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1530 - Das Grab-Gespenst

1530 - Das Grab-Gespenst

Titel: 1530 - Das Grab-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beinahe so aus, als wollte er wieder das Haus verlassen.
    »Darf ich Sie etwas fragen. Mrs. Kline?«
    »Bitte.«
    »Danke sehr.« Sheila lächelte. »Das ist sehr freundlich von Ihnen. Sie haben soeben erzählt, dass Ihr Sohn sich oben in seinem Zimmer befindet.«
    »Das habe ich«, erklärte sie trotzig.
    »Ist er auch allein?«
    Mit dieser Frage hatte die Frau nicht gerechnet, und sie zuckte leicht zusammen. »Ja, das ist wohl der Fall. Er ist allein. Warum sollte er das nicht sein?«
    »Sie sind sicher?«
    »Ja.« Die Augenlider der Frau flackerten, und Sheila überkam immer stärker das Gefühl, dass diese Frau nicht die Wahrheit sagte. Dieses Thema sprach sie nicht direkt an, sondern lächelte wieder und wollte wissen, ob sie hochgehen dürfte.
    »Warum das denn?«
    »Wir würden gerne mit ihrem Sohn sprechen.«
    »Und wenn Mickey schon schläft?«
    »Könnten wir ihn wecken.«
    »Aber… aber… was wollen Sie denn von ihm? Ich kann mir da keinen Reim darauf machen.«
    »Wir wollen ihm nur ein paar Fragen stellen.«
    Sie schaute den Konstabler an. »Ist das so? Worum geht es denn?«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Die Knochen, nicht wahr?«
    Patterson nickte. Er wollte etwas hinzufügen, aber es kam alles anders.
    Urplötzlich schlug Emma Kline die Hände vor ihr Gesicht. Sie fing an zu weinen, und dieses Schluchzen schüttelte ihren gesamten Körper durch.
    Sie beugte sich vor, sie zog die Nase hoch, sie stöhnte zwischendurch auf, und als sie sich wieder aufrecht hinsetzte, sprudelte es wie ein Wasserfall über ihre Lippen.
    »Er ist nicht allein. Er hat Besuch bekommen, und es ist kein Mensch gewesen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich sitze hier und sterbe vor Angst.«
    »War es das Monster?«, fragte Patterson.
    Sie nickte unter Tränen.
    »Und du hast es einfach zugelassen?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich konnte nichts tun. Diese fürchterliche Gestalt drang hier ein. Sie hat sich sofort unseren Sohn geschnappt und ist mit ihm nach oben gegangen. Und Mickey hat nicht mal geschrien. Er war so entsetzt, und ich bin das auch gewesen.«
    Sheila und der Konstabler schauten sich an. Beide waren mehr als blass geworden. Dass sich die Dinge so entwickeln würden, daran hatten sie nicht gedacht.
    Sheila stellte plötzlich fest, dass sie unbewaffnet war, und trotzdem musste sie etwas unternehmen und fragte noch mal nach: »Ihr Sohn Mickey befindet sich in seinen Zimmer, sagten Sie?«
    »Da wollte das schreckliche Gespenst hin. Es ist echt, es stinkt nach Sumpf, es ist nicht verkleidet, und ich habe eine wahnsinnige Angst um meinen Sohn, denn ich weiß nicht, was es mit Mickey vorhat, aber ich befürchte das Schlimmste.«
    Das war für Sheila das Zeichen, sich von ihrem Platz zu erheben. Mit einem Ruck stand sie auf.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Patterson.
    »Zu Mickey.«
    »Nein, Sie begeben sich in Lebensgefahr.«
    »Kann sein, aber ich werde trotzdem gehen.« Wenn Sheila sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war sie davon nicht mehr abzubringen. Das verhielt sich auch hier nicht anders. Ihre Gedanken waren bei dem Jungen, und sie wartete keine Sekunde mehr. Sie lief auf die offene Tür zu, um in den Flur zu gelangen.
    Sheila hatte die Tür noch nicht erreicht, als sie stoppte. Gesehen hatte sie nichts, aber etwas wahrgenommen, und sie erinnerte sich, dass Emma Kline von einem widerlichen Geruch gesprochen hatte. Den nahm sie jetzt wahr.
    Er drang durch die offene Tür in ihre Nase, die sie einige Male hochzog.
    Das Herz schlug auch bei ihr nicht mehr so normal, aber sie riss sich zusammen und betrat den Flur.
    Ihr Blick flog zur linken Seite hin, wo sich auch die Treppe befand.
    Vor ihr stand Mickey. Er war weiß im Gesicht und hielt die Augen unnatürlich weit offen. Er schaute nur nach vorn und nicht zurück. Hätte er das getan, dann hätte er die Gestalt gesehen, die noch auf den Stufen hinter ihm stand - das GrabGespenst…
    ***
    Ron Sherwood konnte nicht mehr sprechen, nur noch staunen. Was der Sumpf bisher in seiner Tiefe verborgen gehalten hatte, war nun an die Oberfläche gedrückt worden. Manche Gestalten trieben auf dem Wasser, andere wiederum standen darin, und es waren diese alten Sumpfmumien, deren Körper nicht unbedingt ganz geblieben waren, denn trotz der schlechten Sicht war zu erkennen, dass bei den meisten Knochenteile fehlten, die jetzt auf der Oberfläche als bleiche Bojen schwammen.
    Halb skelettiert und zur anderen Hälfte von einer dicken dunklen Masse bedeckt, was auch zumeist mit

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