1532 - Das Bermuda-Erbe
auf die Reise geben kann, aber es mauert jemand an anderer Stelle.«
»Alles klar. Unterlagen, wo die Schiffe verschwunden sind, gibt es die denn wenigstens?«
»Ja. Sie liegen bereits auf Ihrem Schreibtisch. Es ist leider sehr wenig. Nur eben die Hinweise, wo man den Kontakt mit ihnen verlor. Ob man sich darauf verlassen kann, weiß ich nicht.«
»Dann werden mir mal schauen, was sich machen lässt«, sagte ich und stand auf. Das Gleiche tat Suko.
Begeistert sahen wir nicht eben aus, als wir das Büro unseres Chefs verließen. Das blieb auch, als wir unser Büro betraten, in dem Glenda nicht mehr zu finden war. Sie hatte bereits Feierabend gemacht, den ich ihr von ganzem Herzen gönnte, denn der letzte Fall hätte sie beinahe das Leben gekostet.
Ich holte mir noch einen Kaffee aus der Maschine und betrat mit der vollen Tasse das Büro. Suko hielt das Telefon in der Hand und meinte: »Ich wollte Shao anrufen. Hast du Lust, mit uns eine Kleinigkeit essen zu gehen?«
»Ja, meinetwegen.«
»Oder soll Shao selbst kochen?«
Ich strahlte Suko an. »Das wäre mir noch lieber.«
»Dann sage ich ihr Bescheid.«
Während Suko telefonierte, ließ ich mich auf meinem Platz nieder. Auf dem Schreibtisch lag eine Plastikhülle mit den Informationen, die wir bereits kannten. Allerdings waren die Namen der Schiffe aufgezählt und die Anzahl der Besatzungsmitglieder. Ian McFadden hatte sich auf einem angeblichen Fischkutter befunden, was in meinen Augen allerdings nur Tarnung war.
Suko sprach mit Shao, grinste dabei und nickte mir zu. »Sie wird uns ein scharfes Schweinefleischgericht zubereiten. Alles kommt aus einer Pfanne. Gut so?«
»Immer.«
»Was sollen wir dann noch hier?«
Ich erhob mich mit Suko zur gleichen Zeit. »Du hast recht, lass uns fahren.«
»Ach, eine Frage noch«, sagte Suko. »Weißt du zufällig, wie das Wetter dort eben ist?«
»Nein, aber das werde ich erfahren, wenn ich Maxine Wells anrufe. Sie kann schon mal die Betten beziehen, denn sie würde ausflippen, wenn wir uns in einem Hotel einquartieren.«
»Hauptsache, du schnarchst nicht.«
»Haha«, erwiderte ich nur und ging nach Suko aus dem Büro.
***
Carlotta war zu Hause eingetroffen, als sich Maxine Wells geduscht hatte. Sie hatte einen bequemen Jogginganzug übergestreift und saß nun mit Carlotta im Wohnzimmer zusammen.
Beide aßen einen Salat und tanken ein Gläschen Wein dazu. Die Putenstücke sorgten dafür, dass der Salat auch sättigte, und während sie aßen, redete sich Carlotta das von der Seele, was sie erlebt hatte.
Sie war auch jetzt noch aufgewühlt, weil sie es noch immer nicht fassen konnte. Deshalb wiederholte sie auch jeden Satz mehrmals.
»Ich habe das Verschwinden mit meinen Augen gesehen, Maxine. Das Schiff ist nicht einfach so untergegangen. Man hat es geholt. Ja, irgendetwas hat es an sich gerissen.«
»Hm, das ist ein Hammer.«
»Unmöglich, würde ich sagen, wenn ich nicht selbst Zeugin gewesen wäre.«
»Und was war mit dem Licht?«
Carlotta breitete die Arme aus. In der rechten Hand hielt sie noch ihre Gabel. »Es war da, Max, aber frag mich nicht wieso, bitte. Ich kann es dir nicht erklären. Es schien durch die Wolken, und in seinem Innern habe ich die Gesichter gesehen. Übergroß.« Sie schüttelte den Kopf.
»Begreifen kann ich das nicht.«
»Das ist klar.« Maxine nickte und schaute durch das Fenster in den Garten. »Es ist etwas geschehen, das nicht zu erklären ist, da man von einem normalen Untergang nicht sprechen kann. Aber wie sieht es wirklich aus?«
»Was meinst du damit?«
Die Tierärztin schaute in Carlottas angespanntes Gesicht. »Ich frage mich, ob es das einzige Schiff ist, das so plötzlich verschwand.«
»Keine Ahnung. Oder hast du etwas in den Zeitungen darüber gelesen?«
»Nichts, gar nichts.« Maxine räusperte sich. »Was aber nichts sagen muss. Man kann es unter der Decke gehalten haben, um die Menschen nicht zu verunsichern.«
»Gab es da nicht mal ein Gebiet, in dem Flugzeuge und sogar Schiffe spurlos verschwunden sind?«
»Ja, das Bermuda-Dreieck.«
»Und?«
»Ich habe keine Ahnung, ob man da eine Erklärung gefunden hat. Eher nicht.«
»Und jetzt haben wir hier vor der Küste das gleiche Problem?« Carlotta lachte. »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, Max, ich würde es nicht glauben. Aber ich habe es gesehen. Das Meer hat das Schiff regelrecht verschlungen, und ich denke mir, dass es es auch nicht wieder freigeben wird.«
»Jedenfalls ist es
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