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1519 - Das Symbol der Taube

Titel: 1519 - Das Symbol der Taube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Sein schlimmster Alptraum, komprimiert auf den ersten Moment der Paralyse. „Ernst!"
    Plötzlich war die Stimme ganz nahe.
    Alaska zog den schlaffen Körper mit einem Ruck in Deckung.
    Im selben Augenblick tauchte ein paar Meter vor ihm Testare auf. Alaska konnte nicht mehr verhindern, daß er gesehen wurde.
    Gedankenschnell brachte er den Strahler in Anschlag.
    Aber ebenso schnell tauchte der Cappin weg. Alaskas Schuß ging ins Leere. Schnell jetzt, bevor Testare ins Schiff entkommen konnte! Er ließ den SERUN aufsteigen und stieg auf zehn Meter Höhe.
    Dort, an der Schleuse. Doch es war nicht der Cappin, sondern einer der Reparaturrobots. Testare hatte nicht einmal die Absicht gehabt, in Richtung QUEBRADA zu fliehen. Das erkannte Alaska jetzt, da es zu spät war.
    Er durfte den anderen nicht unterschätzen.
    Wo war der Cappin? Was versprach er sich davon, in den Trümmern unterzutauchen?
    Alaska stieg weiter in die Höhe. Von oben hoffte er auf genauen Überblick. Irgendwann mußte Testare aus seinem Versteck kommen, wenn er gegen Blicke von oben überhaupt eine Deckung fand.
    Jetzt hatte er vierzig Meter erreicht. In diesem Augenblick trat Testare offen aus dem Schatten einer halbverfallenen Mauer. Und im selben Moment erkannte Alaska seinen Fehler. Der Cappin war bewaffnet.
    Ein Blitz löste sich und zog am Rücken des ehemaligen Maskenträgers entlang. Ein Streifschuß.
    Sofort aktivierte sich der Paratronschirm.
    Er stieß im Sturzflug herab und hielt direkt auf Testare zu. Einmal noch sprang der Cappin beiseite; dann bekam Alaska ihn direkt vor den Strahler. Der Paralysator setzte eine breite Salve lähmender Energie frei.
    Testare brach zusammen. Sekunden später landete Alaska an seiner Seite. Er zog den halbverkohlten SERUN aus und tastete zunächst den Rücken ab. Als er außer ein paar schmerzenden Stellen nichts entdecken konnte, war Testare an der Reihe. Zum Glück hatte sich der Cappin nichts getan.
    Alaska verpaßte ihm eine zweite Dosis aus der Kombiwaffe, dann zerrte er den schlaffen Körper aus der Reichweite der QUEBRADA. Sechzig Minuten später lagen Testare und Ernst Ellert eine ganze Strecke entfernt vom Schiff nebeneinander.
    Sie würden noch bis zum nächsten Morgen schlafen, schätzte er. Das war dieselbe Zeit, der er selbst gebraucht hatte.
    Zeit genug, ein bißchen auszuruhen
     
    4.
     
    KEMBAYAN Als Testare erwachte, brummte sein Schädel wie nach einer Schlägerei. Noch halbbenommen tastete er seine linke Hand ab; das Gelenk war steif und leicht angestaucht.
    Dennoch fühlte er sich besser als in den Tagen zuvor.
    Soviel nahm er wahr, bevor die Erinnerung zurückkehrte. Etwas, was ihm viel Schwierigkeiten bereitet hatte, fehlte nun. „Testare?"
    Er kam ruckartig hoch. Seine Hand fuhr zum Gürtel, doch die Waffe war nicht mehr da. Eine Waffe? Was wollte er damit?
    Dem Cappin fiel ein, wie sehr er seine Reaktionen auf diesen Griff zum Gürtel programmiert hatte. Die ganze Erinnerung stürzte auf einmal über ihn herein. Die allgegenwärtige Furcht, die Strapazen der Reparatur, schließlich Alaska Saedelaeres Flucht. Er und Ellert hatten dann beschlossen, die QUEBRADA im Alleingang wieder flugtüchtig zu machen. „Wie geht es dir, Testare?"
    Vor ihm stand Alaska. Der andere hielt einen angeschlagenen Kombistrahler in der Hand und zielte auf ihn. „Besser ...", brachte der Cappin heraus. „Viel besser. Was soll die Waffe?"
    „Ich habe meine Gründe. Aber damit warten wir, bis Ernst aufgewacht ist. Ein paar Minuten noch. Er wird schon unruhig."
    Testare versuchte sich aufzurichten. Dabei sah er Ernst Ellert zuckend neben sich liegen. Doch Alaska winkte mit dem Strahler und bedeutete ihm, sitzen zu bleiben. Also sank er zurück auf den Boden und schloß die Augen. Bewußt entspannte er jeden Muskel. Den drohenden Strahler ignorierte er, so gut er konnte.
    Verwirrung nahm sein Denken ein. All die sonderbaren Reaktionen der letzten Tage fielen ihm ein. Wie kam er dazu, Ellert und Alaska derart zu verdächtigen? Die beiden waren seine Freunde, nicht Feinde auf Leben und Tod.
    Und doch stand Alaska vor ihm und drohte mit einem Strahler. Nur zu verständlich - wenn man die Situation bedachte.
    Neben ihm stieß Ellert erste stöhnende Laute aus.
    Testare öffnete die Augen und sah zur Seite. Ellert preßte eine Hand an die rechte Schläfe. Dann kam er schwankend auf die Beine, bis er Alaska sah. Mit großen Augen sank der Terraner auf den Boden zurück. „Hallo, Ernst!" Alaska schaute

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