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1519 - Das Symbol der Taube

Titel: 1519 - Das Symbol der Taube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur noch die Frage nach dem Sinn der Aktion."
    „Zumindest einer der Nakken will uns von Kembayan fernhalten", erinnerte Alaska. „Er hat uns den Projektor ins Schiff geschmuggelt und anschließend mit dem Abschuß dafür gesorgt, daß er lange genug wirken konnte."
    „Zwei Einwände." Testare nahm Alaska den Zylinder ab und legte ihn an seinen Platz zurück.
    Allmählich machte ihn das Hantieren mit einem solch - gefahrlichen Projektor nervös. „Erstens: Wieso statt dieses Geräts keine Bombe? Und zweitens: Warum hat der Schemen uns nur angeschossen und nicht vernichtet?" Daraufhin schwieg Alaska. Doch Ellert meinte: „Ich habe eine Idee, wieso. Denke dich in die Mentalität der Nakken hinein, Testare ..."
    „Unmöglich!"
    „Versuche es", gab der Terraner geduldig zurück. „Einer von ihnen hat das Ziel formuliert. Es lautet, hindere die QUEBRADA am Erreichen ihres Flugziels. Der erste Versuch war der Projektor, der zweite der Hinterhalt.
    Auf die radikalste Lösung ist er nicht gekommen. Nakken sind Weltfremd." Testare schaute den ehemaligen Maskenträger an. „Was meinst du, Alaska?"
    Der andere zuckte mit den Schultern. „Nakken denken anders als wir. Gut möglich, daß Ernst recht hat."
    Damit war das Thema fürs erste erledigt.
    Noch am selben Tag nahmen sie die weitere Reparatur der QUEBRADA in Angriff. Trotzdem ließen die Auswirkungen des Projektors Testare nicht los; immer wieder dachte er daran, wie seine geheimsten Ängste ans Tageslicht gezerrt worden waren.
    Nein, etwa Ähnliches wollte er nie wieder erleben.
    Gegen Tagesende hatten sie auch den letzten Energiewandler ausgebaut. Sie versiegelten die Teile und zogen sich ins Schiff zurück.
    Die ersten Stunden der Nachtruhe allerdings fielen aus, und das, obwohl er und Ellert dringend Schlaf nötig hatten Doch die Neugierde war zu groß. Wie sah das Innenleben des Zylinders aus? Konnte der Syntron helfen, womöglich eine genaue Bestimmung von Herkunft und Wirkungsweise vornehmen?
    Lediglich Alaska hatte sich schlafen gelegt. Testare amüsierte sich darüber, während sie im Labor alle Vorbereitungen trafen. Wie konnte man nur so cool sein ...? „Siehst du diese Nut, Testare? Sie verläuft wie ein geschlossenes Rechteck."
    Ellert deutete auf einen winzigen Spalt, der lediglich unter dem Mikroskop sichtbar wurde. „Ja. Ich sehe."
    „Was denkst du? Soll ich es versuchen?"
    „Natürlich, Ernst. Worauf wartest du?"
    Der Terraner programmierte ein Multiwerkzeug darauf, das entsprechende Bauteil herauszutrennen. Doch es kam nicht dazu. Im Verlauf weniger Sekunden nahm der Zylinder statt schmutziggrauer erst eine rote, dann eine weißglühende Färbung an.
    Testare kniff die Augen zusammen. Zuletzt mußte er sich mit vorgehaltener Hand gegen die Blendwirkung schützen. Augenblicke später erlosch das Glühen; vom Zylinder war nur noch feiner Staub übrig. „Pech gehabt", sagte er. „Ja", gab Ellert verbissen zurück. „Ein Selbstzerstörungsmechanismus. Sagst du es Alaska?"
    „Das kann bis morgen warten", entschied Testare.
     
    *
     
    Am nächsten Tag nahmen sie erneut die Arbeiten auf.
    Inzwischen mochte Testare keine Reparaturrobs oder Ersatzteile mehr sehen. Dieser Zwischenstopp auf Blonkert fiel ihm immer mehr auf die Nerven, auch ohne Suggestivprojektor.
    Stunde um Stunde verging, ohne daß sie merklich vorankamen. Für einige Arbeitsgänge mußten sie den Maschinen, erst neue Programme schreiben beziehungsweise über den Syntron erarbeiten.
    Menschliche Hände hatten nicht das notwendige Feingefühl.
    Als über Blonkert die nächste Nacht anbrach, sah der Landeplatz noch völlig unverändert aus.
    Testare erwog ernstlich, per Hyperfunk Hilfe zu erbitten. Aber die beiden anderen sprachen sich dagegen aus.
    Sie wollten allein klarkommen.
    Das beste Argument allerdings stammte von Alaska: „Wir dürfen unseren Feind nicht vergessen.
    Vielleicht wartet er irgendwo ab, was geschieht. Ein Lebenszeichen von uns, und wir werden endgültig abgeschossen."
    Also lief die Arbeit weiter. Testare mochte weder die dünne Luft noch die relativ niedrige Temperatur. Das rote Gras fiel ihm ebenso auf die Nerven wie das Grün von Luziferdrei.
    Erst nach vielen Tagen ging die Arbeit ihrem Ende zu. Als sie es geschafft hatten, schrieb man den 10. Juli 1170 NGZ. Die Energiewandler funktionierten, Hypertrop und Triebwerke waren einsatzbereit.
    Zum ersten Mal seit einer Woche versammelten sich die drei in der Zentrale.
    Der Syntron schaltete einen Bildschirm

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