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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vincranischer Wächter gesichert.
    Kurz vor der Schranke brachte er den Gleiter zum Stillstand. Mit ungutem Gefühl stieg er aus.
    Die Vincraner schauten mißtrauisch. Auf ihren kahlen Köpfen erkannte er das Symbol der Sekte: der tätowierte, graue Kreis mit unzähligen Lücken darin. „Was willst du?" fragte ein Mann kalt. Seine Augen standen eng beieinander, das Gesicht wirkte brutal. „Mein Name ist Beaunomet Jaffe", begann er würdevoll. „Ich stehe in Geschäftsbeziehung mit eurem Führer Lystron. Ich möchte mit ihm reden."
    „Warum tauchst du dann hier auf, Niederer?"
    Mit einemmal kochte Beau vor Wut. Selten hatte jemand ihn mit so viel Herablassung behandelt. „Du bist ein kleiner Türsteher!" fauchte er. „Was hat dich das zu interessieren?"
    Der Ausbruch ließ den Vincraner kalt. Der andere kam ein bißchen näher und musterte Beau sorgfältig.
    Anschließend drehte er sich um und ließ den Besucher wortlos stehen.
    Beau wartete ab.
    Er stand fast eine Stunde da, ließ sich aber kein zweites Mal aus der Ruhe bringen.
    Dann erneut der Vincraner: „Du darfst passieren. Wir geben dir einen Führer mit. Halte dich peinlich genau an die Route. Andernfalls ist es dein Tod."
    Beau stieg aufatmend in den Gleiter zurück. Sein Plan stand und fiel mit Lystron; ein schlechtes Blatt für dieses Spiel, das mit höchstem Einsatz gespielt wurde.
    Aus dem Wächterhäuschen schoß eine Kugel von einem Meter Durchmesser. Sie blinkte ein paarmal, anschließend schwebte sie langsam voraus. Beau ließ den Gleiter aufschließen. „Was ist los?" fragte Mieka, die weißhaarige Arkonidin. „Wir haben einen Termin bei Lystron."
    „Wer ist dieser Lystron? Und was bedeutet dieses abgeschirmte Gelände?"
    „Das ist eine lange Geschichte. Sie hat mit der Vergangenheit der Vincraner zu tun. Früher haben nur die Vincraner Vakulotsen hervorgebracht; sie waren die einzige Möglichkeit, in die Faust hineinoder hinauszukommen. Dann verlor der Staubmantel seine 5-D-Komponente, und das Leben der Vincraner verlor seinen Sinn."
    „Und heute?" wollte Mieka wissen. „Warte! Vor vielen hundert Jahren bildeten sich die ersten Vincraner-Sekten. Ihr Ziel war es, den Mantel wiederherzustellen. So, wie er früher war - diesem Ziel widmeten sie ihre ganze Energie. Sie haben eine richtige Religion mit Sekten und Sektenführern daraus gemacht."
    „Ymmiskill gehört einer dieser Sekten?"
    „Richtig! Hier konzentrieren sie ihre ganze Macht. In den Katakomben sollen gefährliche Experimente laufen."
    Beaus Geste umschloß das eingezäunte Areal. Das trostlose Landefeld, die grauen Gebäude - und den nichtsdestotrotz geheimnisvollen Eindruck, den Ymmiskill hinterließ. „Während Monos’ Herrschaft wurden die Vincraner zu genetischen Experimenten herangezogen", fuhr er fort. „Dabei kamen Mutanten mit unglaublichen Kräften heraus. Zum Beispiel Lystron. Ein Telekinet."
    „Ist er es, den du ansprechen willst?" fragte Sammite. „Ja. Er ist der perfekte Neo-Vakulotse, wenn es den gibt. Lystron ist unsere große Chance. Wenn jemand spürt, was neuerdings im Staubmantel vor sich geht, dann er."
    Der Vincraner empfing ihn in einem Gebäude, das an nüchterner Ausstattung kaum zu überbieten war. „Beaunomet Jaffe. Du kommst überraschend."
    Beau erschauerte unter seinem Blick. Er dachte an den Mann, den er in Lystrons telekinetischem Griff hatte sterben sehen. Diesen Vincraner kostete es nur ein bißchen Konzentration - und auch er, Beau, würde sterben. „Ja. Es haben sich überraschende Dinge ergeben. Du weißt, was sich im Staubmantel ereignet?"
    Lystron deutete ein Lächeln an. „Wer bin ich, daß ich es nicht wissen sollte? Ja, die Dinge entwickeln sich, Vincran wird das Zentrum der Faust sein."
    „Für mich ist es das schon jetzt", schmeichelte Beau. „Ich benötige einen Vakulotsen. Ich möchte deine Dienste kaufen, Lystron."
    Der Vincraner kniff die Augen zusammen. „Du brauchst einen Lotsen, Beaunomet Jaffe?
    Wann?"
    „Sofort."
    „Unmöglich!"
    „Ich biete einen hohen Lohn, Lystron. Vin-Vac ist eine reiche Sekte. Aber auch Vin-Vac benötigt Kapital. Ich biete für diese Passage zwanzig Prozent meines Besitzes in der Provcon-Faust. Für diese Passage ... und für das Recht, die Einsätze künftiger Vakulotsen allein zu vermitteln."
    Lystron schwieg lange. „Wir werden über den zweiten Teil deines Angebots zu reden haben. Das entscheide ich nicht allein. Allein meine Sache ist allerdings der erste Teil." Er machte eine Pause.

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