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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Statuette aus buntem gepreßtem Blech aussah, auf unordentlich ausgebreitetem Isoliermaterial.
    Sie stand wieder da, wo ihr Grübeln angefangen hatte.
    Im Schiff der Geheimnisvollen.
    Und sie war die Blinde Göttin, eine Verlorene, die nur noch Fragmente ihres ehemaligen Wissens besaß.
    Plötzlich fuhr sie zusammen.
    Sie hatte Geräusche gehört, die vorher nicht dagewesen waren: metallische Schläge, Klappern, Schleifen, Schreie - und das Fauchen und Knallen von Waffen.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Als die Geräusche verstummten, ging sie zum Schott, durch das einst der Ke-Ri Shif hereingekommen und wieder hinausgegangen war. Seine Hälften glitten fast lautlos auseinander.
    Die Blinde Göttin ging auf die Öffnung zu - und wich erschrocken zurück, als irgendwo eine dumpfe Explosion ertönte. Daraus, daß es weder einen Lichtblitz noch eine Druckwelle gab, schloß sie jedoch sofort, daß die Explosion sich in einer anderen Sektion des Muschelschiffs ereignet hatte.
    Aber noch duckte sie sich und preßte sich gegen eine Wand.
    Das Schott schloß sich langsam wieder. Doch kurz zuvor huschte etwas sehr schnell an der Öffnung vorbei, nur schemenhaft zu sehen und doch wegen seiner Form und Farbe unverkennbar.
    Ein Kontide!
    Er war durch die Luft geschwebt, wie viele seiner Artgenossen es auf Talintan auch getan hatten.
    Aber keiner von ihnen war so schnell gewesen wie er.
    Befand er sich auf der Flucht?
    Sie ging abermals auf das Schott zu.
    Es öffnete sich.
    Sie spähte vorsichtig hinaus. Der Kontide kehrte zurück. Er schwebte allerdings langsamer als vorher. Vor einem Schott auf der anderen Seite des Korridors blieb er stehen.
    Als es sich öffnete, sah sie dahinter einen niedrigen, von gelbem Licht erfüllten Raum, in dem verschiedene unidentifizierbare Gegenstände standen.
    Der Kontide stürzte hinein, griff mit zwei ausgestreckten Pseudopodien nach etwas, das in einer Art Regal lag, und preßte es an seine rötlichbraune Kombination.
    Es wurde halbtransparent, dann versank es in dem Material.
    Im selben Augenblick wurde der Kontide unsichtbar.
    Er verschwand nicht etwa, sondern die Konturen seines Körpers verschwammen plötzlich, als stünde er hinter einer Wand wild bewegten Wassers. Dann lösten die Umrisse sich auf.
    An dem Luftzug, der an ihr vorbeistrich, erkannte die Blinde Göttin, daß er unsichtbar an ihr vorübergeschwebt war. Er hatte überhaupt nicht auf ihre Anwesenheit reagiert. Das war unglaublich, es sei denn, er wäre geistig völlig durcheinander gewesen.
    Die Blinde Göttin plädierte für letzteres, denn plötzlich stürzten am anderen Ende des langen Korridors drei Kontiden heraus, die unterarmlange, silbrig schimmernde Waffen in ihren Pseudopodien hielten.
    Sie schienen nach dem einzelnen Kontiden zu suchen und schwebten langsam in Richtung der Blinden Göttin, während sie mit ihren Waffen herumfuchtelten.
    Wahrscheinlich versehentlich löste sich ein Schuß. Dort, wohin die Mündung der Waffe zeigte, in zirka zwanzig Metern Entfernung, detonierte ein etwa zwei mal zwei Meter großes Wandstück. Ein Hagel von Splittern stob durch die Luft und prasselte gegen Decke, Boden und Wände.
    Die Blinde Göttin zog sich hastig tief in den Lagerraum zurück. Das Schott schloß sich automatisch.
    Aber die Eindringlinge mußten das Schließen des Schottes bemerkt haben und vermuteten wahrscheinlich, der von ihnen Gesuchte hätte sich in dem Raum dahinter verborgen.
    Sie riefen mit lauten, schrillen Stimmen und hämmerten gegen das Schott.
    Als sie damit aufhörten, verkroch die Blinde Göttin sich in den hintersten Winkel, weil sie annahm, die Kontiden würden das Schott mit Detonatoren zertrümmern. Dabei wären die Splitter durch den ganzen Raum geflogen.
    Darüber, daß sie den Begriff „Detonatoren" dachte, zerbrach sie sich in der augenblicklichen Lage nicht den Kopf.
    Doch offenbar konnten die Kontiden ihre Waffen auf verschiedene Modi schalten. Diesmal verwendeten sie einen hochgradig gebündelten, sonnenheißen Impulsstrahl und zerstrahlten damit in Sekundenschnelle das positronische Schloß des Schottes. Die Hälften wurden nicht mehr zusammengehalten und glitten auseinander.
    Drei Strahlwaffen richteten sich auf die Blinde Göttin.
    Im nächsten Moment würde sie tot sein: zerschmettert oder verbrannt oder aufgelöst.
    Sie schrie!
    Und ihr Schrei hallte als Echo von der steilen Felswand wider, die über dem Wipfeldach des Trockendschungels aufstieg ..
     
    2.
     
    Gesil ekelte sich.
    Vor

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