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1530 - Das Grab-Gespenst

1530 - Das Grab-Gespenst

Titel: 1530 - Das Grab-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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langer Zeit. Er war mit seinen Männern hier. Sie wollten wohl die Menschen überfallen. Sie waren fremd. Sie kamen mit einem Schiff und sind hier an Land gegangen. Andere Menschen haben sie dann in den Sumpf getrieben und zugeschaut wie sie starben. Sie haben sich Söhne der Hölle genannt, und sie setzten auf das ewige böse Leben. Deshalb sind sie nicht richtig tot.«
    »Weißt du noch mehr, Mickey?«
    »Ja, nur der Anführer kam frei. Hin und wieder durfte er den Sumpf verlassen, der ja sein Grab war. Und da hat er sich Menschen geholt und sie ebenso leiden lassen wie er und seine Männer gelitten haben. Er legte Knochen aus, und wer sie fand, war so gut wie tot. Jetzt bin ich an der Reihe, hat er gesagt…«
    »Neiiiiinnnnn!«, schrie Emma Kline. »Nein, verdammt das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Du gehört zu mir. Du bist mein Sohn!« Sie war nicht mehr zu halten. In der offenen Tür hatte sie gestanden, stürzte jetzt vor und wollte ihren Sohn an sich reißen.
    Genau damit hatte Sheila Conolly gerechnet. Sie selbst war eine Mutter, und sie hätte alles für ihr Kind getan. Und sie wusste sehr gut, dass Emma keine Chance hatte, nicht so.
    Im letzten Augenblick griff sie zu. Sie umklammerte mit beiden Händen die Hüfte der Frau. Wuchtig zerrte sie Emma zurück, die wie am Spieß schrie und deren Sätze: »Lass mich, lass mich los!«, kaum zu verstehen waren.
    Sheila ließ sie nicht los, schon in ihrem eigenen Interesse nicht. Sie wuchtete die Frau herum und drehte sich dabei selber. Es war ihr egal, dass das Monstrum auf ihren Rücken schaute, Mit einem heftigen Stoß beförderte sie Emma Kline in das Wohnzimmer, wo sie von hinten her über die Rückenlehen der Couch hinweg fiel, mit dem Oberkörper nach vorn kippte und liegen blieb.
    Sheila sah den Konstabler an, und da schoss ihr eine Idee durch den Kopf.
    »Geben Sie mir Ihre Waffe James?«
    In Pattersons Rücken befand sich eine Wand. Er stand so ungemein starr und es sah aus, als wäre er dagegen genagelt worden. Von seinem Platz aus konnte er schräg durch die offene Tür in den Flur schauen, und er sah aus, als könnte er sich nicht mehr bewegen. »Die Pistole!«
    Paterson hob die Schultern.
    Sheila Conolly konnte den Mann ja verstehen, aber in Augenblicken wie diesen da ging es nicht um Verständnis, da musste einfach gehandelt werden. Wenn er nicht in der Lage war, zu handeln, dann musste sie es übernehmen.
    Sheila zerrte die Lasche seiner Pistolentasche auf, um an das Schießeisen heran zu kommen, Sie konnte zum Glück mit einer Waffe umgehen und zog die Pistole hervor, die sie sofort entsicherte und sich erst dann umdrehte Genau in diesem Moment meldete sich der Junge: »Wir gehen jetzt« sagte er mit leiser Stimme.
    »Nein, du bleibst!«, fauchte Sheila ihn an. Sie war mit zwei langen Schritten bei ihm, packte ihn an der Schulter und beförderte ihn zur Seite.
    Sheila Conolly war in diesen Augenblicken über ihren eigenen Schatten gesprungen. Sie handelte wie es die Lage erforderte, und jetzt zeigte sich auch, welche eine Schule sie in all den Jahren durchgemacht hatte.
    Von der etwas zurückhaltenden und fast schon ängstlichen Frau war nichts mehr zu sehen. Das hatte sie über Bord geworfen, und sie fasste die Waffe mit beiden Händen.
    Sie riss sie hoch!
    Das GrabGespenst gehörte glücklicherweise zu den Monstern, die nur schwerfällig reagieren, und genau darauf setzte Sheila.
    Sie hob die Waffe noch weiter, und dann zielte sie direkt auf den grünen widerlichen Totenschädel, der den fauligen Gestank des toten Wassers abgab.
    »Du«, flüsterte sie, als der Unhold aus dem Sumpf die letztem beiden Stufen nach unten gehen wollte. »Du wirst keinen Menschen mehr ins Verderben ziehen, du nicht!«
    Und dann drückte sie ab!
    ***
    »Scheiße, Bill, sie kommen tatsächlich näher.«
    »Ich weiß.«
    »Kann man nichts dagegen tun?«
    »Nein, man kann nicht.«
    »Aber was ist…«
    »Ich habe keine Waffe. Wir müssen sie erst kommen lassen. Wenn sie sich verteilt haben, kommen wir erst an sie heran. Dann kann ich mir im Ort oder auch vorher die Plätze aussuchen, wo ich sie erledige. Ich schieße eine Kugel in die verdammten Schädel, sodass sie zerplatzen. Das alles werde ich tun und…«
    »Schon gut, schon gut. Das ist alles eben zu neu für mich. Ich habe so etwas noch nie erlebt.«
    »Ich auch nicht.«
    Hätten die Wesen mehr Kraft gehabt, so hätten sie das Ufer bereits erreicht. So aber mussten sie nicht nur gegen den Widerstand des

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