körper mit zusätzlichen Kommunikationsgeräten ausgestattet hatte, so daß er sich mit Wesen unserer Art besser verständigen konnte."
    „Es gibt heute noch Nakken, die wie Eladeru denken", antwortete Idinyphe. „Wer weiß: Vielleicht setzt sich ihre Denkweise eines Tages im ganzen Volke durch. Diesen Prozeß behindert und verzögert ihr, indem ihr euch in Dinge einmischt, die euch nichts angehen."
    „Harte Worte", sagte er. „Der Mensch hat es von jeher für sein Recht gehalten, nach Wissen zu streben."
    „Müßt ihr deswegen altes Datenmaterial ausgraben und in Informationen herumsuchen, die nur die Nakken angehen und die sie als ihr Eigentum betrachten?"
    „Du übersiehst eines, Idinyphe", antwortete darauf der Pararealist. „Wir haben nicht in nakkischen Datenspeichern herumgesucht, sondern in Fragmenten der Zeittafeln von Amringhar. Es mag sich nur um eine Kopie der wahren Zeittafeln gehandelt haben, von der

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