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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»So etwas kenne ich aus Kindertagen.«
    »Ach ja?«
    »Spotte nicht.«
    »Das tue ich nicht. Ich hoffe nur, dass uns die freundlichen Menschen auch helfen können.«
    »Ja, darauf hoffe ich auch.«
    Wir erreichten den Platz und sahen vor uns ein flaches Gebäude, das einen zur Umgebung passenden Anstrich hatte. Ein freundliches Hellgrün.
    Menschen sahen wir nicht, aber wir waren gesehen worden, denn in der Mitte des Vereinsheims öffnete sich eine Tür und ein Mann trat heraus.
    Über einer schwarzen Hose trug er ein hellblaues Hemd. Darüber hatte er eine ebenfalls schwarze Weste mit mehreren Taschen gezogen.
    Nach drei Schritten blieb er stehen und stemmte die Arme in die Seiten.
    So erwartete er uns. Seine Haltung machte uns klar, wo wir zu stoppen hatten.
    Das taten wir auch. Da wir freundliche Menschen waren, lächelten wir den Mann an, in dessen starrem Gesicht sich nichts bewegte. Seine Haare waren kurz geschnitten und ebenso hell gefärbt wie die Brauen über den Augen.
    »Haben Sie sich verlaufen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Aber Sie gehören nicht zur Gemeinschaft. Ich kenne jeden hier.«
    »Das glauben wir Ihnen gern.«
    Er ließ mich nicht weiterreden und fragte: »Oder wollen Sie einen Garten mieten?« Auch jetzt ließ er sich nicht stoppen und zählte eine bestimmte Menge an seinen Fingern ab. »Wie ich weiß, sind vor Kurzem drei Gärten frei geworden. Um einen zu mieten, müssen Sie sich auf eine Warteliste setzen lassen und einen Bürgen benennen. Schrebergärten sind wieder modern geworden, besonders bei jungen Leuten.«
    »Danke für die Erklärungen«, sagte Glenda und hoffte, dass sie nicht unterbrochen wurde. »Aber uns geht es um andere Dinge.«
    »Was wollen Sie dann?«
    »Nur eine kleine Auskunft.«
    »Ich rede über niemanden.«
    »Das brauchen Sie auch nicht.«
    »Warum sind Sie dann hier?«
    Ich übernahm wieder das Wort. »Wir suchen ein altes, größeres Haus, das hier in der Nähe stehen soll. Nicht auf dem Gartengelände, sondern nicht weit vom Fluss weg. Vom Haus aus kann man die Themse gut sehen. Dort wollen wir hin.«
    Die Antwort bestand aus einer neugierigen Frage. »Wollen Sie das Haus etwa kaufen?«
    »Wir möchten es besichtigen.«
    »Dann sind Sie schlecht vorbereitet, wenn Sie nicht mal wissen, wo es steht.«
    »Das ist ja unser Problem. Da wir es nicht weit von hier entfernt suchen müssen, hatten wir uns gedacht, dass Sie uns den genauen Weg beschreiben können.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Schade«, sagte Glenda und setzte dabei ihr schönstes Lächeln auf.
    »Wir hatten uns schon große Hoffnungen gemacht.«
    Der Mann schien doch ein weiches Herz zu haben, denn er sagte: »Sie haben Glück.«
    Glenda ließ ihre Augen leuchten. »Tatsächlich? Ist Ihnen noch etwas dazu eingefallen?«
    »Nur indirekt.«
    »Und weiter?«
    »Wenn jemand Bescheid weiß, dann ist es Joe Parker, und Sie haben Glück, dass er sich zurzeit in seinem Garten aufhält. Ich habe ihn vor einer Stunde kommen sehen.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    »Das ist leicht. Gehen Sie wieder zurück und wenden Sie sich nach links.« Er zählte leise vor sich hin. »Es ist die dritte Parzelle auf der rechten Seite. Am Gartentor sehen sie ein Wappen mit einem Kilt darauf. Parker ist Schotte.«
    »Danke.«
    »Nichts für ungut. Aber alte Häuser zu kaufen ist auch nicht immer das Wahre.«
    »Leider. Wir schauen es uns auch nur an.«
    »Viel Spaß dabei.«
    Glenda stieß mich an. »Na, wertest du das als Erfolg?«
    »Zumindest nicht als Stillstand.«
    »So kann man es auch sehen.«
    Wir erreichten wieder den Mittelweg und hielten uns an das, was man uns geraten hatte. Ein Mann, der einen mit Abfällen beladenen Karren hinter sich herzog, kam uns entgegen. Er grinste und zog seinen Hut, dann ging er weiter.
    Es war alles so verdammt normal und auch harmlos. Man konnte sich nicht vorstellen, dass hier plötzlich das Grauen wie aus dem Nichts hervor zuschlug. Sogar die Sonne hatte eine Wolkenlücke gefunden und schickte ihre Wärme auf uns nieder.
    Das Wappen gab es tatsächlich und auch eine geschlossene Drahtgittertür.
    Wir sahen Joe Parker. Er saß an einem Gartenteich. Was er dort tat, war nicht zu erkennen. Wahrscheinlich zählte er Frösche.
    Uns sah er nicht, weil er uns sein rechtes Profil zudrehte. Er trug grüne Shorts und ein gestreiftes Hemd und auf dem Kopf eine grüne Kappe.
    »Lass mich mit ihm reden, John.«
    »Bitte sehr.«
    Glenda rief den Namen des Mannes recht kräftig. Schon beim ersten Ruf zuckte

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