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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemandem gelang es, die positiven Seiten umzudrehen, und dieser Gedanke wollte mich nicht loslassen.
    Ich schob die Türhälften auseinander und zuckte leicht zusammen, als mein Blick in den Raum fiel, der vor mir lag. Es war schon ein kleiner Saal, denn dieses Haus hatte innen einem Umbau erlebt. Genau hier musste Ethel Brown ihre Kundschaft empfangen, die sich sicherlich beeindruckt zeigte, denn dieser Raum war der Pracht des Alls gewidmet mit seinen Sternen, die sich unter der dunklen Decke abmalten und so strahlten, als wären sie echt oder als hätten sie sich vom Himmel hierher verirrt.
    Ich trat zur Seite, um meinen Begleitern den nötigen Platz zu schaffen, und sie staunten ebenso wie ich über diese andere und prächtige Landschaft, die alles andere vergessen ließ, denn niemand von uns achtete darauf, was sich noch in diesem kleinen Saal befand. Unsere Blicke galten dem Himmel mit all seiner Pracht, und Simon Braddock stöhnte auf, bevor er flüsterte: »Wow, das ist ein Hammer. Damit habe ich nicht gerechnet. Was ist das, Sir?«
    »So etwas wie das Büro einer Tarot-Königin.«
    »Komisch.«
    Ich ging weiter und senkte den Blick, weil mir dort ein Schimmern aufgefallen war. Es lag daran, dass sich das Licht des Himmels auf dem Boden widerspiegelte, denn er war mit schwarzen glänzenden Steinen ausgelegt, auf denen kein Staubkorn lag.
    Für mich war dieser große Raum ein Sinnbild, denn hier waren die kräftigsten Symbole versammelt, die alles in Bewegung hielten. Auf der einen Seite der Himmel, auf der anderen die Erde, und die Verbindung zwischen den beiden Extremen war möglicherweise Ethel Brown, die wir allerdings nicht sahen.
    Dafür einen Schreibtisch, der uns erst später auffiel, weil seine Platte ebenfalls aus poliertem schwarzen Stein bestand und eine durchgehende Fläche bildete.
    Hinter dem Schreibtisch stand ein Stuhl mit einer sehr hohen Lehne.
    Davor ein wesentlich kleinerer, allerdings ein Sessel, der mit einem schwarzen Lederzug versehen war.
    Wer als unbedarfte Person vor dem Haus stand, und das war ja bei uns der Fall gewesen, der hätte sich niemals vorgestellt, im Innern so etwas vorzufinden. Auch mir fiel es schwer, dafür Worte zu finden. Ich ging einfach davon aus, dass Ethel Brown es geschafft hatte, die beiden großen Gegensätze hier zu vereinen, und damit würde sie ihre Kunden mächtig beeindrucken.
    Ich trat an den Tisch mit der polierten Platte heran. Als ich den Blick senkte, da erkannte ich im Stein ebenfalls einen verkleinerten Abdruck des Himmels über mir, als hätte man ihn auf diese viereckige Fläche projiziert.
    Auch Suko und Simon Braddock waren an den Tisch herangetreten.
    Der Konstabler schüttelte den Kopf und flüsterte: »Ich weiß mir keinen Rat mehr, aber wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen, Mr Sinclair, mir ist irgendwie unheimlich. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Ich hätte auch nie gedacht, dass es so etwas gibt.«
    »Stimmt. Es ist schon merkwürdig.«
    »Und was sagen Sie sonst noch?«
    »Symbolik, mein lieber Braddock. Hier riecht es nach einem Symbolismus, und das All sowie die Sterne spielen dabei eine besondere Rolle, das steht für mich fest.«
    »Himmel und Erde, meinen Sie?«
    »Ja. Getrennt und trotzdem eine Einheit. Ich gehe davon aus, dass Ethel Brown dies gesucht und auch gefunden hat. Ich sehe sie nicht unbedingt als eine Himmelskönigin an, aber zu weit wird sie von dieser Vorstellung nicht entfernt sein.«
    »Und wo steckt sie?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre mir wohler.«
    Es gab auch Fenster in diesem Raum, und es hätte mich schon gewundert, wenn wir hätten hindurchschauen können. Alle Fenster waren dunkel. Nichts verhängt, sondern mit schwarzer Farbe an den Innenseiten bestrichen, sodass ein Hinausschauen unmöglich war.
    »Was hat die Frau hier ihren Kunden gesagt?«, fragte Braddock mit leiser Stimme.
    Von mir erhielt er keine Antwort.
    Auch Suko war überfragt. Trotzdem blieb ich nicht tatenlos, holte mein Kreuz hervor und hörte Simon Braddock aufstöhnen.
    »Haben Sie was?«
    »Nein, Sir, nein. Aber das Kreuz…«
    »Was ist damit?«
    Er musste erst Luft holen und schloss dabei die Augen. »Es ist für mich einfach toll, dieses Kleinod zu sehen. Ich habe davon gehört, wissen Sie, aber ich hätte nie gedacht, es mal selbst sehen zu können. Es ist einfach wunderschön.«
    »Danke.«
    Wer so lange beim Yard ist wie Suko und ich, um den herum bilden sich irgendwann Legenden. So war es nicht verwunderlich, dass

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