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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schritte auf Angelina zu und brach vor ihr in die Knie. Sein Herz überschlug sich fast vor Anstrengung. Er war erschöpft vom Liebesakt, und sein Körper war kraftlos. Er
war
ein Achtzigjähriger, und als solcher diesen Anstrengungen nicht mehr gewachsen!
    „Nein", sagte Angelina. „Du bringst dich selbst um."
    Vor seinen Augen veränderte sie sich wieder. Die Hörner und die Flügel schrumpften. Schließlich stand da wieder ein hübsches, normal gewachsenes Mädchen mit schockrotem Haar. Angelina griff nach ihrer Kleidung und legte sie an. Sie fühlte sich gesättigt und gestärkt. In ihr pulste Marios Lebenskraft von fünfzig Jahren. Eine unbändige Energie erfüllte die Dämonin. Aber es war eine Energie, die sich rasch verbrauchte. Angelina mußte bald für Nachschub sorgen. In einer Woche vielleicht benötigte sie ihr nächstes Opfer. Sie mußte es auswählen und vorbereiten.
    So, wie sie Mario vorbereitet hatte. Vorbereitet für eine unvergeßliche Liebesnacht. Er jedenfalls würde sie nie vergessen, denn es war seine letzte gewesen.
    Angelina verließ das Schlafzimmer und die Wohnung. Auf der Treppe kam ihr eine schwarzhaarige junge Frau entgegen, die beim Anblick des feuerroten Haarschopfs stutzte, Angelina nickte ihr freundlich lächelnd zu und ging weiter nach unten. Vor dem Haus parkte der schwarze Lamborghini. Die Dämonin stieg ein und rollte durch das nächtliche Rom davon.
    Sie war wie von einem Rausch erfüllt. Sie war mächtig und unbesiegbar.
    Nicht einmal die Nähe des Vatikans konnte sie ungünstig beeinflussen…

    Als Annica den schwarzen Lamborghini mit dem florentinischen Kennzeichen vor dem Haus gesehen hatte, ahnte die irgendwie, daß etwas Ungewöhnliches geschehen war. In diesem Stadtviertel Roms waren Sportwagen dieses Formats so häufig wie ein Brillantencollier in einem Dunghaufen. Es mußte etwas mit Mario zu tun haben. Er hatte immer von einem solchen Wagen geträumt, und auch Annica war diesem superschnellen Geschoß, das viel zu schnell für Italiens Autostradas war, nicht abgeneigt. Aber der Wunsch würde für immer unerfüllbar sein. So ein Wagen kostete mit Sicherheit weit über hundert Millionen Lire, und wie sollten sie die jemals zusammen bekommen? Aber…
    Im Treppenhaus war dann diese Rothaarige.
    Annica hatte sie niemals in diesem Haus gesehen. Sie war fremd. Ihr mußte der in Florenz zugelassene Lamborghini gehören. Ein böser Verdacht keimte in Annica auf. Sie kannte doch ihren Mario, diesen unverbesserlichen Schürzenjäger. Sollte der auf den Lambo abgefahren sein und betrog Annica mit diesem rothaarigen Flittchen?
    Unwillkürlich ballte Annica die Fäuste.
    Natürlich! Wie sollte sie das auch kontrollieren können. Sie schuftete bis spät nach Mitternacht als Bedienung in einem Speiselokal, und Mario, der faule Hund, sonnte sich in seiner Arbeitslosigkeit, die er „gottgewollt" nannte. Er machte nicht einmal die geringste Anstrengung, wieder einen Job zu bekommen. Also hatte er viel Zeit. Zeit für andere Frauen. Diesmal hatte die Rothaarige sich wohl in der Zeit verkalkuliert und war zu spät verschwunden. Grenzenlose Enttäuschung machte sich in Annica breit. Sie schloß die Wohnungstür auf und trat ein.
    Richtig. Da war der Duft einer anderen Frau in der Wohnung.
    „Verdammt noch mal", flüsterte Annica. „Ich sollte dich umbringen, du verdammtes Schwein." Sie stieß die Tür zum Schlafzimmer auf.
    Ein entsetzter Schrei entrang sich ihr. Da lag ein greisenhafter nackter Mann auf dem Teppich vor dem Bett!
    „Das gibt's nicht!" schrie Annica auf und schlug die Tür wieder zu. „Mario! Mario…"
    Aber Mario antwortete nicht. War er gar nicht zu Hause? Was machte dann aber dieser nackte Greis hier?
    Es ist ein Alptraum, dachte Annica verzweifelt. Ein fürchterlicher Alptraum! Ich will aufwachen! Oder befinde ich mich in einer fremden Wohnung?
    Nein. Es war ihre und Marios Wohnung. Klein und teuer.
    Zögernd öffnete sie die Schlafzimmertür wieder.
    Der Greis hatte sich halb auf gerichtet. „Annica krächzte er.
    Da erkannte sie seine Gesichtszüge.
    „Mario…? Aber - das kann nicht sein! Das ist doch unmöglich! Du kannst nicht Mario sein! Der ist dreißig… Wer bist du wirklich, und wie kommst du in unsere Wohnung? Wo ist Mario? Weiß er, daß du hier bist?"
    Sie biß sich auf die Lippen. „Du mußt Marios Vater sein", preßte sie hervor. „Aber was…"
    „Ich bin Mario", keuchte der Greis. „Ich bin… sie hat mich… sie ist der Teufel!

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