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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ahnen.
    Groß war das Haus nicht. Es gab den unteren Bereich und darüber die erste Etage. Das war es. Das Dach folgte und auf den Pfannen schimmerte ebenfalls die grünliche Patina, die das Dach im Laufe der Zeit angenommen hatte.
    Wir schauten auch auf eine Eingangstür, die natürlich verschlossen war, und dann hörten wir die Stimme unseres jungen Kollegen aus dem Dorf.
    »Da steht noch so eine Figur. Aber das ist jetzt eine Frau, glaube ich.«
    Es hätte mich gewundert, wenn es anders gewesen wäre, denn gerade die Frauen hatten im Spiel einiges zu sagen, und ich schaute mir die Skulptur genauer an, die im Schutz einer Kastanie aufgestellt worden war, und zwar so schräg, dass sie zum Eingang des Hauses schauen konnte, als sollte sie ihn beschützen.
    Eine Frau saß auf einem Thron. Auf ihren Knien lag ein geschlossenes Buch, auf das sie beide Hände gelegt hatte, um zu zeigen, dass sie es so schnell nicht aufschlagen wollte. Über ihrem Kopf schwebte eine Kugel, das heißt, sie war mit dem Kopf verbunden. Es hatte nur den Anschein, als würde die Kugel schweben.
    »Die sieht ja richtig edel und weise aus«, kommentierte Braddock.
    »Das soll sie auch sein.«
    »Wissen Sie mehr darüber, Sir?«
    »Nur wenig. Aber ich erinnere mich, dass es im Tarotspiel so etwas wie eine weise Frau gibt, die man auch als Hohepriesterin bezeichnet.«
    »Und das ist sie?«
    »Sie kann es sein.«
    »Aha.«
    Ich ging sehr nahe an die Figur heran und berührte sie mit den Fingerspitzen. Normaler Stein und leicht feucht. Nichts deutete darauf hin, dass sich etwas anderes in der Statue verbarg. Nur die Richtung, in die sie schaute, ließ mich nachdenklich werden. Der Blick war auf die Tür gerichtet, als wollte sie den Platz davor bewachen, um diejenige Person zu warnen oder zu überwachen, die sich im Haus aufhielt.
    Ich ging wieder zu meinen Begleitern zurück und erkundigte mich, ob sie noch weitere Figuren entdeckt hätten.
    Sie hatten es nicht.
    »Dann können wir ja hinein«, sagte ich.
    »Die ist bestimmt nicht da«, meinte Braddock.
    »Wieso?«
    »Dann wäre sie schon auf uns aufmerksam geworden und hätte sich uns gezeigt.«
    Das konnte sein, musste aber nicht stimmen. Wir würden es herausfinden.
    Die Haustür sah geschlossen aus. Ob sie auch verschlossen war, musste sich noch herausstellen.
    Die Farbe oder der Lack der Tür war mal braun gewesen, aber jetzt war er abgeblättert, und zum Vorschein war wieder eine graue Farbe gekommen.
    Ich schaute mir das Schloss genauer an und musste lächeln. Hier schien jemand keine Furcht vor Einbrechern zu haben, denn das Schloss war völlig normal. Es gab einen Griff, der nach unten gedrückt werden musste, um die Tür zu öffnen.
    Jetzt war ich gespannt. Wenn sie abgeschlossen war, wusste ich nicht, was wir noch tun sollten, denn vor einem Einbruch scheute ich zurück. So etwas war nicht mein Ding, und vor allen Dingen dann nicht, wenn keine echten Verdachtsmomente vorlagen, so wie hier.
    Die Tür ließ sich öffnen.
    »He«, sagte Suko hinter mir, »die Frau scheint voller Vertrauen zu sein.«
    »Sie kann es sich wohl leisten«, erwiderte ich leise und betrat einen längeren Flur, der tief ins Haus führte und nicht dunkel war, denn an den Wänden gaben sternförmige Lampen ein mattes Licht ab, das wie ein schwacher Schein der Gestirne wirkte und uns den Weg ins Innere des Hauses wies.
    Wir gingen hintereinander und bemühten uns, keine Geräusche zu machen. Gesehen hatte man uns wohl nicht, denn es erschien niemand, der uns begrüßt hätte.
    Der Flur endete vor einer Wand. Dort ging es nicht weiter. Rechts von uns gab es ebenfalls keine Tür. Nur die Fensteröffnungen hinter uns an der Frontseite.
    Die breite Schiebetür an der linken Wand war nicht zu übersehen. Die beiden Hälften waren geschlossen.
    Ich blieb vor der Tür stehen und drehte Suko den Kopf zu. »Was meinst du, Alter?«
    »Wenn sie im Haus ist, dann hinter dieser Tür.«
    »Okay, das wird sich herausstellen.« Ich spürte eine gewisse Spannung in mir aufsteigen. Bisher sah alles so harmlos aus, und genau daran konnte ich nicht glauben, denn ich brauchte nur an den toten Pete Lambert zu denken und daran, wie er ausgesehen hatte.
    Das war schlimm gewesen. Ein völlig starrer oder auch vereister Mensch, der zu einer pulvrigen Masse zerfallen war, als er von Sukos Dämonenpeitsche berührt worden war.
    Hatte Tarot etwas mit Magie zu tun?
    Ja, das war der Fall. Aber es war keine gefährliche und böse Magie. Es sei denn,

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