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1530 - Das Grab-Gespenst

1530 - Das Grab-Gespenst

Titel: 1530 - Das Grab-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Köpfen passiert war. Da sahen sie wirklich aus wie alte Mumien, die aus dem Schlamm gekrochen waren, um einen neuen Weg zu gehen.
    Ihre Hände waren ebenfalls vorhanden. Sie hatten ihre Blässe nicht verloren, und sie ruderten immer wieder mal das störende Wasser zur Seite.
    »Was soll das?«, flüsterte Ron, als er seinen ersten Schrecken überwunden hatte. »Versteht du das, Bill?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Aber da muss es einen Grund geben. Verdammt noch mal, die sehen aus, als wollten sie an Land kommen. Warum?«
    »Ich kann es dir auch nicht genau sagen. Aber wenn wir mal daran denken, dass ihr Anführer, das GrabGespenst, auch den Sumpf verlassen hat, dann kam ich mir vorstellen, dass sie ihm folgen wollen.«
    »Vielleicht, Bill…«
    Auch dem Reporter war es mulmig geworden. Wenn er daran dachte, dass diese Wesen den Sumpf verlassen würden, um sich in Gwenter zu verteilen und sich dort unschuldige Menschen zu holen, dann war das eine Vorstellung, die in ihm das Gefühl des Grauens hochtrieb.
    Noch hatten sie sich nicht richtig formiert. Aber ihr Vorhaben lag auf der Hand.
    Sie wollten den Sumpf verlassen, und wenn sie das hinter sich hatten und weitergingen, dann war es der direkte Weg zu den Menschen.
    Daran gab es nichts zu rütteln.
    Es waren Gestalten, die keine vollständigen Körper mehr aufwiesen.
    Irgendeine Verletzung hatte jede. Mal fehlte ein Arm, mal ein Stück Schulter, und bei zwei dieser Wesen waren nur mehr ein halber Schädel vorhanden. Die andere Hälfte musste ihm weggeschlagen worden sein.
    »Was können wir denn tun, Bill?«
    »Nichts.«
    »Wieso?«
    »Wir können sie nicht aufhalten.«
    »Hast du deine Waffe nicht mit?«
    »Doch.«
    »Dann schieß!«, schrie Ron. »Schieß sie doch zusammen.«
    »Im Notfall schon. Nur sind es mehr als ich Kugeln im Magazin habe. Ich möchte sie nicht verballern, denn wir haben hier nicht eben das ideale Ziellicht.«
    »Und was dann?«
    »Wir werden warten, und zwar solange, bis sie hier das Land erreicht haben. Wenn das geschieht und wenn sie in Richtung Gwenter gehen, dann kann ich sie mir einzeln vornehmen. Ich schleiche mich an sie heran und jage ihnen geweihte Silberkugeln durch den Kopf. So lange müssen wir uns noch in Geduld üben.«
    Sherwood musste lachen. »Geduld, Geduld!«, rief er. »Du hast vielleicht Nerven.«
    »Mag sein, aber es ist der einzige Vorschlag, den ich dir bieten kann, Ron.«
    ***
    Sheila Conolly hielt den Atem an. Auf diesen Anblick war sie nicht vorbereitet gewesen. Es kam ihr auch völlig normal vor. Da stand ein etwa zehnjähriger Junge, und hinter ihm ragte eine Gestalt auf, die es gar nicht geben durfte.
    Gut zu erkennen war der Totenschädel. Es befand sich kein Fetzen Haut daran, nur die Knochen mit dem vorspringenden Kinn schimmerten in dieser grünen Farbe, als hätte sich das Plankton aus dem Sumpf über das blanke Gebein gelegt.
    Sheila schaute in Augenhöhlen, die tief in den Schädel eindrangen und leer waren oder es zu sein schienen. Sie sah das offene Maul und das Loch, wo sich mal die Nase befunden hatte. Den hinteren Teil des Kopfes sah sie nicht, denn dort begann der Umhang. Es kam ihr wie festgeklebt vor, und er hing wie eine breite Schleppe bis hinunter auf den Boden, wo er sich auf den Stufen ausbreitete.
    So etwas konnte normalerweise nicht leben, aber es existierte trotzdem, und Sheila war erfahren genug, um zu wissen, dass andere Kräfte ihn am Leben erhielten.
    Sie flüsterte etwas, das sie selbst nicht verstand. Sie bekam auch keine Antwort. Es war einfach eine Szene, die einem Stillleben glich, das ein irrer Maler geschaffen haben konnte.
    Hinter ihrem Rücken hörte sie ein Geräusch und sofort danach das schnell abgehackte Flüstern. Dann einen langen Stöhnlaut und so etwas wie einen Aufschlag.
    Sie drehte sich nicht um. Das Bild war wichtiger, und dann hörte sie die Stimme der Mutter.
    »Komm zu mir, Liebling. Bitte komm zu mir, Mickey.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Mickey blieb auch jetzt starr. »Ich darf nicht Ich muss bei ihm bleiben. Ich gehöre jetzt zu ihm.«
    »Hat er das gesagt?«, fragte Sheila.
    »Ja.«
    »Kann er denn sprechen?«
    »Ja und Nein. Ich hörte es. Da war eine Stimme in meinem Kopf. Er will mich mit in den Sumpf nehmen. Er soll neue Opfer erhalten. Der Sumpf ist so wichtig. Man kann darin tot sein und trotzdem noch leben, hat er gesagt.«
    »Und weiß du auch, wer er ist?«
    »Ja. Er ist so alt. Man hat ihn damals in den Sumpf getrieben. Das war vor langer,

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