1518 - Sukos Albtraum
das ließ sich leicht herausfinden, und Suko nahm an, dass die Vorstellung erst am Abend begann.
Er hatte also viel Zeit, und genau die wollte er nutzen…
***
Zwei Karten hatte Glenda Perkins besorgt, und es war klar, dass die zweite Karte für sie war und nicht für meinen Freund Bill Conolly oder für die Detektivin Jane Collins. Beide Tickets würden an der Kasse bereitliegen und warteten darauf, abgeholt zu werden. Wir mussten nur eine Stunde früher dort sein, was uns sehr gelegen kam.
Bevor wir uns auf den Weg machten, weihten wir noch Sir James ein.
Der Superintendent hörte sich alles sehr genau an und gab dann seine Zustimmung. Es ging um Suko, und wir konnten jederzeit mit seiner Unterstützung rechnen.
Nachdem das geklärt war, fuhr ich Glenda nach Hause. Sie wollte sich noch umziehen.
Ich wartete im Wagen, während sie in ihrer Wohnung verschwand.
Einen normalen Parkplatz hatte ich nicht bekommen und stand mit dem Rover eigentlich im Weg.
Glenda hatte versprochen, sich zu beeilen, und so hoffte ich, dass sie nicht allzu lange nach einem passenden Outfit suchte.
Der Sommer hatte in den letzten Tagen eine Pause eingelegt. Jetzt erwartete die Stadt einen noch stärkeren Wetterumschwung. Es war mit Orkanböen und Starkregen zu rechnen.
Mein Handy meldete sich. Es war Sir James, der mich anrief und mir erklärte, dass Sukos BMW entdeckt worden war.
»Wo?«
»In der Nähe des Victoria Parks auf der Fahrt nach Norden. Dort ist er einer Streife aufgefallen. Die Kollegen haben sich korrekt verhalten und ihn nicht gestoppt.«
»Sehr gut.«
»Sagt Ihnen das etwas, John?«
»Und ob, denn jetzt weiß ich, dass wir auf der richtigen Spur sind. Wenn er nach Norden fährt und die Richtung auch weiterhin beibehält, wird er auf dem Weg zum China Palace sein.«
»Und Sie haben sich nicht geirrt.«
»So ist es.«
»Wo sind Sie jetzt?«
»Ich warte noch auf Glenda, die sich umziehen will.«
»Gut, viel Glück.«
Lange musste ich nicht mehr warten. Ich hatte das Handy kaum weggesteckt, als sie erschien und sich auf den Beifahrersitz warf.
»Alles okay?«, fragte sie.
»Ich denke schon«, murmelte ich und ließ meinen Blick an ihrem Körper von oben nach unten gleiten.
Keine weiße Bluse mehr, dafür ein dünner, brauner Pullover. Die Hose war ebenfalls dunkel, und eine kurze Lederjacke bedeckte zusätzlich ihren Oberkörper.
»Was schaust du so?«
»Gut siehst du aus.«
»Hör auf.«
»Mach ich auch. Man hat übrigens Sukos BMW gesehen.«
»Wo?«
Ich erklärte es ihr. Glenda lehnte sich zurück und schloss die Augen.
»Das ist ja perfekt«, flüsterte sie, »dann müssen wir uns keine grauen Haare mehr wachsen lassen. Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen.«
»Genau.«
Sie boxte mir in die Seite. »Und worauf wartest du noch? Fahr endlich los. Je früher wir dort sind, umso besser.«
Ich startete noch nicht, sondern sagte nur: »Wenn du damit rechnest, auf Suko zu treffen, muss ich dich leider enttäuschen. Wir werden ihn wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen.«
Glenda schaltete schnell und sagte: »Du denkst an die Krone der Ninja?«
»Klar. Es hat doch etwas für sich, unsichtbar zu sein. Aber ich kann mir vorstellen, dass er uns sehen wird, und dann bin ich mal gespannt darauf, ob er sich uns zeigt.«
»Ich würde es mir wünschen.«
»Ich auch.«
Wir hatten gesagt, was gesagt werden musste, und konnten endlich losfahren. Es bedeutete eine Fahrt mitten durch die Stadt, und das war alles, nur kein Vergnügen. Londons Verkehr in den Griff zu bekommen, das war nicht zu schaffen, trotz vieler Versuche und Mautgebühr für die City. Es war stets eine Fahrt, auf der mit zahlreichen Überraschungen gerechnet werden musste.
Auch jetzt hatten wir unsere Probleme, und es war gut, dass wir nicht in Eile waren.
Im Londoner Osten gibt es einige kleine Flüsse und auch Kanäle, die dort für zahlreiche Transportmöglichkeiten auf dem Wasser sorgten, denn letztendlich war das Ziel dieser auch miteinander verbundenen Gewässer immer die Themse, die in Richtung offenes Meer floss.
Wir nahmen möglichst die breiten Straßen, die die einzelnen Stadtteile umschlossen. Als wir den Herford Union Canal erreichten, der an der Ostseite des Victoria Parks lag, war es bis zu unserem eigentlichen Ziel nicht mehr weit.
Kanäle grenzten auch das Gebiet ein, wo das große Zelt seinen Platz gefunden hatte. Auf der Ostseite hieß der Kanal River Lee. Es war mehr ein begradigter Fluss. Wir mussten den
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