Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
der haute cuisine befaßt?"
    „Noch nicht, aber das will ich ja lernen", gab Grabosc zurück.
    Die Frau stieß einen Seufzer aus.
    „Wie Sie wollen", sagte sie dann und holte ein Formular hervor. „Füllen Sie das aus, bitte. Wir geben Ihnen dann Nachricht."
    „Wann wird das sein?"
    „In einigen Wochen. Wir planen langfristig - bis Mitte nächsten Jahres ist jeder Termin ausgebucht."
    Ihre Stimme bekam einen leicht boshaften Unterton.
    „Es sei denn, Sie könnten sich kurzfristig entschließen", meinte Gerda Busker. „Beim kommenden Seminar ist ein Teilnehmer verhindert - allerdings müßten Sie dann morgen bereits losfahren." Grabosc leckte sich die Lippen. Das würde sich wahrscheinlich machen lassen; er hatte noch Urlaub zu bekommen, und im Augenblick würde der Dienststellenleiter wahrscheinlich recht zufrieden sein, Grabosc für drei Wochen nicht sehen zu müssen.
    „Ich kann es versuchen", sagte Grabosc. Die Frau preßte die Lippen zusammen.
    „Gut. Hier haben Sie eine Wegbeschreibung. Die Anfahrt erfolgt im eigenen Fahrzeug. Die Gebühren betragen 870 Mark."
    Grabosc stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Das ist für die Unterbringung und die psychologische Betreuung. Die Mahlzeiten werden jeweils in den ausgesuchten Restaurants bezahlt."
    Das Unternehmen begann kostspielig zu werden, aber Grabosc folgte seiner inneren Stimme, die ihn förmlich dazu zwang, dieses Unternehmen fortzuführen.
    Er unterschrieb die nötigen Formulare, bezahlte per Scheck und verließ dann die noch immer ein wenig verstört wirkende Frau. Offenbar konnte sie nicht begreifen, wie Grabosc sich auf so etwas einlassen konnte.

    „Und was wollen Sie da?" wurde Grabosc wenig später von seinem Dienststellenleiter gefragt. „Dämonen jagen", antwortete Grabosc aufrichtig, in der festen Überzeugung, daß man ihm die Wahrheit ohnehin nicht abkaufen würde.
    „Sehr witzig", meinte der Dienststellenleiter. „Zeigen Sie ihn mir, wenn Sie einen gefangen haben. Nun, was Sie im Urlaub machen, ist Ihre Sache. Bewilligt."
    „Soll ich Ihnen eine Karte schicken?" fragte Grabosc freundlich.
    „Wenn es Ihnen Spaß macht…", antwortete sein Vorgesetzter. „Und vergessen Sie nicht, Sie sind Polizeibeamter. Ich würde nur sehr ungern erfahren, daß Sie in Frankreich unangenehm aufgefallen sind."
    „Ich werde mein Möglichstes tun", antwortete Grabosc.
    „Genau das befürchte ich", "gab der Dienststellenleiter zurück.
    Eilig kehrte Grabosc nach Hause zurück und packte. Die härteste Arbeit war, eine Auswahl derjenigen Habseligkeiten zu treffen, die er zurücklassen mußte. Nach langem Ringen entschloß er sich dazu, diesmal die elektrische Schlagbohrmaschine in Deutschland zu lassen - dafür paßten dann die handbetriebene Getreidemühle und drei Kilo Weizenkörner (biologisch angebaut) in den Laderaum seines Renault.
    Er gönnte sich fünf Stunden Schlaf, dann fuhr er los.
    Tausend Kilometer lagen vor ihm, und der Wagen hatte gerade einen Achsschaden hinter sich, den Grabosc selbst behoben hatte. Er trat die Fahrt mit leicht gemischten Gefühlen an.
    Nach einer Stunde hatte er Aachen erreicht und Deutschland hinter sich gelassen. Ein seltsames Empfinden überkam ihn, als er durch Belgien fuhr. Hier hatte er das Abenteuer mit Coco Zamis erlebt, und bei der Vorstellung, daß es in Frankreich ähnlich gefährlich werden konnte, wurde ihm doch etwas mulmig zumute.
    Nachdem er in Valenciennes die belgische Grenze hinter sich gelassen hatte, hob sich seine Stimmung wieder etwas. Da die französischen Sender sich in der Regel durch entnervendes Gerede und wenig Musik auszeichneten, legte er eine Kassette in den Recorder und ließ sich von Mozart und Tschaikowsky berieseln.
    Aus den Lautsprechern klang - passenderweise - der letzte Satz von Tschaikowskys
Pathetique,
als Grabosc an Orten vorbeifuhr, deren Namen ihn an die Schlachtfelder des ersten Weltkriegs erinnerten.
    In Europa gab es jetzt keine Kriege mehr - aber dafür tobte unter der Oberfläche, wie Grabosc von Coco Zamis wußte, ein ewiger Krieg zwischen den Angehörigen der Schwarzen Familie und deren Gegnern, allen voran Dorian Hunter und Coco Zamis. Und die meisten Menschen ahnten von diesem Ringen zwischen Gut und Böse nicht das geringste.
    Um die Mittagszeit erreichte Grabosc Paris. Auf der Höhe der Port
Bagnolet
fädelte sich Grabosc auf die
route peripherique -
ein schier unentwirrbar erscheinendes Chaos aus Lärm, Gestank und Automobilen. Erst als er nahe der
Port

Weitere Kostenlose Bücher