1521 - Die Streiter von Efrem
brauchen wir euch nicht mehr. Ihr hättet ein paar Monate früher kommen müssen. Damit ist für mich dieses Gespräch beendet, um das du gebeten hast."
Freder Masoviek wollte sich umdrehen und gehen, da trafen sich seine Augen mit denen Rhodans. Für ein paar Sekunden starrten sich die Männer stumm an. „Die Gründe für unser Nichteingreifen interessieren dich also nicht." Rhodan blieb ganz ruhig. „Dann ist es wirklich besser, wenn du gehst und weiter glaubst, Efrem sei der Nabel der Milchstraße."
„Nenne mir einen Grund, den ich glauben könnte!" bellte Masoviek. „Ich nenne dir zwei. Aber nur, wenn ich bei dir eine echte Bereitschaft zur Verständigung feststellen kann."
Freder Masoviek sagte nichts, aber der Ratspräsident griff beschwichtigend ein, als er sagte: „Bitte stelle die Position Terras dar. Vielleicht schwindet dann unsere Verachtung und Verärgerung."
„Ich sagte schon, daß Efrem nicht der Nabel der Milchstraße ist. Jeder Betroffene sieht zunächst seine Situation. Terra oder Kallio Kuusinen oder ich, wir müssen in anderen Maßstäben denken. Ihr habt übersehen, daß die Topsider bei aller Dreistigkeit keinen Krieg gegen euch angefangen haben. Das ist es, was eure Situation betrifft. Was aber die ganze Milchstraße angeht, so sind besonnene Köpfe - und zu denen zähle ich mich - nicht bereit, das Risiko einzugehen, daß ein lokaler Konflikt sich zu einem milchstraßenweiten Krieg ausweitet. Wenn ihr das nicht versteht, dann ist jedes weitere Gespräch sinnlos."
Die beiden Männer von Efrem starrten sich an. Bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, betrat ein dritter Mann den Raum.
Der hagere, alte Mann in seiner heruntergekommenen Kleidung schlurfte heran. Auf dem Kopf trug er einen zerbeulten Hut. Im Gesicht standen die Bartstoppeln von mindestens vierzehn Tagen. Als er seinen Mund zu einem gequälten Grinsen öffnete, wurden ein paar Zahnlücken sichtbar. Aber die wasserblauen Augen bewiesen Gewitztheit.
Er ging zu dem verdutzten Perry Rhodan und sagte etwas kaum Verständliches mit rostiger Stimme, das wohl eine Begrüßung sein sollte. Dann drückte er diesem etwas überschwenglich die Hand. Als er sie wieder losließ, drehte er sich um und winkte Freder Masoviek heran. „Und das machst du jetzt auch, mein Sohn!" giftet der Alte. „Sonst versohlt dir Old Stuppy den Hintern."
Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik. Reginald Bull fing ganz unbekümmert an zu lachen. Und das wiederum löste die starren Gesichtszüge des Mannes in der Fellkleidung.
Er kam heran und lächelte, als er Rhodan und Bull begrüßte. „In Ordnung", meinte er mit einem Schulterzucken. „Vielleicht habe ich in den letzten Wochen zuviel mitgemacht. Die Topsider sind ja weg, und eigentlich ist es egal, warum. Wir haben unsere Ruhe wieder. Ich vergesse den Ärger und fange an, galaktisch zu denken."
Damit war der Bann gebrochen.
*
Sie alle hockten dann in friedlicher Runde zusammen und kamen einander schnell näher. Freder Masoviek entpuppte sich als guter Berichterstatter. Und wenn er einmal ins Stocken geriet oder die Taten der Faust von Efrem zu bescheiden darstellte, half ihm Old Stuppy auf die Sprünge.
Perry Rhodan lenkte das Gespräch danach auf den Punkt, der ihn am meisten interessierte. Er stellte dar, was man von Terra aus in den vergangenen vierundzwanzig Stunden beobachtet hatte. Er machte keinen Hehl daraus, daß er an der Lösung des Rätsels um das merkwürdige Objekt mit den riesigen Ausmaßen sehr interessiert war. Nach dem, was er inzwischen auf Efrem gehört hatte, gab es keinen Zweifel mehr darüber, daß dieses Objekt etwas mit dem überhasteten Verschwinden der Topsider zu tun haben mußte. „Wir haben die Sache technisch ausgewertet, so gut es möglich war", erklärte Freder Masoviek dazu. „Wir haben ein paar Orterstationen hier in George Town und anderswo. Auch meine Leute von der Faust haben tüchtig gearbeitet. Ich kann euch einiges an Bildmaterial zur Verfügung stellen, aber viel werdet ihr da nicht erkennen. Es raste ein Objekt von mehreren tausend Kilometern Größe auf Efrem zu. Die Umrisse waren verschwommen, und sie blieben es. Meine Spezialisten haben in diesen Dingen wenig Erfahrung, aber sie vermuten, daß das Objekt in einen riesigen Hochleistungsenergieschirm gehüllt war. Es stand etwa zwei Stunden unweit von Efrem. Dann verschwand es wieder. Kurze Zeit später erschien ein topsidischer Großtransporter über Lizard-City und sammelte
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