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1526 - Mirandas Schutzengel

1526 - Mirandas Schutzengel

Titel: 1526 - Mirandas Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide zusammen sitzen.«
    »Ich verstehe. Und die Kollegen haben Miranda Zanussi noch nicht verhört?«
    »Das weiß ich nicht. Und wenn, dann hat sie den Männern nicht die Wahrheit gesagt.«
    »Das kann ich mir denken.« Ich lehnte mich zurück und überlegte, ob ich da einsteigen sollte.
    Es hörte sich alles recht unwahrscheinlich an, aber gerade das Unglaubliche und Unwahrscheinliche gehört stets zu den Herausforderungen, die mich am meisten reizten. Ich sah auch den bittenden Blick des Italieners auf mich gerichtet und lächelte.
    »Sie sagen zu, Mr Sinclair?«
    »Nun ja, ich werde mir die Sache mal anschauen und mit Miranda reden.«
    »Damit wäre uns sehr geholfen.«
    Ich kam noch mal auf die beiden Toten zurück. »Wissen Sie mehr über die Ermordeten?«
    »Nein, kaum.«
    Ich schaute Luigi scharf an. »Bitte, wir brauchen uns beide nichts vorzumachen. In den Zeitungen wurden die Namen nicht erwähnt, das stimmt schon. Ich bin sicher, dass meine Kollegen sie kennen, und Sie, Luigi, kennen sie auch.«
    Er druckste herum, rückte dann aber mit der Sprache heraus und meinte mit leiser Stimme: »Sie sollen beide zum Clan der Romazzinos gehören, sagt man unter der Hand.«
    »Schutzgeld?«, fragte ich direkt.
    Luigi hob die Schultern und wedelte mit den Händen. »Es lässt sich nicht beweisen.«
    »Stimmt, das passt ins Bild. Mal eine Frage: Werden auch Sie von dem Clan erpresst?«
    Luigi verschluckte sich beinahe.
    »Ich doch nicht!«
    »He, das wäre doch nicht…«
    »Ja, aber ich kann Ihnen auch sagen, warum man es noch nicht bei mir probiert hat.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Bei mir verkehren zu viele Polizisten. Die nahe Lage zum Yard kann ihnen nicht gefallen. Deshalb hat man mich in Ruhe gelassen. Und ich bleibe auch hier, bis man mich mit den Füßen zuerst hinausträgt - aber nicht mit einer Kugel im Kopf.«
    »Das denke ich auch.« Ich trank das Glas mit dem Weinwassergemisch leer. »Jetzt würde ich nur zu gern erfahren, wo Ihr Kollege sein Restaurant hat.«
    Er nannte mir die Adresse.
    »Gut.«
    »Und wann gehen Sie hin, Mr Sinclair?«
    Ich musste grinsen. »Für heute Abend habe ich zu Hause noch nichts zu essen. Ich hatte eigentlich vor, irgendwohin zu gehen, und wenn es bei Da Bruno ebenso gut schmeckt wie bei Ihnen, dann bin ich vollauf zufrieden.«
    »Bene, bene, sehr gut. Mein Freund ist ein wirklich guter Koch. Sie müssen mal sein Filet vom Zackenbarsch probieren in einer Paprikasoße. Einfach exzellent.«
    »Danke für den Tipp.« Ich stand auf.
    »Dann werde ich wieder von Ihnen hören?«
    »Später, mein Lieber, später…«
    ***
    Das Restaurant lag in Whitechapel in der Pinchin Street. In der Nähe führte eine Bahnlinie vorbei, und wer durch die Fenster an der Rückseite schaute, der blickte gegen einen Damm, der mit Sträuchern und hohen Gräsern bewachsen war.
    Der Eingang lag zur Straße hin. Dort standen auch die vier Tische mit den Stühlen, an denen an diesem Abend kein Gast saß. Den Leuten war es draußen wohl zu kühl.
    Es gab sogar in der Nähe einen Parkplatz, auf dem wir noch eine Lücke für den Rover gefunden hatten.
    Suko war mit mir gefahren. Shao hatte keine Lust gehabt. Sie wollte sich einen gemütlichen Abend machen, und die italienische Küche lag ihr zudem nicht besonders. Auch Suko hatte ich überreden müssen.
    Schließlich siegte bei ihm die Neugierde und die Hoffnung auf einen neuen Fall.
    Das Essen würde für uns sicherlich kein reines Vergnügen werden, und die Fragen würden wir sehr behutsam stellen müssen. Wir mussten auch damit rechnen, in die eine oder andere gefährliche Situation zu geraten, denn zwei Tote konnte die Seite, zu der die Männer gehört hatten, nicht so ohne Weiteres auf sich sitzen lassen.
    »Da Bruno« stand über dem Eingang, und Luigi, unser Italiener, hatte uns den Inhaber noch beschrieben, sodass wir den Chef, einen etwas untersetzten Mann mit Halbglatze, sofort erkennen würden. Er sollte sich immer in seinem Lokal aufhalten, um alles im Blick zu haben.
    Beim Eintreten fiel uns zunächst etwas anderes auf. Ein recht großes Bild hing an der Wand. Es zeigte das Porträt einer älteren Frau, die etwas verhalten lächelte. Da der Trauerflor an der oberen rechten Bildseite nicht zu übersehen war, gingen wir davon aus, dass es sich um die verstorbene Elisa Zanussi handelte.
    Freie Tische sahen wir auch. Der Betrieb war noch nicht richtig angelaufen. Zwei Servicekräfte, junge Männer in schwarzen Hosen und weißen Hemden, falteten

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