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1526 - Mirandas Schutzengel

1526 - Mirandas Schutzengel

Titel: 1526 - Mirandas Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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läuft.«
    Das bestellte Essen wurde zwar noch nicht serviert, dafür stellte man uns einige Appetithäppchen auf den Tisch. Zwei Dips gehörten ebenso dazu wie kleine Stangen aus Paprika, Gurken und Sellerie. Ein Fässchen mit Oliven vollendete den Gruß aus der Küche.
    Brot gab es ebenfalls. Es war dünn und lag schon geschnitten in dem kleinen Korb.
    Suko kümmerte sich um die Dips und tunkte das Gemüse ein. Ich entschied mich für Brot. Während ich aß, ließ ich meine Blicke durch das Lokal gleiten. Einige Gäste waren hinzugekommen. Ich entdeckte auch einen dritten Kellner, aber von Miranda, deretwegen wir hier überhaupt saßen, sah ich nichts.
    Dafür schaute Bruno Zanussi des Öfteren zu uns rüber. Man schien unsere Fragen wohl an ihn weitergeleitet zu haben, aber er traute sich noch nicht her.
    »Der kommt noch«, sagte ich.
    »Und was willst du dann tun?«
    »Ihn direkt nach seiner Nichte fragen. Und dass wir sie sprechen möchten. Ist ja nichts Ehrenrühriges.«
    Suko lachte. »Das bestimmt nicht. Außerdem könnten wir ihn aufklären und ihm sagen, dass wir von Luigi kommen. Ich denke, das würde vieles leichter machen.«
    »Ja, da kannst du recht haben.«
    Tatsächlich, der Chef kam, aber nicht, um das Essen zu bringen. Es war ihm anzusehen, dass er Fragen hatte. Er hielt sich auch nicht lange mit der Vorrede auf.
    »Sie haben sich nach meiner Nichte erkundigt?«
    »Haben wir.«
    »Und was wollen Sie von ihr?«
    Sein Gesicht war starr geworden, aber ich lächelte ihn trotzdem an.
    »Es wäre gut, wenn Sie sich für einen Moment zu uns setzen, Signore Zanussi. Natürlich nur, wenn es Ihre Zeit erlaubt. Aber ich denke, dass es schon wichtig ist.«
    Er zögerte noch, schaute Suko an, dann auch mich und schnappte sich schließlich einen Stuhl, den er zwischen uns beide stellte.
    »Bitte, ich höre.«
    »Sagt Ihnen der Name Luigi etwas?«
    Mehr brauchte ich nicht zu fragen. Er holte tief Luft und nickte. »Si, Luigi ist mein Freund und Vertrauter.«
    »Genau. Und Sie haben mit ihm über ein bestimmtes Problem gesprochen, das Ihnen Sorgen bereitet.«
    »So ist es.« Er entspannte sich. »Luigi hat oft mit mir gesprochen, auch über seine Gäste. So weiß ich, dass bei ihm viele Polizisten verkehren, aber auch welche, die sich mit besonderen Fällen beschäftigen, wie er immer sagt. Und ich denke, dass Sie beide dazugehören.«
    »So ist es.« Ich stellte Suko und mich vor und bekam mit, wie der Wirt aufatmete.
    »Dann sind wohl die richtigen Männer zu mir gekommen«, murmelte er erleichtert.
    »Das wird sich noch herausstellen. Jedenfalls wissen wir von Luigi, um was es geht.«
    Er schaute etwas betrübt drein. »Ich glaube nicht, dass Miranda Ihnen viel erzählen wird.«
    »Warum nicht?«
    »Sie spricht nicht darüber, Signore Sinclair. Sie macht das mit sich selbst aus, und ich mache mir große Sorgen um sie. Sie ist so still geworden in den letzten Tagen, und das ist nicht nur auf den Tod ihrer Mutter zurückzuführen, sondern auch auf die Ereignisse, die sich nach der Beerdigung abgespielt haben.«
    »Sie meinen das Erscheinen der beiden Monster?«
    Bruno erbleichte. »Ja, das hat sie in eine tiefe Krise gestürzt, denke ich mir.«
    »Meinen Sie? Diese Wesen haben ihr doch das Leben gerettet«, sagte Suko.
    »Das stimmt schon. Aber was waren das für welche? Das dürfen Sie nicht vergessen. Albtraumhafte Geschöpfe, grauenvolle Gestalten und brutale Mörder.«
    »Aber die Polizei weiß nichts davon - oder?«
    Bruno Zanussi hob die Schultern.
    »Was hätte sie denn tun sollen? Wer hätte ihr geglaubt? Niemand, denke ich. So musste sie eben allein damit fertig werden.«
    »Aber Sie glauben ihr?« Der Mann schwieg. Er senkte den Kopf.
    »Nicht?«
    »Ich kann es nicht sagen«, flüsterte er. »Es ist alles so kompliziert. Ja, man hätte die Polizei informieren müssen, und das habe ich letztendlich ja auch indirekt getan.«
    »Sehr richtig. Wir sitzen hier.« Diesmal hatte ich gesprochen und redete auch weiter. »Können Sie uns das noch mal erzählen, was Ihnen Ihre Nichte gesagt hat?«
    »Wenn es wichtig ist.«
    »Das denken wir schon.«
    In den nächsten drei Minuten hörten wir nur zu, und wir erfuhren, dass Miranda von zwei Männern angesprochen und dabei in die Zange genommen worden war. Man hatte sie bedroht, und deshalb waren sie auch umgebracht worden.
    »Warum ist sie denn bedroht worden?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Diese Antwort passte mir ganz und gar nicht. »Hören Sie, Bruno, wir kennen

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