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1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte er: »Machst du Witze?«
    »Ich würde mich hüten.«
    »Und was wollte sie?«
    Ich trank einen Schluck Bier und ließ Suko ein wenig zappeln.
    »Sie wollte mir von dem ungewöhnlichen Verschwinden eines Schiffes erzählen. Es wurde von einem gewaltigen Wassertrichter verschluckt und tauchte danach nicht wieder auf.«
    »Und das hat sie gesehen?«
    »Nein, Suko, nicht sie, sondern Carlotta, die sich auf einem ihrer Erkundungsflüge befand.«
    »Also aus der Luft?«
    »Genau. Anders wäre es auch kaum gegangen. Dann hätte sie das Meer ebenfalls zu sich geholt.«
    »Und du zweifelst nicht an ihren Aussagen?«
    »Nein, so etwas kann man sich nicht ausdenken, finde ich. Außerdem ist Carlotta keine Person, die uns einen Bären aufbinden würde. So gut kenne ich sie.« Ich sprach weiter. »Bisher haben wir keine Zeugen gehabt. Jetzt aber gibt es eine Zeugin, und vielleicht können wir darauf aufbauen.«
    »Ja, das könnte klappen. Hat Maxine sonst noch etwas gesagt?«
    »Nein, es ging nur um diese Zeugenaussage.«
    »Zumindest wissen wir jetzt, wo die Spezialisten mit ihrer Suche beginnen müssen.«
    Ich hob die Hand. »Nein.«
    »Was stört dich?«
    »Alles, Suko. Man wird uns keinen Glauben schenken. Oder nur schwerlich. Und das wird dauern.«
    »Also ein Alleingang?«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Shao hatte meine letzte Antwort gehört und sagte, als sie ins Wohnzimmer trat: »Und ich kann mir vorstellen, dass wir jetzt erst mal etwas essen.«
    »Das ist die Idee!«, jubelte ich.
    Shao stellte den Wok auf eine speziell für ihn geschaffene Warmhalteplatte mitten auf den Tisch. So konnten wir uns selbst bedienen. Eine Schüssel mit Reis fand ebenfalls ihren Platz.
    Für die nächste Stunde jedenfalls waren Geister und Dämonen erst mal vergessen…
    ***
    Vielleicht hätte Maxine Wells der Rotwein nicht so gut gemundet, wenn sie durch das Telefongespräch mit ihrem Freund John Sinclair nicht in ein leichtes Stimmungshoch geraten wäre, denn dass John und Suko sie am morgigen Tag besuchen würden, fand sie stark.
    Sie hätte sich gern noch ein wenig mit Carlotta unterhalten, aber das Vogelmädchen war müde gewesen. Kein Wunder nach einem so anstrengenden Flug, der sie nicht nur aufs Meer hinaus, sondern die gleiche Stecke auch wieder zurückgeführt hatte. Der Trip war wirklich bis an die Grenzen ihrer Kraft gegangen.
    Die Tierärztin saß im Sessel und hatte die Beine hoch gelegt. Dabei schaute sie versonnen gegen das breite Fenster und hinaus in den Garten, wo einige Lampen ihr Licht abgaben, durch das hin und wieder abgefallene Blätter taumelten.
    Es gab nichts daran zu rütteln. Der Sommer war vorbei, und der Herbst klopfte nicht nur an die Tür, er hatte sie bereits spaltbreit geöffnet.
    Maxine mochte den Herbst eigentlich, nur nicht die Orkane, die diese Jahreszeit auch mit sich brachte.
    Sie saß da und lächelte manchmal vor sich hin, wenn sie daran dachte, dass sie morgen Besuch bekommen würde. Aber dieser Fall würde auch für die beiden Geisterjäger zu einer harten Nuss werden, denn recherchieren konnten sie eigentlich nur auf dem Wasser, und das war nicht ungefährlich.
    Sie saß im Sessel. Die Beine hatte sie auf einen gepolsterten Hocker gelegt, das Glas mit dem Spätburgunder Rotwein hielt sie in der Hand, genoss ab und zu einen Schluck und freute sich über die Musik, die ihre Ohren umschmeichelte.
    Die Tierärztin hörte nicht ausschließlich Klassik, aber an diesem Abend war ihr danach, und deshalb genoss sie das Klavierkonzert besonders.
    Carlotta schlief bereits. Jedenfalls hatte Maxine nichts mehr von ihr vernommen. Sie würde sich morgen wundern, wenn sie erfuhr, wer aus London zu Besuch kam.
    Die Ruhe hielt nicht lange an. Da sie die Musik nicht unbedingt laut gestellt hatte, hörte die Tierärztin das Geräusch aus dem anderen Teil des Hauses. Und zwar von dort, wo Carlotta ihr Zimmer hatte.
    Sie drehte sich um und schaute zur offen stehenden Wohnzimmertür hin.
    Wenn tatsächlich jemand gesprochen hatte, dann konnte es nur Carlotta gewesen sein. Es sei denn, ein Einbrecher wäre in das Haus eingedrungen, und daran glaubte Maxine nicht, die sich mit einer sehr schnellen Bewegung erhob.
    Sie ging mit leisen Schritten auf die Tür zu. Die weichen Slipper schluckten jedes Geräusch, und so gab es nichts, was die Stille unterbrach.
    Aus dem Flur hörte sie nichts. Es klang schon von dorther, wo Carlottas Zimmer lag. Auf Zehenspitzen bewegte sich die Tierärztin in die entsprechende

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