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1520 - Geschäfte mit Topsid

Titel: 1520 - Geschäfte mit Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Topsider behauptete, daß sein Volk diese Planeten brauche, um sich zusätzlichen Lebensraum zu verschaffen. Er versicherte, daß man keine Rücksicht darauf nehmen werde, ob und von wem die betreffenden Planeten bereits bewohnt wurden. Alle bereits ansässigen. Intelligenzen hatten „freiwillig" zu weichen.
    Das war nichts anderes als eine Kriegserklärung.
    Dao-Lin-H’ay hatte in der letzten Zeit oft genug Grund gehabt, vor den Topsidern zu warnen.
    Dort braute sich etwas zusammen - das hatte sie immer wieder betont. Auf das, was jetzt drüben im Sitzungssaal geschah, war jedoch selbst die Kartanin nicht gefaßt gewesen.
    Sie wartete voller Spannung auf das Echo, das der Ankündigung des Topsiders folgen mußte.
    Es fiel so unbefriedigend aus, daß sie sich wütend aus der Übertragung ausschaltete.
    Was nun?
    Wer Krieg führen wollte, der brauchte logischerweise Waffen. Gegen die Topsider bestand jedoch ein Waffenembargo. Auf legale Weise konnten sie sich daher nicht mit der nötigen Ausrüstung an Mordwerkzeugen eindecken.
    Wer sagte, daß sie es auf legalem Weg versuchen würden? Und wer zweifelte daran, daß es immer wieder Geschäftemacher geben würde, denen derartige Handelsbeschränkungen hoch willkommen waren?
    Dao-Lin-H’ay hob die Hand und betrachtete den ominösen Krallenschärfer. „L’ung!" sagte sie leise. „Die ehrenwerte Familie L’ung!"
    Natürlich war es möglich, daß sie sich irrte. Dieser Krallenschärfer war kein schlüssiger Beweis.
    Der Topsider konnte ihn auf ganz unverfängliche Weise erworben haben.
    Aber wenn nun doch etwas daran war?
    Wenn es sich herausstellte, daß ein paar geldgierige Kartanin die bestehende Situation ausnutzten?
    So unwahrscheinlich war das schließlich nicht.
    Die Familie derer von L’ung war mittlerweile eine Macht im kartanischen Sternenreich. Ein Mitglied des Clans war erst kürzlich in den Rat der Hohen Frauen aufgerückt. Die familieneigenen Unternehmen belieferten die kartanische Flotte. Die L’ungs besaßen Dutzende von Fernraumschiffen. Ihre Handelsverbindungen reichten bis weit über die Grenzen von Hangay hinaus.
    Auch bis nach Topsid?
    Warum nicht?
    Die Familie L’ung.
    Sie hatten die Macht, sie hatten die nötigen Verbindungen, und sie hatten die Mittel.
    Trotzdem - all das war noch kein Beweis.
    Und - beim Geist von Ardusfaar - ich hoffe, daß ich auch keinen Beweis finden werde! dachte Dao-Lin-H’ay.
    Und dann, ganz automatisch: Aber wenn es doch so sein sollte, dann darf niemand etwas davon erfahren!
    Sie mußte lächeln.
    Wie würde Nikki Frickel jetzt sagen? „Es geht schon wieder los, nicht wahr? Die Kartanin und ihre Geheimnisse!"
    Und sie hätte recht, damit.
    Sie verließ ihr Quartier. Wieder war ein Vertigo zur Stelle. Diesmal hielt Dao-Lin-H’ay sich nicht mit Orientierungsübungen auf. „Zurück zu meinem Schiff!" befahl sie.
    Der Vertigo schwirrte diensteifrig davon.
    Natürlich würde es seine Zeit dauern, bis sich ihr eine halbwegs brauchbare Möglichkeit bot, sich unauffällig in Richtung Hangay zu verdrücken. Angesichts dessen, was sich zur Zeit in der Milchstraße ereignete, hatte sie wichtigere Dinge zu tun, als der Familie L’ung auf die Finger zu klopfen.
    Aber getan werden mußte es - so bald wie möglich.
    Ronald Tekener, den Dao-Lin-H’ay an Bord der ARDUSTAAR zum Humanidrom mitgenommen hatte, kehrte zur Erleichterung der Kartanin mit einem anderen Schiff nach Terra zurück. Das war aber leider noch längst nicht die Lösung ihrer Probleme.
    Es dauerte fast drei Monate, bis sie nach Kartan fliegen konnte.
     
    2.
     
    21.6.1170 NGZ, Terra „Anfrage von HQ-Hanse", wisperte die Stimme des Syntrons. „Ich will nicht gestört werden", knurrte Ronald Tekener. „Es ist dringend!"
    „Kann man denn nirgends seine Ruhe haben? Wenigstens für ein paar Stunden?"
    „Drei Besucher sind angekommen", erklärte der Syntron ungerührt. „Sie haben nach dir gefragt und möchten dich sprechen."
    „Was sind das für Leute? Können sie sich nicht an einen anderen wenden? Was wollen die denn ausgerechnet von mir?"
    „Offensichtlich gibt es Probleme, von denen diese Besucher meinen, daß nur du sie lösen kannst."
    „Der Witz ist gut", murmelte der Terraner. „Im Augenblick sieht es so aus, als könnte ich nicht einmal mit meinen eigenen Problemen fertig werden."
    „Sir?"
    „Wo hast du denn diesen Ausdruck her? Wer hat ihn dir eingegeben?"
    „Sie selbst, Sir. Sie meinten, man könnte Sie auf diese Weise am besten darauf

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