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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernte und irgendeine Flüssigkeit auf die Haut sprühte. „Aber da liegen zwei Leichen in Luebolds Büro, und ... Moment, da fallt mir was ein. Harv war vor zwei Tagen in Suhle, wegen seiner Kinder. Er hat mir eine Kiste Proviant mitgebracht. Er sagte etwas von zwei Springern, Barim Guun und Slom Gammet. Die Leichen da drinnen haben rote Barte. Es könnten diese beiden Springer sein. Aber ich bin mir nicht ganz sicher. Diese Leichen im Kontor sehen furchtbar aus. Ich habe sie nicht erkannt."
    „Warum könnte Luebold die beiden Springer getötet haben? Hatten die drei Streit miteinander?"
    „Ich glaube, ja. Du solltest Harv fragen."
    „Wo finde ich diesen Harv?"
    „Auf der anderen Seite der Senke. Er hat ein Haus oben auf der Steilküste. Du kannst ihn nicht verfehlen."
    Dancing Tree gab dem Medo-Roboter einen Wink. Die Maschine nahm den verletzten Siedler vorsichtig auf und schwebte mit ihm davon.
    Er sah sich nach Xan um und stellte zu seinem Entsetzen fest, daß der Punamer völlig frei und ungedeckt auf der Straße stand. „Komm her!" rief er leise. „Xan - zurück zum Haus!"
    Aber der Punamer kümmerte sich nicht um diesen Rat, sondern ging langsam auf das Hanse-Kontor zu. Ivy klammerte sich an seinem Rücken fest, das Gesicht tief im dichten Fell vergraben. Xan bewegte sich vorsichtig, stets bereit, sich zur Seite zu werfen.
    Woher hätte der Punamer auch wissen sollen, daß ein Strahlschuß so schnell wie das Licht war und daß ihm daher keine Zeit zum Ausweichen bleiben würde? So unfaire Kampfmethoden waren bei den Punamern schließlich völlig unbekannt.
    Plötzlich preschte er los, auf allen vieren, wie ein Geschoß. Er raste schräg über die Straße und verschwand hinter der Ecke. Man hörte etwas splittern Tand brechen. Dann schrie jemand.
    Dancing Tree war für einen Augenblick wie gelähmt. Er dachte an den jungen Punamer, dem Xan den Schädel zertrümmert hatte. „Ich habe ihn!"
    Xan stand an der Ecke und hielt etwas im Arm, das schrie und strampelte und um sich schlug. „Tu ihm nicht weh!" schrie Dancing Tree, während er hinüberrannte.
    Den verächtlichen Blick aus Xans Augen würde er sein Leben lang nicht vergessen. Der Punamer knurrte, schüttelte das Etwas vorsichtig und setzte es auf den Boden. Dabei hielt er es vorsichtshalber an den Schultern fest.
    Dancing Tree starrte Armin Luebold fassungslos an.
    Er kannte den Hanse-Spezialisten als einen Mann, der sehr auf ein gepflegtes Aussehen bedacht war. Luebold war groß und etwas dicklich. Er hatte sehr helle Haut und schwarzes Haar, das er zu sorgsam geordneten Wellen zu kämmen pflegte.
    Von alldem war jetzt nichts mehr zu sehen. Armin Luebold hatte sich total verändert. Sein Gesicht war schmutzig, und seine Kleidung hing ihm in Fetzen am Körper. Seine Augen brannten wie im Fieber. Das Haar war wirr und verfilzt. „Was ist mit dir passiert?" fragte Dancing Tree bestürzt.
    Ein tiefes, drohendes Knurren antwortete ihm.
    Dancing Tree fuhr zurück, als hätte eine Schlange ihn gebissen.
    Armin Luebold kauerte vor ihm, fletschte die Zähne und knurrte wie ein wildes Tier. Er krümmte die Finger und spannte sich, und Dancing Tree wußte, daß dieser Mann ihm im nächsten Augenblick an die Kehle springen würde.
    Xan hielt den Terraner nieder, aber er war dabei sehr vorsichtig. „Ich habe ihm nichts getan, alter Bursche", sagte er gelassen. „Aber ich weiß nicht, ob es richtig wäre, ihn jetzt loszulassen."
    Dancing Tree riß sich zusammen. Er rief einen Medo-Roboter herbei und sorgte dafür, daß der Luebold ein starkes Beruhigungsmittel gab. „Ihr dürft ihn nicht aus den Augen lassen", schärfte er dem Roboter ein. „Sperrt ihn ein und sorgt dafür, daß er sich nicht selbst etwas antun kann."
    Der Roboter machte sich auf den Weg. „Ihr beide bleibt hier!" sagte der Terraner zu Xan und Ivy.
    Die kleine Punamerin sah ihn verwundert an. Xan streichelte sie und lehnte sich dabei gelassen an die Wand.
    Drinnen in der Vorhalle fand Dancing Tree die beiden Leichen. Es waren tatsächlich zwei Springer.
    Er stellte fest, daß auch sie verwahrlost aussahen. Ihre sonst kunstvoll geflochtenen Barte waren zerrauft und verfilzt, ihre Kleidung war zerrissen. Sie waren schon seit mehreren Stunden tot.
    Einer von ihnen hielt etwas in der Hand. Dancing Tree stellte fest, daß er nicht stark genug war, um die steifen Finger der Leiche zu öffnen. Er zögerte, denn er hätte Xan lieber von diesem Ort ferngehalten.
    Aber die Sache schien ihm als

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