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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein, der hier nach dem Weg fragt.«
    »Können Sie die Automarke erkennen?«
    »Nein, Sir.« Braddock atmete plötzlich schneller. »Denken Sie an einen Toyota?«
    »Ich kann es nicht abstreiten.«
    »Dann komm«, sagte Suko zu mir und stieß mich an.
    Es war zwar nicht unsere Hauptaufgabe, uns um flüchtige Verbrecher zu kümmern, in diesem Fall allerdings sahen wir es als unsere Pflicht an, denn wir wollten unseren jungen Kollegen nicht allein lassen.
    Da Braddock eine Uniform trug, rieten wir ihm, zurückzubleiben. Er sollte nicht auffallen. Wir machten uns auf den Weg, blieben dicht beisammen und gingen nicht zu schnell, wobei wir das Glück hatten, dass der Wagen noch nicht wieder angefahren war.
    Manchmal muss man sich eben mit Kleinigkeiten oder geringen Hoffnungen begnügen, wobei ich wieder auf mein Bauchgefühl achtete.
    Es sagte mir, dass manchmal auch Nebensächlichkeiten zum Ziel führen konnten.
    Wir hatten ungefähr die Hälfte der Strecke hinter uns, als der Mann vom Fahrzeug wegtrat. Wir würden zu spät kommen, falls das Auto nicht den direkten Kurs über die Hauptstraße nehmen würde. Das tat es leider nicht, denn es rollte kurz nach dem Start in eine dunkle Seitenstraße hinein und war für uns nicht mehr zu sehen.
    Ärgerlich, aber das Leben ist eben nicht nur eine glatte Bahn. Wir schluckten beide unseren Frust hinunter. Wir konnten wenigstens mit dem Mann reden, bei dem sich der Fahrer offenbar nach dem Weg erkundigt hatte.
    Er erschrak, als plötzlich zwei Fremde vor ihm auftauchten. Er trug noch die Kleidung eines Bauarbeiters, und jetzt sahen wir auch den Helm auf seinem Kopf.
    »He, was soll…«
    Ich hielt ihm bereits meinen Ausweis entgegen. »Scotland Yard. Entschuldigen Sie den Überfall, aber wir haben eine Frage.«
    »Was? Scotland Yard?«
    »So ist es.«
    »Aber…«
    Ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Sie sind von dem Fahrer des Wagens angesprochen worden. Fuhr der Mann zufällig einen Toyota?«
    »Stimmt, das war ein Toyota.«
    »Und weiter?«
    »Es war kein Mann, sondern eine Frau, und zwar eine, die ich kenne, die jeder hier kennt. Ich habe nur nicht gewusst, dass Ethel Brown einen Toyota fährt. Muss wohl neu sein.«
    Ja, das war es dann, und es war auch für uns neu. Ich hatte das Gefühl, als würde sich mein Magen wie ein Drahtgeflecht zusammenziehen, denn damit hatten weder Suko noch ich gerechnet. In meinem Nacken verspürte ich ein Ziehen, und automatisch dachte ich daran, dass uns Ethel Brown raffiniert überlistet hatte.
    »Ist was?«, erkundigte sich der Helmträger. »Habe ich was falsch gemacht? Warum sagen Sie nichts?«
    »Nein, nein, Sie haben nichts falsch gemacht. Es ist schon alles in Ordnung. Wir haben uns nur darüber gewundert, dass Mrs Brown die Fahrerin gewesen ist.«
    »Ja, das habe ich auch.«
    »Hat sie gesagt, wo sie hin will?«
    »Nein. Sie wollte nur wissen, ob hier im Ort alles in Ordnung ist. Das ist es doch - oder?«
    Ich nickte. »Sicher. Hier ist alles okay.«
    »Dann kann ich ja gehen.«
    »Tun Sie das.«
    Suko und ich sprachen erst miteinander, als der Mann nicht mehr zu sehen war. Wie schauten uns dabei an, und es wäre eine Lüge gewesen, hätte ein stiller Beobachter gesagt, dass wir dabei glücklieh ausgesehen hätten. Hier lief etwas, was wir nicht überblicken konnten.
    Ethel Brown war nicht geflohen. Sie hielt sich auch nicht versteckt. Das ließ darauf schließen, dass sie etwas Besonderes vorhatte.
    »Du denkst über ihre Pläne nach - oder?«
    Ich nickte Suko zu. »Das tue ich, aber ich weiß nicht, wie sie aussehen könnten.«
    »Da habe ich auch keine Ahnung.«
    Wir standen beide schweigend beisammen und ließen unsere Blicke durch den Ort schweifen. Er lag in einer tiefen Ruhe, der Abend näherte sich, und die Menschen würden ihren Feierabend genießen, in die Kneipe gehen oder vor der Glotze sitzen.
    »Sie wird nicht verschwinden«, sagte Suko mit leiser Stimme. »Daran glaube ich einfach nicht. Ich denke, dass sie noch etwas durchziehen muss. Und zwar etwas, das mit uns zu tun hat.«
    »Genau. Sie weiß, dass wir ihr gefährlich werden können.«
    »Was ist mit dem Rundgang, John?«
    »Ich denke, dass wir darauf verzichten können. Wenn wir die Lockvögel sind, wird sie uns finden, und da denke ich noch an eine dritte Person, die wir einweihen sollten.«
    Den Namen Simon Braddock musste ich nicht erst aussprechen. Suko wusste auch so Bescheid.
    Wir machten uns auf den Weg zu ihm.
    Die Hauptstraße war jetzt leerer geworden.

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