Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1524 - Die Uhren von Wanderer

Titel: 1524 - Die Uhren von Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gefühlen denkst du an diese Zeit zurück?"
    „Ich trauere der Vergangenheit nicht nach, wenn du das meinst", antwortete Demaron. „Ich habe erreicht, was ich wollte, und ich bin froh, die glorreiche Zukunft unseres Volkes in Arkonis erleben zu dürfen."
    Die betörend schöne Frau betrachtete ihn immer noch belustigt, aber ohne Spott. „Was weißt du schon über unser gemeinsames Volk", sagte sie. „Du hast mit deinem kurzen Segelflug Tausende von Jahren der Entwicklung übersprungen. Du müßtest erst die dazwischenliegenden Jahrtausende unserer Geschichte kennenlernen, um die Errungenschaften der Gegenwart richtig schätzenzulernen."
    Er nickte zustimmend. Er war unwissend wie ein Neugeborener. Zwar hatte er von seinem Lehrer Krandar und dessen Schulungsrobotern einige Zahlen und Fakten über das Sternenreich, das Große Imperium, der Arkoniden vorgesetzt bekommen. Aber er wußte nicht viel damit anzufangen, weil die Dimensionen sein Fassungsvermögen sprengten.
    Zum Großen Imperium gehörten 100.000 Industrieplaneten, von denen 50.000 Sauerstoffplaneten waren, auf denen je eine Milliarde Menschen lebten. Diese Bewohner des Großen Imperiums setzten sich aus insgesamt 5.000 Arkonidenvölkern zusammen, von denen nur 3.000 zum Stammvolk der Arkoniden zu zählen waren. Zu den 2.000 Splittervölkern gehörten Conomerer, Rusufer, Azgonen, Tuglaner, Zaliter und wie sie alle hießen - und Lepsonen, Ekhoniden und die Springer, die in diesen Tagen das Galaktische Handelsmonopol erworben hatten.
    Und all diese Milliardenvölker waren Raumfahrer, die in ihren Kugel- und Walzenschiffen die Galaxis bereisten. Sie hatten einen Antrieb entwickelt, mit dem sie die Lichtgeschwindigkeit, die eine natürliche Barriere bei der Überwindung von kosmischen Entfernungen bildete, überlistet: Mittels der sogenannten „Transitionstriebwerke" übersprangen sie lichtjahreweite Distanzen praktisch ohne Zeitverlust, indem sie in den Hyperraum auswichen.
    All diese Zahlen und Begriffe waren Demaron innerhalb kürzester Zeit eingetrichtert worden; ihn schwindelte förmlich davon. „Ich möchte weiterlernen", sagte er. „Und ich wäre ein gelehriger Schüler, wenn sich jemand fände, der mich unterrichten wollte."
    „Das übernehme ich gerne", sagte Ankitha und ergriff ihn am Arm. „Komm mit mir, ich werde dich in die Gesellschaft einführen und dich mit den Geistesgrößen bekannt machen. Auf diese Weise lernst du am ehesten, was es heißt, Arkonide zu sein."
    Ankitha bewohnte eine weitläufige Zimmerflucht in der obersten Etage eines der modernsten Trichterbauten am Ostrand der Stadt. Die in den Innenhof weisende Terrasse war auf vier Etagen mit hängenden Gärten begrünt. Es gab sogar eine Aussichtswarte, von der aus man ins Freiland hinausblicken konnte.
    Aber viel gab es dort nicht zu sehen. Denn schon bald hinter den letzten Trichterbauten versperrten nebelartige Energieschleier die Sicht. Diese Barriere, so hatte Demaron erfahren, sollte die Bewohner unterentwickelter Welten von Arkonis abhalten. Nur wenn jemand, so wie Demaron, den Luftweg nahm, hatte er eine Chance, nach Arkonis zu gelangen.
    Er bekam von Ankitha drei Zimmer als Intimsphäre zugewiesen, in die er sich zurückziehen konnte, wenn er allein sein wollte. Und er hatte eine eigene Positronik zur Verfügung, von der er alle ihn interessierenden Daten über das Volk der Arkoniden abrufen konnte. Davon konnte er erst einmal keinen großen Gebrauch machen, denn er wurde schon in der ersten Nacht Ankithas Geliebter, und diese neue Situation nahm ihn für etliche Tage voll in Anspruch.
    Die übrige Zeit war mit gesellschaftlichen Ereignissen ausgefüllt - die Arkoniser hatten täglich irgend etwas zu feiern, und wenn Ankitha nicht selbst einlud, dann waren sie oft mehrere Tage unterwegs und besuchten manchmal Dutzende gesellschaftliche Veranstaltungen nacheinander, ohne eine Atempause einzulegen.
    Demaron lernte viele interessante Leute kennen, so etwa den Raumfahrtingenieur Narrand und den Abgeordneten Cuemenez. Aber er bekam nie Gelegenheit, mehr als ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Für ernsthafte Gespräche blieb nie genügend Zeit, denn Ankitha schleppte ihn, kaum daß er ein Gespräch begonnen hatte, schon weiter zur nächsten Party.
    Einmal begehrte er auf. „Warum hattest du es plötzlich so eilig, Glimoras Fest zu verlassen?" hielt er Ankitha vor. „Hast du nicht bemerkt, daß ich gerade ein interessantes Gespräch mit Narrand hatte?"
    „Mir ist

Weitere Kostenlose Bücher