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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu viele Zeugen aufhielten, die möglicherweise in Gefahr geraten konnten.
    Ich ging davon aus, dass man mir auf den Fersen bleiben würde, ohne dass ich die andere Seite auch nur zu Gesicht bekam. Diese Leonore war eine besondere Person, und sie hatte es auf mich abgesehen, aber sie ging andere Wege und trat mir nicht direkt entgegen, um es auszufechten.
    Als wir den Rover erreichten, hörte ich, dass auch Glenda sich mit dem Motiv beschäftigt hatte. Sie fragte: »Kannst du dir noch immer nicht den Grund vorstellen, weshalb sie sich auf deine Spur gesetzt hat? Ist dir inzwischen eingefallen, wo du einer Leonore mal kräftig auf die Zehen gestiegen bist?«
    »Nein.«
    »Du hast nicht darüber nachgedacht - oder?«
    »Doch das habe ich. Aber ich kenne keine Leonore, das musst du mir glauben.«
    »Und trotzdem will sie dich vernichten.«
    »Ja, und ich weiß, dass es für sie ein Motiv geben muss. Grundlos tut niemand etwas.«
    Glenda stieg zuerst in den Rover. »Dann ist es wichtig, dass wir dieses Haus finden, von dem aus man auf den Fluss schauen kann. Aber das wird auch nicht leicht sein. Ich kann mir denken, dass es zahlreiche Häuser gibt, von denen aus du die Themse siehst.«
    »Es ist sehr alt, und das kann unser Vorteil sein.«
    »Dann würde ich vorschlagen, dass wir zunächst mal nach dieser Gartenanlage suchen. Ich vermute mal, dass gerade diese Menschen dort besser Bescheid wissen.«
    »Wir wollen es hoffen.«
    Ich rangierte den Rover aus der Parktasche und bekam mit, dass wir nicht die einzigen Besucher waren, die den Markt verließen. Obwohl er noch eine Weile geöffnet war, zogen es viele Besucher vor, schon jetzt zu verschwinden, denn mit einem Mord wollte niemand etwas zu tun haben. Ein derartiger Ort hinterließ bei vielen ein bedrückendes Gefühl und eine Gänsehaut.
    Das genaue Ziel kannten wir nicht, aber wir konnten uns durchfragen, und so machten wir uns mit einem optimistischen Gefühl auf den Weg, aber auch mit dem Willen, dem Grauen ein schnelles Ende zu bereiten…
    Auch bei Tageslicht verlor das alte Haus nur wenig von seiner Düsternis.
    Man konnte es als eine Villa ansehen aus einer Zeit, die recht lange zurücklag, wobei man mit zwei Jahrhunderten nicht auskam. Es gab eine obere Etage und ein Dachgeschoss, wo die Wände schräg waren.
    Das Gebäude war mitten in der Natur errichtet worden. Man hatte Bäume dafür gefällt, um den nötigen Platz zu schaffen, aber die Natur ließ sich nicht verdrängen. Man konnte sie nur für eine Weile aufhalten.
    Irgendwann holte sie sich das zurück, was mal ihr gehört hatte. Auch wenn sie nicht das ganze Haus vernichten konnte, so bewegte sie sich doch nahe an den Bau heran und kroch mit ihren efeuartigen Gewächsen an der Fassade in die Höhe.
    Es gab noch Fensterscheiben. Nicht mehr die ganz alten. Das Haus war immer wieder von Menschen bewohnt worden, aber seit zehn Jahren stand es leer.
    Es war düster, es drang nur wenig Licht durch die Scheiben, die ebenfalls eine graue Patina bekommen hatten. Wer in das Haus hineinschauen wollte, der musste das Glas erst reinigen, und auch dann hätte er nicht viel gesehen, denn Möbel gab es so gut wie keine mehr.
    Natürlich gab es auch kein elektrisches Licht. Wer es hier hell haben wollte, der musste sich auf den Schein von Kerzen oder Petroleumlampen verlassen, ansonsten tappte er im Düstern durch die Räume.
    Von den in der Nähe lebenden Menschen wurde das Haus gemieden.
    Man sprach nicht gut über die alte Villa, mit der niemand etwas zu tun haben wollte.
    Sie stand eben leer und damit basta!
    Dass dem nicht so war, wusste wohl keiner. Zumindest hatte niemand den neuen Besitzer gesehen, der sich nur zeigte, wenn es ihm passte, und es war auch kein Besitzer, sondern eine Besitzerin. Ihr gehörte das Haus, sie war die Herrin der Villa, aber zu Gesicht bekommen hatten sie nur wenige Menschen.
    Sie musste das Haus auch nicht auf normale Weise betreten. Wer an diesem bestimmten Augenblick vor der offenen Haustür gestanden hätte, der hätte ein Phänomen erlebt und darüber nur den Kopf geschüttelt.
    Plötzlich war die Helligkeit vorhanden, obwohl niemand ein Licht eingeschaltet hatte. Es war zudem eine besondere Helligkeit, ein Licht, das sich zerrissen zeigte, als wäre eine Fläche in zahlreiche Scherbenstücke geschlagen worden.
    Das Licht zitterte. Es zuckte von einer Seite zur anderen, es breitete sich splitterartig aus, aber wer hineingefasst hätte, der wäre nicht auf Widerstand

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