Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rhodan von ihm regelrecht hintergangen.
    Aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Immerhin war Rhodan so vernünftig, den Mund zu halten.
    Der Terraner bewegte sich nicht. Wie hatte er doch gesagt? Es ist dein Spiel, Arkonide ... Und genauso war es auch, „Was ... was soll das?" Die zittrige Stimme gehörte Eirene. Diesmal war es wirklich Eirene, das sah der Arkonide auf einen Blick. Urplötzlich war aus der Fremden wieder die Terranerin geworden. „Ich mache keine Scherze", sagte Atlan entschlossen. „Ich will in die Provcon-Faust. Und mir scheint, ich habe keine Wahl. Die ANEZVAR wird uns hineinbringen, und zwar ohne weitere Verzögerung."
    „Ich weiß nicht einmal, ob Willom das könnte." Eirene machte einen fahrigen, zugleich ängstlichen Eindruck.
    Hatte sie sich vorher in dieser Umgebung sicher bewegt, so wirkte jetzt jede ihrer Gesten deplaziert.
    Trotzdem begann sie, auf Willom einzureden. Dazu benutzte sie dasselbe Idiom wie vor drei Tagen. Am Ende fuhr der Nakk seine Augenstiele aus und richtete sie auf Atlan. Ein seltsames Gefühl kroch über den Rücken des Arkoniden. Seine Waffe deutete auf Willom - und er hoffte, daß in diesem Augenblick nicht eine zweite Waffe auf ihn gerichtet war. „Du willst mir ... drohen? Das ist ..."
    Willom brach ab. Seine Kriechsohle bewegte sich unruhig. Er robbte mit quietschenden Geräuschen ein Stück weit auf Eirene zu. „Was denkst du?" fragte der Nakk. „Wird ... er ... es tun?"
    „Ich weiß nicht, verdammt!" Sie ballte hilflos die Fäuste. „Ich kenne ihn schon lange. Wenn für ihn genügend auf dem Spiel steht, wäre es möglich."
    Atlan lächelte kalt. Er erkannte seine Chance. „Du weißt doch, Eirene, worum es geht. Auf dem Spiel steht das Leben einer Schiffsbesatzung. Wir wissen nicht, was mit der AMATIL geschehen ist. Außerdem wollen wir herausfinden, welche Beziehung zwischen ES und den Muschelschiffen besteht."
    Eirene wand sich.
    Weiter, Arkonide! flüsterte der Extrasinn. Du hast doch bis jetzt auch keine Rücksicht genommen!
    Voller Berechnung senkte Atlan die Waffe ein bißchen. Er wollte nicht aussehen wie ein Morder, sondern wie der potentielle Freund, der er auch war. Keine leichte Aufgabe mit angeschlagener Waffe. „Bedenke, Eirene, daß wir ehemaligen Aktivatorträger bald sterben müssen, falls wir Wanderer nicht finden.
    Ich werde sterben und dein Vater ebenfalls."
    Seine Waffe ruckte wieder hoch, der Blick versteinerte. „Also?"
    So deutlich, wie es nur möglich war, legte er auf den Nakken an.
    Eirene krümmte sich. „Nein!" schrie sie. „Nicht, Atlan! Ich werde dich hassen für das, was du mir antust!
    Willom! Ich traue es ihm zu. Wir müssen tun, was er sagt." Der Arkonide ließ die Waffe sinken
     
    4.
     
    Beaunomet „Beau" Jaffe hatte so himmelblaue Augen, daß alle Frauen darin verliebt waren. Das war sein bestes Kapital. Außerdem flogen sie auf die Uniform aus weißem Tuch, die ebenmäßigen Züge, den glitzernden Ring im rechten Ohr. Dazu diese verhaltene Bewegung voller Energie ...
    Beau lächelte in Gedanken.
    Einige konnten dem Blick voller Melancholie nicht widerstehen, den er so perfekt beherrschte, andere waren verrückt nach ihm als Liebhaber. Es gab viele Möglichkeiten - und er beherrschte sie ohne Ausnahme.
    Solange er sich erinnern konnte, hatten Frauen immer seiner Karriere gedient. Viele Frauen, ein langer Weg nach oben. Beau betrachtete ihre Körper als Klaviatur, auf der er spielen konnte. Ihren Seelen gab er das, wonach sie sich sehnten. Aber nie zuviel, immer im rechten Maß.
    Beau beherrschte Frauen, Eine der wenigen Ausnahmen bildete Vrana.
    Er wußte eine Menge von ihr. Und das mußte auch so sein; bei der Art von Geschäften, die sie miteinander abwickelten.
    So wußte er beispielsweise, daß sie keine gebürtige Tekheterin war. Zumindest nicht im landläufigen Sinn: Vranas Zeugung hatte im Reagenzglas stattgefunden, Sie war ein Klon, der in einem Biolabor der Provcon-Faust aus der Retorte gestiegen war. Die abnorm verlängerten Arme mit den jeweils zwei Gelenken bewiesen das.
    An diesen Genen hatte irgendwer herumgepfuscht. An der Stirn befand sich der Ansatz eines dritten Auges; Monos’ Genetiker hatten oft mit zusätzlichen Sinnesorganen experimentiert.
    Nervöses Trommeln auf der Tischplatte.
    Sie hielt sich nicht in der Gewalt.
    Das Alter betrug etwa hundert Jahre, schätzte er, jedenfalls der faltigen, grauweißen Haut nach zu urteilen.
    Dicke Tränensäcke hingen unter den Augen.

Weitere Kostenlose Bücher