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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stadt kaum unterschied.
    Aber die Gäste mochten es. Sie nahmen weite Wege in Kauf, um bei Simone zu essen. Außerdem hatte sich das Restaurant als Ausflugslokal etabliert.
    Enrico hatte oben unter dem Dach ein Zimmer bekommen, für das er keine Miete zu zahlen brauchte. Die Verpflegung war auch frei, und er war auch mit dem geringen Lohn zufrieden.
    Jetzt suchte er die Ratte.
    Der Vorratsraum lag im hinteren Teil des Hauses. Er war recht geräumig, man konnte in ihm eine Menge lagern. Kartons mit Lebensmitteln standen ebenso hier wie die Kisten mit Wein. Eingeschweißte Würste und andere leicht verderbliche Lebensmittel waren in den beiden großen Kühlschränken untergebracht, zwischen denen noch eine breite Kühltruhe stand.
    Die Zeit war noch nicht so weit fortgeschritten. Es war einer dieser Abende, an denen nichts lief. Das lag weniger an den angebotenen Speisen und Getränken, sondern mehr am Wetter, das nicht mitspielen wollte. Ein Sommer zum Wegwerfen, nichts für die Außengastronomie, und deshalb waren dort die Tische und Stühle leer geblieben und wurden zu einer Beute für die Nässe.
    Nichts los, dafür ein Gewitter, das auch den letzten Gast vertrieben hatte. Aus diesem Grund hatte der Besitzer sein Lokal auch am frühen Abend geschlossen. Seine Frau hatte sich nach oben in die Wohnung verzogen, das Personal war nach Hause geschickt worden, und nur Enrico tat noch seine Pflicht.
    Im hellen Licht der Deckenleuchte suchte er nach dem Nager. Das Unwetter war zum Glück weitergezogen. Es war ihnen auch nichts passiert.
    Das Haus war glimpflich davongekommen, selbst der befürchtete Stromausfall war nicht eingetreten, und so konnte Enrico die Ratte eben im Licht suchen.
    Das kalte Licht der beiden Leuchtstoffröhren spiegelte sich auf dem glatten grauen Boden, und doch gab es noch genügend Ecken, wo sich das Tier hätte verstecken können. Hinter den Regalen oder den Kisten.
    Enrico überlegte, ob er die Kisten zur Seite rücken sollte. Er hätte es eigentlich tun müssen, um seiner Aufgabe korrekt nachzukommen, aber er entschied sich für eine andere Lösung. In der Stille blieb er regungslos stehen und wartete darauf, dass etwas passierte und sich die Ratte durch ein Geräusch verriet.
    Das trat nicht ein.
    Er wartete und hörte sogar manchmal ein dumpfes Grollen in der Ferne.
    Ein letzter Gruß des abziehenden Gewitters.
    Er sprach mit der Ratte. »Bleib nur in deinem Versteck. Komm erst raus, wenn ich weg bin, aber dann lauf in die Falle. Zack, zack, und du bist zerhackt.« Er kicherte albern zu seiner eigenen Dichtung.
    Der Chef hatte ihm gesagt, wo er die Falle finden konnte. Sie befand sich in einem Werkzeugschrank mit zwei Türen, der im Hintergrund des Raumes an der Wand hing.
    Enrico ging darauf zu. Vor zwei Monaten war er fünfundzwanzig Jahre alt geworden. Ein kleiner und recht stämmiger Mann, der so gar nicht mit einem Strandgigolo von der Adria oder Riviera zu vergleichen war. Seine Heimat war auch Sizilien, das Land, das in diesem Sommer von der gnadenlosen Sonne verbrannt wurde.
    »Macht nichts«, murmelte er vor sich hin und näherte sich dem Schrank.
    »Was sei muss, das muss sein.«
    Er wollte nicht zu lange warten und schnell mit diesem Job fertig werden, weil noch ein anderer auf ihn wartete. Der Boden der Küche musste blank sein, wenn die Chefin am Morgen aufstand und alles kontrollierte.
    Enrico kam nicht mehr dazu, den Schrank zu öffnen, denn etwas lenkte ihn ab.
    Es war ein Schrei!
    Sofort hielt er in seiner Bewegung inne. Die Spannung hatte seinen gesamten Körper erfasst. Er hielt den Atem an, und er gab keinen Laut von sich.
    Wer hatte da geschrien? Oder hatte er sich den Schrei nur eingebildet?
    Enrico lauschte, aber er drehte sich zugleich zur Seite, denn er wollte in die Richtung schauen, aus der der Schrei gekommen war. Es war ihm schon komisch zumute, so komisch, dass ein leichter Schauer über sein Gesicht lief.
    Aus seinem Mund drang der Atem leise und stoßweise, als er sich der Tür näherte. Sollte der Schrei echt gewesen sein, dann war er hinter der Tür aufgeklungen. Da lag der schmale Flur, und an ihn schloss sich der Gastraum an.
    Natürlich war seine Neugierde geweckt, aber er wollte nicht so voreilig reagieren und warten, bis der Schrei vielleicht noch einmal aufklang.
    In den folgenden Sekunden geschah nichts mehr, und er wollte es schon als eine Täuschung abtun, als er den Schrei erneut vernahm. Aber anders. Viel schriller und schlimmer. Er hörte auch die

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